Alle motorisierten Karossen des Papstes, die aktuell für solche Anlässe im Gebrauch sind, sind mit einem erhöhten, herausnehmbaren Sitz ausgestattet, damit der Heilige Vater auch aus den hinteren Reihen in der Menge sichtbar ist. Dieser Platz kann, zum Schutz vor Regen, Schnee und Patronenkugeln, mit einer Glaskuppe (in den meisten Fällen gepanzert und mit Designanleihen an einer Telefonkabine) überdeckt werden. Eine beliebte Vorsichtsmaßnahme des Vatikans seit dem Attentat vom 13. Mai 1981 auf Papst Johannes Paul II. in einem offenen Fiat 1107 Campagnola.
Vor allem während dessen Amtszeit hat sich der päpstliche Fuhrpark stark vergrößert. Das mag daran liegen, dass davor kein anderer Papst so viel gereist ist, andererseits haben die Automarken den Pontifex auch als hervorragenden Werbeträger entdeckt. So bekam Johannes Paul II. von Luca di Montezemolo den letzten der 400 gebauten Ferrari Enzo als Werbegeschenk. Ob der Enzo versteigert wurde, weil Ferrari sich weigerte, das obligatorische Getriebe einzubauen, das dem Schritttempo der Umzüge des Vatikans angepasst ist, oder weil die Schalensitze für den Allerwertesten des Heiligen Vaters zu unkomfortabel waren, ist uns nicht bekannt. Auch der Lamborghini Huracán, der Papst Franziskus 2022 geschenkt wurde, kam für einen guten Zweck unter den Hammer.
Mercedes – Wegbegleiter des Heiligen Vaters
Allen voran war Mercedes stets darum bemüht, das Image eines Autobauers, dessen komfortable sänftenartige Fahrzeuge dem Vertreter Gottes auf Erden gerecht werden, aufrechtzuerhalten. Bereits Pius XI. wurde, nebst einem Citroën Litoria C6 (1930) und einem Graham Paige Type 837, mit einem Mercedes Nürburg 460 mit päpstlich aufgewertetem Innenausbau herumkutschiert. Vom 600 Laundaulet (1965) und dem 300 SEL (1966), die Mercedes dem Papst Paul VI. schenkte, über etliche S-Klasse-Limousinen und G- sowie M-Klassen, die an den Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gingen, ließ Mercedes sich nicht lumpen. Allein elf für päpstliche Visiten ausgestattete G-Klassen sind im Besitz des Vatikans.
Die Vermutung, dass Papst Franziskus das Dutzend jetzt voll macht, ist demnach nicht so abwegig. Papst Franziskus setzt zwar öfter auf Autos, die nicht so staatsmännisch daher kommen und näher am Volk sind, andererseits setzt er auch immer öfter auf umweltfreundliche Antriebe. Der Vatikan wurde 2022 mit 40 vollelektrischen VW ID3 ausgestattet und hat mehrere elektrische Renault Kangoo sowie einen mit Wasserstoff betriebenen Toyota Mirai im Besitz. Ein Fisker Ocean sollte zum Papamobil umgebaut werden, ob dieses Projekt jedoch abgeschlossen wird, ist bei der finanziellen Lage des kalifornischen Autobauers jedoch ungewiss.
Es bleibt also für alle interessant, die sich für das Fortbewegungsmittel des Papstes in Luxemburg begeistern, ob Franziskus im Dacia Duster oder in der neuen G-Klasse vorgefahren wird.
Papamobil zu verkaufen
Wer selbst einmal in einem Papamobil durch die Stadt gefahren werden will, um den Fußgängern zuzuwinken, hat zurzeit die Gelegenheit, einen Fiat, der dem Papst Johannes XXIII. diente, für 130.000 Euro zu erwerben. Im Vergleich zum Ebay-Gebot von 188.938,88 Euro für Ratzingers schäbigen Golf 4 ist das doch ein Schnäppchen! https://home.mobile.de/MICHAEL-FROEHLICH#des_242894447
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