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Neues AlbumTanzbar und simpel: Ellie Gouldings „Liebeserklärung an die Popmusik“

Neues Album / Tanzbar und simpel: Ellie Gouldings „Liebeserklärung an die Popmusik“
Am 7. April soll das neue Album „Higher than Heaven“ der Sängerin Ellie Goulding erscheinen Foto: Axel Heimken/dpa

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Die 80er stehen musikalisch wieder hoch im Kurs. Auch Ellie Goulding mischt bei ihrem neuen Album den Post-Disco-Sound dieses Jahrzehnts mit modernen Elementen. Das tanzt sich gut, wirkt aber mit der Zeit eintönig.

Retro-Sound liegt im Trend: Megastars wie The Weeknd und Dua Lipa setzen auf die elektronischen Einflüsse der 80er-Clubmusik, DJs wie David Guetta covern 90er-Ohrwürmer wie „Blue“ von Eiffel 65. Auch Sängerin Ellie Goulding setzt auf ihrem Album „Higher than Heaven“, das am Freitag (7.4.) erscheint, auf dieses Erfolgsrezept.

Die frühere Folk- und Indiekünstlerin schlägt den Bogen zur elektronischen Popmusik schon früh in ihrer Karriere, die 2010 mit dem Elton-John-Cover „Your Song“ und dem ersten Album „Lights“ beginnt. Ihren bekanntesten Hit landet sie fünf Jahre später. Die „Fifty Shades of Grey“-Ballade „Love Me Like You Do“ wird zum erfolgreichsten Titel einer britischen Sängerin seit 50 Jahren.

Balladen fehlen auf Gouldings fünftem Studioalbum nun gänzlich. Die elf Songs setzen vielmehr auf kurzweiligen Disco-Pop und tanzbare Beats – so zum Beispiel die Single „Like a Saviour“, aber auch „Cure for Love“ oder „By the End of the Night“, die merklich an den Synthie-Pop der 80er angelehnt sind.

Der Sound des Albums sei eine Reaktion auf die Pandemie gewesen, erklärte Goulding der Deutschen Presse-Agentur. „Es war eine Art Rebellion nach dem Lockdown. Ich wollte keine Balladen oder Tiefgründiges schreiben. Ich wollte einfach in eine andere Welt eintauchen, von Freiheit, Liebe, Leidenschaft und Lebensfreude.“

Mit dem Produzenten Stephen Kozmeniuk (Koz) holte sich die 36-Jährige bewusst einen Fachmann für den Sound der 80er ins Boot. Der Kanadier wirkte bereits am aktuellen Album der Britin Dua Lipa mit dem Titel „Future Nostalgia“ mit. Mehrere Songs auf „Higher than Heaven“ erinnern daran.

„Es ist eine Liebeserklärung an die Popmusik, mit der ich aufgewachsen bin. Du sollst einfach nur zuhören, Spaß haben und tanzen.“ Dementsprechend oberflächlich wirken auch die Texte. Das gibt die Musikerin auch offen zu. „Du kannst die Texte auf dem Album nicht interpretieren, sie sind sehr einfach und universell gehalten.“

Songs wie „Midnight Dreams“ oder „Easy Lover“ sind modern und hochwertig produziert. Doch fehlt ihnen die Seele, die ein gutes Popalbum mitunter ausmacht. Außerdem schleicht sich mit der Zeit eine gewisse Eintönigkeit ein, die auch etwas ruhigere Stücke wie „Love goes on“ oder „Higher than Heaven“ nicht auffangen können.

Fazit: Wer auf den Retro-Sound der 80er und Künstlerinnen wie Dua Lipa steht, wird auch das neue Album von Goulding mögen. Alle anderen werden Abwechslung und Tiefe vermissen. (dpa)

 Foto: Polydor/Universal Music/dpa