Wir müssen Energie sparen. Deswegen wird dem Bürger auch empfohlen, das Licht, wenn möglich, auszuschalten und alle Glühbirnen durch solche mit energiesparenden LEDs auszutauschen. Immerhin müssen wir alle Verantwortung übernehmen. Doch wie sieht es mit den Gemeinden aus? Die Energiekrise macht klar: Die Kommunen haben bisher viel Potenzial beim Energiesparen nicht genutzt.
Ein Beispiel dafür ist der Umstieg auf LEDs. Laut der Gemeinde Esch können beim Wechsel auf LEDs etwa 75 Prozent Energie eingespart werden. Esch hat bisher etwa die Hälfte der öffentlichen Beleuchtung mit moderneren Leuchtdioden ersetzt. In Düdelingen sind es ein Drittel. Die Hauptstadt will bis Ende dieses Jahres 33 Prozent der gesamten städtischen Straßenbeleuchtung auf LEDs umrüsten. Differdingen hat hingegen keine genauen Daten: „Was die LED-Beleuchtung betrifft, konnte unser ,Service technique‘ keine konkreten Zahlen nennen“, so die Antwort. Dann stellt sich die Frage: Wie soll der Umstieg auf LED fortschreiten, wenn die nötige Datenbasis nicht vorhanden ist? Wie soll die Modernisierung der Leuchten geplant werden, wenn nicht bekannt ist, wie viele ersetzt werden müssen?
„Wir installieren seit fünf Jahren systematisch LED-Leuchten, wenn Arbeiten an den Straßen vorgenommen werden“, erklärt die Differdinger Gemeinde. Ähnliche Antworten kamen auch aus den anderen Kommunen. Das kann man allerdings nicht als aktives Umsteigen bezeichnen – vielmehr als Nebeneffekt der Straßenerneuerung. Esch rechnet immerhin damit, dass die gesamte Straßenbeleuchtung mit dem bisherigen Tempo bis 2028 mit LEDs funktioniert.
Die momentane Energiekrise scheint diese Entwicklung in ganz Luxemburg zu beschleunigen. Die Hauptstadt hat in einer Pressemitteilung zu den Energiesparmaßnahmen Ende September geschrieben, dass „der laufende Prozess des Austauschs von Röhrenleuchten durch LED-Leuchten“ beschleunigt wird. Wenn man sich die Bemühungen anschaut, die viele Gemeinden jetzt plötzlich unternehmen, muss man sich unweigerlich fragen: warum nicht früher? Denn die Energiewende in den Kommunen könnte schon viel weiter sein.
Das Tageblatt hat nur die vier größten Gemeinden des Landes zu diesem Thema befragt. Letztendlich ist es an allen lokalen Politikern, diese Gelegenheit zu nutzen, um verstärkt in die Modernisierung der Infrastruktur zu investieren – vor allem, weil durch die momentanen Krisen die gesellschaftliche Akzeptanz für umweltfreundliche Maßnahmen wesentlich höher ist. Und da sich mittlerweile fast jede Partei einen grünen Anstrich geben will, dürften solche Initiativen den Kommunalpolitikern einfache Pluspunkte bringen.
Diese Maßnahmen müssen sich nicht nur auf LEDs beschränken. Immerhin scheint ganz Luxemburg Möglichkeiten gefunden zu haben, die Beleuchtung auf ein Minimum zu reduzieren. Es wird gedimmt, früher abgeschaltet und verzichtet. Warum also nicht nach der Krise einen Blick zurück werfen und Lehren daraus ziehen? Bestenfalls könnten die Schöffenräte die getroffenen Energiesparmaßnahmen analysieren und dort, wo es möglich ist, für immer übernehmen.
Was der Privatmann seit Jahrzehnten praktiziert wird jetzt erst von den Ämtern übernommen? Erstaunlich.
LEDs sind halt nicht so werbewirksam wie "Monumente" die man offiziell einweihen kann.
Wie sagte Albert aus der rue du Laboratoire vor 11 Jahren, "mengst du den Xav géif eng hallef Millioun labber man fir déi onscheinbar LEDen"