Von unserem Korrespondenten Paul Olk
«Man könnte denken, es ist ein Wahljahr», merkte Vinsmoselle-Präsident Josy Gloden am Dienstag augenzwinkernd während seiner Begrüßung zum «68. Proufdag» an. In den Räumlichkeiten der «Caves du Sud» wurde der Jahrgang 2017 präsentiert.
Zum diesjährigen Probetag der Vinsmoselle-Genossenschaft konnte Präsident Gloden viele Prominente aus Politik und Weinbau begrüßen. Gleich drei Minister gaben sich die Ehre: der zuständige Weinbauminister Fernand Etgen sowie Umweltministerin Carole Dieschbourg und Arbeitsminister Nicolas Schmit. Auch die Bürgermeister Léon Gloden und Lex Delles sowie die Abgeordneten Tess Burton, Françoise Hetto, Octavie Modert, Claude Wiseler, Henri Kox und Gilles Baum hatten sich zum «Proufdag» eingefunden. Auch mit dabei: der frühere Weinbauminister Fernand Boden, Vinsmoselle-Ehrenpräsident Henri Streng sowie Roby Ley, der Direktor des Weinbauinstituts, und Gilles Estgen, der Präsident des ORT Région Moselle luxembourgeoise.
Nach einem schwierigen Jahr 2017 für den Weinbau an der Luxemburger Mosel wurden die ersten Trauben bereits am 11. September eingeholt und drei Wochen später war die Lese schon vorbei. Stolz verkündete Präsident Josy Gloden, dass Vinsmoselle vergangene Woche sieben Goldmedaillen und vier Silbermedaillen vom «Concours des crémants de France et du Luxembourg» in Bordeaux für die Crémants Poll Fabaire mit nach Luxemburg brachte. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass Poll Fabaire dieses Jahr auch den «Prix de la presse» gewonnen hat.
Am Dienstag wurden insgesamt 104 verschiedene Referenzen vorgestellt. Neuigkeiten gab es im Bereich Bio-Weinbau mit einem ganz neuen Cabernet blanc, der neben dem Bio-Riesling präsentiert wurde. Bis der Cabernet blanc jedoch mit dem Label ausgezeichnet wird, muss noch ein Jahr vergehen.
Ein neues Etikett erhielten hingegen die «Vieilles Vignes»-Weine. Die Jungwinzer stellten ihre Weine vom neuen Jahrgang erstmalig vor. Auch den neuesten Crémant «Let’s make it happen», der im Rahmen der Nation-Branding-Kampagne präsentiert wurde, konnten die Anwesenden probieren. Großen Erfolg hatte ebenfalls die Serie «Fût de chêne» mit ihren drei neuen Weinen Pinot blanc, Pinot gris und Riesling – von denen aber nur noch Letzterer verkostet werden konnte. Die anderen beiden waren bereits ausverkauft und auch von diesem neuen Riesling sei nicht mehr viel in der Kellerei übrig, verkündete Gloden
Rückgang von mehr als 35%
Das Weinbaujahr 2017 war kein einfaches, das wusste man letztes Jahr bereits um diese Zeit. Das Frühjahr hatte zeitig begonnen und dann gab es im April drei Nächte mit Temperaturen von weit unter 0 Grad. Im Mai und Juni war es schon sehr warm mit einigen schweren Gewittern. Der dabei fallende Hagel richtete stellenweise großen Schaden in den Weinbergen an. 2017 ist, je nach Rebsorten, ein Rückgang von bis zu 35% zu beklagen.
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