Die Missstände in Luxemburgs Reinigungsbranche sind vielzählig. Die Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag, der die Probleme beheben könnte, verlaufen schleppend. Dabei hat die Krise die Wichtigkeit dieser Berufe umso deutlicher gemacht – nicht nur für unser aller Wohlbefinden, sondern für unser aller Gesundheit.
Eine neue Studie des „Luxembourg Institute of Socio-Economic Research“ (Liser) hat ergeben, dass der Reinigungssektor im vergangenen Jahrzehnt ein beträchtliches Wachstum erfahren hat. Gründe dafür sind die Auslagerung der Reinigungsarbeiten durch Unternehmen, die Tertiärisierung der Wirtschaft und die Stärkung von Gesundheitsschutz- und Sicherheitsnormen. Die Zahl der Unternehmen in dieser Branche hat sich seitdem verdoppelt. Der Umsatz konnte sich im selben Maße steigern.
Trotzdem verdienen die Angestellten im Reinigungssektor hierzulande am wenigsten. Die Hälfte der 11.200 in Luxemburg beschäftigten Putzkräfte haben im März 2019 unter 12,60 Euro Bruttobasisstundenlohn verdient. Das sind sieben Euro weniger als bei der Gesamtzahl der Arbeitnehmer hierzulande.
Jeder Arbeitnehmer, ohne Ausnahme, hat ein Recht auf (menschen)würdige Arbeitsbedingungen. Und jeder Arbeiter, der Strassenfeger oder die Putzfrau, der Bauarbeiter oder die Leute von der Müllabfuhr, verdienen unseren Respekt.
Op där aner Seit sin ech vu kenger eenzeger Botzfirma esou op d'Aa gedréckt gin wéi vun enger net-staatlecher Entreprise, déi öffentlech bis elo eigentlech just durch falsch Rechnungen opgefall ass, awer nie durch Arbechtseifer a scho guernet durch Qualitéit vum Service.
Und sie stehen oft unter gehörigem Zeitdruck, wenn sie ihre Arbeit vernünftig machen wollen. Um die Preise niedrig zu halten, und vor der Konkurrenz zu bestehen, werden Putzzeiten veranschlagt, die nicht ausreichen, um ein Lokal ordentlich zu reinigen, z.B. eine halbe Stunde pro Tag bei einem Kunden, wo eigentlich eine Stunde nötig wäre.