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Trump ruft vor der Uno zur Isolation des Irans auf – Asselborn: «Abgesang auf den Multilateralismus»

Trump ruft vor der Uno zur Isolation des Irans auf – Asselborn: «Abgesang auf den Multilateralismus»

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Bei seinem Auftritt vor der UN-Vollversammlung will US-Präsident Trump andere Nationen für seinen harten Kurs gegen den Iran gewinnen. Luxemburgs Außenminister Asselborn zeigt sich gegenüber dem Tageblatt erschüttert.

Er habe noch nie eine Rede vor den Vereinten Nationen gehört, die mit einer solchen Kälte von den Zuhörern aufgenommen wurde, sagt ein hörbar erschütterter Jean Asselborn dem Tageblatt in einem Telefongespräch nach der UN-Vollversammlung am Dienstag in New York. Die Lacher habe es nur zu Beginn von Trumps Rede gegeben, als der US-Präsident sich selber für seine vermeintlichen Errungenschaften lobte, «danach war Erschrecken», sagt Luxemburgs Außenminister, der der Rede bei den Vereinten Nationen beiwohnte. Es sei ein Vortrag für Trumps heimisches Publikum gewesen, so Asselborn. Immer wieder habe Trump den Patriotismus hochgelobt, doch «übertriebener Patriotismus ist nur die Vorstufe für Nationalismus».

Trumps ganze Rede sei ein Abgesang an den Multilateralismus gewesen, sagt Asselborn dem Tageblatt. So etwas habe er in seinen 15 Jahren als Außenminister «noch nie erlebt». Auch dass Trump Saudi-Arabien, Israel und Polen explizit gelobt hat, Europa aber in seinem Ganzen unerwähnt ließ und Deutschland, das viel russisches Gas bezieht, für seine Energiepolitik kritisierte, konnte Luxemburgs Außenminister nicht gefallen.

Trump verteidigt Rückzug aus Atomabkommen

Trumps Rede vor der UN-Vollversammlung hatte am Dienstag vor allem den Iran zum Thema. Der US-Präsident forderte eine weltweite Isolation der Regierung im Iran. «Wir rufen alle Nationen dazu auf, das iranische Regime zu isolieren, solange seine Aggressionen andauern», sagte Trump.

Trump verteidigte den einseitigen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran und die damit verbundenen US-Sanktionen, die seit August wieder wirksam sind. Durch den wirtschaftlichen Druck sollten der Regierung in Teheran die Gelder dafür verwehrt werden, «ihre blutigen Absichten zu verfolgen». Die EU hält unverändert an dem Atomabkommen mit dem Iran fest.

Nächste Sanktionen im November

Der US-Präsident betonte, am 5. November werde eine zweite Runde an Sanktionen wieder in Kraft gesetzt werden, die unter anderem den für den Iran überaus wichtigen Ölhandel betreffen. Die USA arbeiteten darauf hin, dass Länder, die Rohöl aus dem Iran importierten, diese Einfuhren «bedeutend» zurückfahren. Ruhani wollte seine Rede bei der UN-Vollversammlung am Dienstagnachmittag (Ortszeit) für eine Abrechnung mit der Iran-Politik Trumps nutzen.

Trump nannte die iranische Führung eine «korrupte Diktatur» und fügte hinzu: «Die iranischen Führer säen Chaos, Tod und Zerstörung.» Sie respektierten weder Grenzen noch ihre Nachbarn. Die Führung in Teheran habe sich auch dank des Atomabkommens selber bereichert und «Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus» verbreitet. «Die Nachbarn des Irans haben einen hohen Preis bezahlt.»

Trump betonte, deshalb hätten so viele Länder im Mittleren Osten den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen unterstützt. Die Vereinbarung habe der Führung in Teheran einen «Geldregen» beschert. Die Regierung habe die Mittel unter anderem dafür genutzt, atomwaffenfähige Raketen zu bauen und in Syrien und im Jemen ein «Gemetzel» anzurichten.

Kein Treffen mit Ruhani

Unmittelbar vor seiner Rede hatte Trump ein Treffen mit seinem iranischen Kollegen Hassan Ruhani vor einem Politikwechsel Teherans ausgeschlossen. Vorher werde er nicht mit der iranischen Führung zusammenkommen, sagte der US-Präsident. Er gehe davon aus, dass die Regierung in Teheran angesichts der Sanktionen keine Alternative zu einem Politikwechsel habe.

Trump wiederholte, die iranische Führung wolle mit ihm zusammenkommen. Ruhani sagte dem US-Sender CNN dagegen am Rande der Generalversammlung: «Weder dieses noch letztes Jahr haben wir ein solches Treffen mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten angefragt.» Dagegen habe die amerikanische Seite im vergangenen Jahr acht Mal um ein Gespräch gebeten. Ruhani betonte, er halte ein solches Treffen derzeit nicht für angemessen.

Der Oberste Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, hatte im vergangenen Monat Verhandlungen mit den USA ausdrücklich verboten. Trump hatte Ende Juli angekündigt, er sei ohne Vorbedingungen zu einem Gespräch mit Ruhani bereit. Trump sagte am Dienstag: «Ich freue mich darauf, eine großartige Beziehung zum Iran zu haben. Aber das wird nicht jetzt geschehen.»

Trump hatte im Mai den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen verkündet, das den Iran am Bau einer Atombombe hindern soll. Damit traten im August wieder US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft. In einer zweiten Runde im November sollen dann besonders schmerzhafte Sanktionen wieder eingesetzt werden, mit denen Ölimporte anderer Länder aus dem Iran auf Null reduziert werden sollen. Die EU hält dagegen an dem Atomabkommen mit dem Iran fest.

red/dpa

Neckel
28. September 2018 - 17.58

Ich hoffe, dass Europa diesen Schwachsinn NICHT mitmacht.

roger wohlfart
26. September 2018 - 22.07

Da wird einer, der zur permanenten Lachnummer geworden ist, von dem Plenum der UNO ausgelacht.
Vorsicht, dieser Mann ist unberechenbar und eine Mimose obendrein. Der wird diese Demütigung nicht auf sich sitzen lassen. Der schlägt zurück!

Laird Glenmore
26. September 2018 - 10.00

D. Trump will die Menschen auf der ganzen Welt manipulieren und durch seine schwachsinnigen Alleingänge in Sachen Außenpolitik auch die Staaten Europas dazu zu verleiten nach seinem Gusto gegen andere Staaten vorzugehen, es macht den Eindruck als wenn er mit aller Macht versucht einen neuen Nahostkrieg anzuzetteln oder vielleicht sogar einen dritten Weltkrieg.
Viele in Amerika sind gegen D. Trump und trotzdem machen die Amerikaner keinen Versuch diesen Narziß seines Amtes zu entheben, die Macht der Industrie und der Waffen Lobby kann doch nicht so groß sein.
Trump muß weg.

BillieTH
25. September 2018 - 22.58

multilateralisme: la chanson de toujours qu’on doit abandonner l’identite europeene d’europe, qu’on doit se sentir coupable pour tout ce qui se passe mal dans le monde, et que c’est donc aux organisations internationalles de nous montrer le chemin, nous dire ce qu'on doit penser, apprecier, approuver, rejeter, etc... non merci

Grober J-P.
25. September 2018 - 21.34

Die Apokalypse wird kommen dank einiger Narzissten, wo sind die Vernünftigen nur geblieben? Entschuldigung liebe Kinder, dass wir keine "Eier" hatten diesen Menschen nein zu sagen.