In Trier sind zwei Männer festgenommen worden, die sich als Polizisten ausgegeben haben sollen – wahrscheinlich, um vor allem Senioren auszunehmen. Bei den Verdächtigen wurde ein fünfstelliger Geldbetrag gefunden, den die Männer aus Idar-Oberstein möglicherweise kurz zuvor von einem Rentner aus Trier ergaunert hatten. Das teilt die Trierer Polizei am Donnerstag mit. Der Festnahme der 23 und 31 Jahre alten Tatverdächtigen seien «umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei» vorausgegangen.
Eine entsprechende Masche ist seit einiger Zeit bekannt: Angebliche Polizisten rufen bei meist älteren Mitbürgern an und berichten etwa von der Festnahme osteuropäischer Einbrecherbanden. Sie erklären dann, bei den angeblich Festgenommenen seien Unterlagen mit den persönlichen Daten der Angerufenen gefunden worden, darunter auch Bankverbindungen.
Geschickte Gesprächsführung
Mit einer geschickten Gesprächsführung bringen die Täter ihre Opfer dazu, Auskünfte über Bargeld oder Schmuck preiszugeben. Die Kriminellen erschleichen sich dabei so großes Vertrauen, dass manche der Angerufenen sogar größere Bargeldbeträge von ihren Konten abheben – um das Geld dann den angeblichen Polizeibeamten zu übergeben.
«Alleine im November verzeichnete die Trierer Polizei Dutzende solcher Anrufe», schreibt die Pressestelle des Trierer Polizeipräsidiums.
Allerdings hätten die meisten Angerufenen die Masche durchschaut und die echte Polizei informiert. Doch es habe auch immer wieder Fälle gegeben, in denen arglose Opfer ihr gesamtes Erspartes verloren hätten.
«Die Täter gehen sehr professionell vor», sagt Pressesprecher Karl-Peter Jochem vom Polizeipräsidium Trier, «sie suchen sich ihre Opfer anhand ‹alt klingender Vornamen› in Telefonbüchern aus, sind offenbar in psychologischer Gesprächsführung geübt und führen in kurzer Zeit zahlreiche gleich gelagerte Taten und Anrufe aus.»
Sechs Fälle in den letzten Tagen
Alleine in den vergangenen beiden Tagen wurden bei Polizeidienststellen in der Region sechs verdächtige Anrufe angezeigt, in denen es aber nicht zu Geldübergaben kam. «Die insgesamt hohe Zahl entsprechender Anzeigen zeigt, dass unsere bisherigen Präventionshinweise bei den meisten Menschen angekommen sind», sagt Jochem, «trotzdem gelingt es den skrupellosen Tätern immer wieder, einzelne Menschen mit ihrer Masche reinzulegen.»
Eine dritte Person, die im Verdacht steht, an einem Teil der Taten beteiligt gewesen zu sein, wurde am Montagabend festgenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier wurden die in Idar-Oberstein wohnenden Männer dem Haftrichter beim Amtsgericht Trier vorgeführt. Dieser ordnete für zwei Beschuldigte die Untersuchungshaft an. Der Haftbefehl gegen den dritten Beschuldigten wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.
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