Von unserem Korrespondenten Ben Pfeiffer
Die netten Damen am Kaffeetisch stellten sofort klar: Quilten hat nichts mit einer schottischen Nationaltracht zu tun und bei Quiltern handelt es sich auch nicht um alte Frauen, die gebrauchte Stofffetzen zu Steppdecken verarbeiten. Quilten ist zweifelsfrei Kunst. Davon konnten sich die Besucher des 8. internationalen Quiltfestivals in der Gemeinde Kiischpelt an den vier Tagen des verlängerten Wochenendes überzeugen.
An 20 Ausstellungsorten in den Dörfern Wilwerwiltz, Enscheringen, Pintsch und Lellingen stellten über 30 Künstler und Künstlergruppen ihre Arbeiten aus. Die Zeiten, in denen die dreilagigen, aus Stoffresten zusammengenähten Kleider und Decken vor allem einen praktischen Grund hatten, nämlich das Warmhalten in der kalten Jahreszeit, sind längst passé. Es ist schwer, zu beschreiben, welche Vielfalt an Farben und Muster diese Ausstellung zu einem einmaligen Erlebnis machten.
Die internationalen Kunsthandwerker – neben Ausstellern aus Russland und den USA hatte sich auch ein Künstler aus Taiwan nach Luxemburg begeben – haben alle ihren eigenen Stil und somit ist das Spektrum der Arbeiten äußerst breit gefächert. Auch mehrere Luxemburger Quiltgruppen stellten in Kiischpelt aus. Wie viele Künstler der flinken Nadel es in Luxemburg gibt, ist nicht bekannt, sicher ist jedoch, dass dieses Hobby auch hierzulande viele begeisterte Anhänger hat.
Ein Festival wie dieses – das übrigens alle zwei Jahre in Kiischpelt stattfindet – bietet den Künstlern auch die Gelegenheit, sich auszutauschen und zu fachsimpeln. Und wie es sich bei einem solchen Anlass gehört, fanden die Nähbegeisterten an über 25 Ständen vor Ort alles, was sie für ihr Hobby brauchen.
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