Walnüsse in allen Variationen gab es am Sonntag in Vianden zu genießen. Einmal jährlich, im Oktober, findet hier der beliebte „Veiner Nëssmoort“ statt. Auch diesmal kamen wieder Zigtausende Besucher, um dem ungekrönten Star des Tages, der Walnuss, zu huldigen.
Von Olivier Halmes
Vianden ist die heimliche Nuss-Hauptstadt Luxemburgs. Um das Mittelalterstädtchen stehen zahlreiche Nussbäume. Die am Sonntag, 7. Oktober angebotenen Walnüsse wurden zwischen Mitte September und Anfang Oktober geerntet. An über 42 Verkaufsständen gab es alles Erdenkliche rund um die Walnuss zu kaufen: Nussbrot, -wurst, -„Pâté“, -likör, „Nëssdrëpp“, Nuss-Porto, -gebäck und, eine Neuigkeit in diesem Jahr, sogar Nussgin. Selbstverständlich konnten Walnüsse auch in ihrem Urzustand erworben werden.
Die wahren Experten kamen schon gleich zu Beginn am Sonntagmorgen, dann ist die Auswahl der verschiedenen Leckereien noch am größten. Die Besucher ließen sich auch nicht zweimal bitten und griffen bei der Fülle des Angebots beherzt zu. Schwer bepackt mit Beuteln und Tüten traten sie danach die Heimreise an.
Da bekanntlich am nächsten Sonntag Parlamentswahlen sind, fand der Nussmarkt in diesem Jahr eine Woche früher statt als sonst. Unter den zahlreichen Besuchern waren demnach auch genügend bekannte Gesichter, die in den letzten Monaten die Wahlplakate zierten. So kurz vor den Wahlen gaben sich die Politiker betont volksnah.
Der „Veiner Nëssmoort“ hat nicht nur in Luxemburg viele Fans, sondern auch im Ausland. Seine Anfänge liegen in den 1930er Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition wiederbelebt und ab 1946 fand der Markt wieder alljährlich im Oktober statt. Nach einer Missernte im Jahr 1952 wurde der Nussmarkt 18 Jahre lang nicht abgehalten. 1970 schließlich ließ das „Syndicat d’initiative“ zusammen mit den Ortsvereinen und der Stadtverwaltung das Ganze wieder aufleben. Seit diesem Jahr kümmert sich die „Veiner Nëssmoort asbl“ um die Geschicke des Nussmarktes. Präsident der neuen Vereinigung ist das Viandener Urgestein Jean „Mallo“ Werthessen.
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