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InterviewVom Kunstturnen zum Zirkus: Wie fünf junge Männer eine waghalsige Show bestreiten

Interview / Vom Kunstturnen zum Zirkus: Wie fünf junge Männer eine waghalsige Show bestreiten
Bloß nicht verknoten: Akrobatik der Spitzenklasse wird von der Truppe geboten Foto: Andre Feller

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Unter dem Namen Solasta haben sich sieben junge Kunstturner aus Frankreich und Belgien während der Pandemie zusammengefunden, um eine neue Show-Gruppe zu gründen. Als Kollektiv treten fünf von ihnen erstmals in einem Zirkus auf. Ihre waghalsige Show mit der Russischen Schaukel ist noch bis zum 8. Januar im Adventszirkus zu bewundern. Das Tageblatt unterhielt sich mit dem Kollektiv.

Die jungen Kunstturner trafen anlässlich von Wettbewerben und Meisterschaften oftmals aufeinander. Als während der Pandemie das Showgeschäft zusammenbrach, entschied sich der 32-jährige Jordan dazu, mit mehreren professionellen Kunstturnern die Gruppe Solasta zu gründen. Jordan beispielsweise schnupperte schon zuvor in einer Soloshow die Zirkusluft im Cirque du Soleil. 2021 rief der Fernsehsender M6 die Gruppe Solasta auf, sich an einer TV-Show zu beteiligen. Seither reist Solasta umher und begeistert das Publikum mit ihrer spektakulären Show.

Tageblatt: Wie kamt ihr eigentlich dazu, im Zirkus aufzutreten?

Jordan: Wir fünf stammen aus dem professionellen Kunstturnen. Dort war die russische Schaukel bereits Bestandteil unseres Alltags. Eigentlich unterscheidet sich in unserem Fall das Kunstturnen nicht sehr von unserer Show. Dass wir nun hier im Zirkus gelandet sind, ist eher Zufall. Es ist eigentlich unser erster Auftritt in einem klassischen Zirkus. Im Vorfeld waren es manchmal Gelegenheitsjobs, die uns zum Zirkus brachten.

Tageblatt: Wieso habt ihr euch für die russische Schaukel entschieden und nicht etwa für andere Darbietungen im Zirkus?

Jordan: Die Russische Schaukel ist sehr spektakulär. Mit entsprechender Technik kann man die schwingende Plattform 360 Grad um die horizontale Stange drehen. Dank der Zentrifugalkraft lassen sich so spektakuläre Salti und Stunts realisieren.

Tommy : Das führt zu einem starken Adrenalinschub, es ist einfach das Adrenalin, was uns täglich antreibt. Wir traten schon zuvor manchmal als Artisten auf, und so lag es auf der Hand, jene Instrumente einzubauen, die wir seit jeher beherrschen.

Tageblatt: Habt ihr eigentlich eine andere Berufsausbildung oder ist das Showgeschäft euer Haupteinkommen?

Jordan: Die Ausbildung zum professionellen Kunstturner verlangt sehr viel ab. Da bleibt keine Zeit, einer anderen Berufsausbildung nachzugehen. Das Showgeschäft ist unser Beruf, unser Traum.

Tageblatt: Was ist eigentlich am wichtigsten beim Training?

Paul: Ausschlafen und Ruhen. Das sind die Grundvoraussetzungen, die notwendig sind, um diese körperliche Leistung zu erbringen. Der Rest ist Training, Fitness und Technik. Alle Elemente sind von Bedeutung.

Tageblatt: Wie sieht eure Zukunft aus?

Jordan: Auf jeden Fall wollen wir weitermachen. Wir sind dabei, neue Konzepte zu entwickeln, und wir haben bestimmte Perspektiven und Projekte in Aussicht. Es ist es aber noch zu früh, um darüber zu reden.

Die Gruppe Solasta. Vorne: Paul Philippe (29), Mathias Guillouart (24), zweite Reihe: Jordan Delvingt (32), Tommi Geant (26), Mario Miyagi (38)
Die Gruppe Solasta. Vorne: Paul Philippe (29), Mathias Guillouart (24), zweite Reihe: Jordan Delvingt (32), Tommi Geant (26), Mario Miyagi (38) Foto: Andre Feller