Headlines

Fluchtversuch mit tödlichen FolgenFahrer prallt gegen Verwaltungsgebäude des Escher Wobrécken-Campus

Fluchtversuch mit tödlichen Folgen / Fahrer prallt gegen Verwaltungsgebäude des Escher Wobrécken-Campus
Der Zusammenstoß hinterlässt ein großes Loch in der Wand des Schulgebäudes Foto: Editpress/Philip Michel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Auf Luxemburgs Straßen hat sich ein weiterer tragischer Todesfall ereignet: Ein 38-jähriger Mann flüchtete am Montagabend (28.8.) vor der Polizei und prallte dabei in ein Gebäude des neuen Wobrécken-Campus, der eigentlich mit der „Rentrée“ eröffnet werden sollte.

Dramatische Szenen im Süden des Landes: Am Montagabend gegen 22.15 Uhr wurde der Polizei eine Person gemeldet, die sich unberechtigt auf einem Privatgrundstück in der Cité op Lauterbann in Niederkorn aufhielt und dort randalierte. Wie es dazu kam, konnte die Polizei auf Tageblatt-Nachfrage nicht sagen. Als sich eine Polizeistreife vor Ort ein Bild der Lage machen wollte, kam ihr der beschriebene 38-Jährige mit seinem Fahrzeug entgegen. Als er die Polizei erblickte, habe er die Flucht ergriffen, heißt es im Polizeibericht vom Dienstag. Die Beamten nahmen sofort die Verfolgung auf. Eine Verfolgungsjagd im engeren Sinne soll es laut Angaben der Pressestelle der Polizei allerdings nicht gewesen sein.

An der Kreuzung der Pénétrante de Lankelz mit dem boulevard Grande-Durchesse Charlotte in Esch fand die Flucht dann ihr Ende: Der Mann fuhr offenbar ohne Lenkversuch über die Kreuzung, prallte erst im rechten Winkel auf den Bordstein und dann nach einigen Metern gegen die Mauer eines Gebäudes des Wobrécken-Campus – woraufhin das Fahrzeug in Flammen aufging.

Laut Polizei eilten die Beamten sofort hinzu „und unternahmen bis zum Eintreffen der Feuerwehr Lösch- und Rettungsversuche“. Inwiefern der Einsatz von Feuerlöschern erfolgreich war, konnte ein Sprecher der Polizei auch auf Anfrage des Tageblatt nicht ausführen. Jedenfalls sei es erst Rettungskräften des CGDIS gelungen, den Fahrer aus dem Auto zu befreien. Es konnte vor Ort jedoch nur noch der Tod des Verunfallten festgestellt werden, heißt es im Polizeibericht. Details zur genauen Todesursache konnte oder wollte die Polizei dem Tageblatt nicht geben – auch nicht, ob der Fahrer unter Alkoholeinfluss stand. Auch, um welchen Fahrzeugtyp es sich handelte, kann die Polizei auf Nachfrage des Tageblatt nicht mitteilen.

Die Staatsanwaltschaft habe ein Unfallgutachten und die Sicherstellung des Fahrzeugs angeordnet. Eine Obduktion wurde beantragt.

„Es wird schwierig“

Auch der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) dürfe zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussagen machen, meinte er gegenüber dem Tageblatt – weder zum Unfall noch darüber, wie es mit dem beschädigten Gebäude weitergehen soll.

Deutlich auskunftsfreudiger war dagegen der Escher Schöffe Christian Weis: Der Fahrer sei nicht in das Schulgebäude selbst, sondern in ein Verwaltungsgebäude gefahren, sagte er dem Tageblatt. In dem beschädigten Gebäudetrakt befinden sich unter anderem die Büros der Direktionsbeauftragten der „Maison relais“, der Hausmeister und des Schulpräsidenten. Die Arbeiten am beschädigten Gebäude waren eigentlich schon abgeschlossen. „Es wird schwierig“, den beschädigten Teil innerhalb eines knappen Monats wieder instand zu setzen, meint Weis. Statiker und Architekten würden sich die Situation vor Ort anschauen und beurteilen, ob das ganze Gebäude oder nur die Fassade beschädigt sei. Ihr Urteil stand am frühen Dienstagmittag noch aus.

Weis habe den Unfallort am Dienstagmorgen selbst besucht. Im Gebäudeteil, in dem die Schüler ab September empfangen werden sollen, gab es „überhaupt keine Spuren des Unfalls“, berichtet er. Auch vom Rauch sei es verschont geblieben.

Die Arbeiten am Hauptgebäude seien durch den Unfall bisher nicht beeinträchtigt worden. Die Arbeiten seien am Dienstagmorgen wie gewohnt aufgenommen worden und werden auch fortgesetzt, sofern sie nicht aus statischen Gründen unterbrochen werden müssen. (WiR/DJ)

 Foto: Editpress/Philip Michel