Als Austragungsort für ihren Kongress hatten sich die Zentrums-Piraten Colmar-Berg ausgesucht. Aus gutem Grund – kommt doch Mandy Arendt, die erste Bürgermeisterin, die die Partei vorzeigen kann, aus dem Ort. Dank ihres guten Resultates bei den Kommunalwahlen, wurde Arendt (27) dann auch neben dem Abgeordneten Sven Clement (34) als Spitzenkandidatin im Bezirk Zentrum nominiert
Die weiteren Namen auf der Liste lauten: Lucy Agostini (18), Gabriel Bleser (52); Kim Chang Hoffmann (38), Nadine Do Carmo Freitas (32), Josiane Engel (30), Mathis Godefroid (24), Jean Heuschling (61), Michel Karp (61), Tommy Klein (38), Marcel Laschette (69), Rebecca Lau (28), Dr. Boris Liedtke (54), Jil Michels (39), Jelena Mijatovic (36), Na Shi-Bic (49), Jo Wampach (41), Jerry Weyer (37), Thierry Zoller (44), Roberta Züge (50). Das Durchschnittsalter der Liste liegt bei 41 Jahren.
Es sei nicht nur eine junge Liste, sondern auch eine, welche die Diversität des Landes widerspiegele. Sechs der Kandidaten hätten die doppelte Staatsbürgerschaft. Dass die kleine Partei im Zentrum ein (fast) paritätische Liste präsentieren kann – elf Männer, zehn Frauen – sei auch schon ein kleiner Erfolg an sich, meint Sven Clement am Rande des Kongresses. „Das war ein schönes Stück Arbeit.“
Bei einem Kongress der Piraten vor etwas mehr als zehn Jahren sahen wir kaum Frauen im Saal. Am Freitag präsentierte sich ein komplett anderes Bild: Von den rund 50 anwesenden Piraten und Sympathisanten der Partei, waren Frauen leicht in der Mehrheit.
Durch ihren Erfolg bei den Kommunalwahlen beflügelt, zieht die Partei mit großem Optimismus in die Legislativwahlen. „In jeder der drei Zentrumsgemeinden (Luxemburg, Hesperingen und Colmar-Berg, Anm. d. Red.), wo Listen aufgestellt wurden, wurde mindestens ein Pirat gewählt“, erinnert der Koordinator für das Zentrum, Jerry Weyer zu Beginn des Kongresses. Von 219 Piraten, die kandidierten, seien 19 gewählt worden.
Zusätzlichen Auftrieb dürfte die Partei durch Umfrageergebnisse erhalten haben, welche der Partei seit längerem schon sechs Abgeordnete voraussagt. Das Ziel haben die Piraten klar vor Augen: „Wir wollen als Gewinner aus den Wahlen hervorgehen“, sagt Gastgeberin Mandy Arendt.
Mathis Godefroid, neues Gemeinderatsmitglied aus Hesperingen und mit Arendt einer der beiden Sprecher der Partei im Zentrum, sagt gar das Ende der aktuellen Regierung voraus: „Zehn Jahre Gambia gehen zu Ende und die Bürger sind so verdrossen wie schon lange nicht mehr, und das nicht wegen Corona oder dem Ukraine-Krieg.“ Godefroid spricht von einer Skandalregierung: Als Beispiel nennt er die Gartenhäuschen-Affäre und die Masterarbeit des Premiers. „Das Land braucht politischen Courage.“ Selbstredend, dass die Piraten den offensichtlich mitbringen. „Wir sind eine klare Alternative.“
Es war am Ehrenpräsidenten und Mitbegründer der Partei, Sven Clement, einen ersten Einblick in das Wahlprogramm zu geben, über das der Nationalkongress am 31. August abstimmen wird.
Mit der Losung „Gerecht Léisunge fir haut a muer“ wird die Partei bei den Wahlen antreten. Das würden andere Partei zwar auch sagen, doch keine andere Partei würde das auch so leben wie die Piraten.
Drei Themen gibt Clement am Freitag als Top-Prioritäten an. Die Wohnungsproblematik, eine gerechte Steuerreform, und eine Wirtschaft, die für die Menschen arbeitet.
@ Roy Rending / Das ist Ansichtssache lieber Roy.
Herr Clement weiß sich stets ins rechte Bild zu setzen, immer von attraktiven Kandidatinnen umgeben.