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BehördenaufrufWarum Reisende keine Pflanzen aus Drittländern mit nach Hause bringen sollen

Behördenaufruf / Warum Reisende keine Pflanzen aus Drittländern mit nach Hause bringen sollen
Nicht immer ungefährlich: Von Reisenden mitgebrachte Früchte aus Drittländern können Schädlinge ins Land schleppen Symbolfoto: Editpress-Archiv/Jean-Luc Cochonneau

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Die Verwaltung für technische Dienste der Landwirtschaft ruft dazu auf, keine Pflanzen aus Drittländern mit nach Luxemburg zu bringen: Schädlinge und Krankheiten könnten verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Umwelt haben.

Die Verwaltung für technische Dienste der Landwirtschaft (ASTA) ruft Reisende dazu auf, keine Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse aus Drittländern mitzubringen. Pflanzen seien extrem wichtig für unser Leben: Sie liefern den Sauerstoff, den wir atmen, und die Nahrung, die wir essen. Während gesunde Pflanzen für gesunde Lebensmittel und eine nachhaltige Zukunft stehen, können durch Schädlinge verursachte Pflanzenkrankheiten die Lebensmittelsicherheit, die Wirtschaft und die Umwelt beeinträchtigen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums vom Montag hervor.

Die ASTA ruft deswegen Reisende dazu auf, keine Pflanzenarten aus Drittländern in die Europäische Union mitzubringen. So soll die Einführung und Verbreitung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten verhindert werden. Denn die Schadorganismen, die möglicherweise in importierten Pflanzen, Samen, Wurzeln, Obst oder Gemüse enthalten sind, könnten sich so in den Luxemburger Gärten und Feldern verbreiten.

In Luxemburg besteht laut ASTA die Gefahr, dass die Orientalische Fruchtfliege (Bactrocera dorsalis) durch exotische Früchte ins Land eingeschleppt wird. Diese könne die heimischen Obstplantagen, insbesondere Pflaumen- und Kirschbäume, befallen. In Italien ist es bereits zu einer Invasion dieser Fliege gekommen, warnt die Behörde. Ein weiteres Beispiel sei das Bakterium Xylella fastidiosa: Eingeschleppt durch befallene Pflanzen, sei es in Südeuropa für das Sterben von Millionen von Olivenbäumen verantwortlich. 

Prävention besser als Reagieren

Die EU setze zur Prävention verstärkt auf die Kontrolle von Pflanzenimporten. Demnach konfiszieren Zollbeamte an den Grenzübergängen zur EU Pflanzen, die im persönlichen Gepäck mitgeführt werden. Es sei denn, die Behörden des Ursprungslandes haben ein Zeugnis ausgestellt, das der Pflanze die Freiheit von Schadorganismen bescheinigt. Ebenso werden Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse aus Drittländern, die für den EU-Binnenmakt bestimmt sind, von Beamten kontrolliert.

Das Landwirtschaftsministerium unterstütze außerdem die aktuelle Sensibilisierungskampagne der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit – die EU-Bürger über Pflanzengesundheit informiert. Die Kampagne läuft unter folgendem Slogan: „Sie reisen außerhalb der EU? Machen Sie Fotos, bringen Sie keine Pflanzen mit!“