Wut. Das war das Gefühl, das in Pol Zimmermann am Dienstagmorgen brodelte, als er zur Arbeit erschien. Er nahm sein Smartphone zur Hand, machte ein Foto und stellte es auf Facebook, begleitet von vier Emojis, die seinen Zorn zum Ausdruck brachten. Das Bild: zerfledderte Valorlux-Tüten, schwarze Plastikmöbel, eine alte Matratze. Der Ort: Wegesrand im Ellergrund, mitten im Landschaftsschutzgebiet.
Zimmermann ist als Förster für die Gegend verantwortlich. „Wir haben hier öfter Müll“, sagt er im Gespräch mit dem Tageblatt. „Jugendliche, die nachts hier feiern und ihre Getränkeflaschen liegen lassen. Da machst du nichts, wenn du Glück hast, haben sie sie noch in Tüten gepackt.“ Aber nächtliche Aktionen wie die gestrigen kann er nicht ab: „Das ist gezieltes Abladen von Müll. Und das, obwohl Wertstoffhöfe existieren. Leute können sogar ihren Hausmüll wegbringen. Da herrscht einfach überhaupt kein Respekt vor Natur und Umwelt.“
Mindestens eine solche Abladungsaktion im Monat gebe es im Ellergrund, sagt Zimmermann. Am Morgen habe er sofort die Polizei und die „Gardes-Champêtres“ (Ordnungshüter) der Escher Kommunalverwaltung kontaktiert. Diese durchsuchen den Müll nach Hinweisen. „Leute, die sowas tun, sind nicht schlau genug, ihren Müll zu trennen – und auch nicht schlau genug, ihre Spuren zu verschleiern“, so Zimmermann. So würde man häufiger Hinweise auf Unholde im Müll finden. Diesen droht dann eine saftige Geldbuße – und die Kosten der Gemeinde für die Müllentsorgung kommen noch obendrauf.
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