Nach dem Streit zwischen den Red Boys und der Schiedsrichterkommission hat die FLH um Präsident Romain Schockmel am Samstag geschlichtet. Die Schiedsrichter werden auch weiterhin die Spiele der Red Boys leiten.
Das Interview von Red-Boys-Manager Patrick Reder im Tageblatt vom 10. April hatte hohe Wellen geschlagen. Reder hatte hier erklärt, dass einige Profispieler der Red Boys bereits an ihn und den Vorstand herangetreten seien und gefragt hätten, ob in Luxemburg Spiele manipuliert werden würden. Daraufhin hatte die Schiedsrichterkommission in einem Brief an den Verwaltungsrat mitgeteilt, dass sie kein Spiel der Red Boys mehr leiten würden, sollte sich Reder nicht für seine Aussagen entschuldigen.
Eine Entschuldigung hatte Reder abgelehnt, doch am Samstag hat der Verwaltungsrat der FLH gemeinsam mit der Schiedsrichterkommission nach einer Lösung gesucht. «Wir haben vorgeschlagen, dass ein externer Beobachter die Spiele der Red Boys verfolgt sowie Mitglieder des Verwaltungsrats ebenfalls in der Halle sitzen werden. Diesen Vorschlag haben die Schiedsrichter angenommen und werden die Spiele der Red Boys weiterhin leiten», so Romain Schockmel gegenüber dem Tageblatt. Der FLH-Präsident betonte jedoch auch, dass es nicht gerade optimal war, dass die Diskussion in die Öffentlichkeit gelangte.
«Wir haben ganz einfach nicht genügend Schiedsrichter»
Die Aussagen von Patrick Reder nannte Schockmel «inakzeptabel». «Es ist nicht das erste Mal, dass diese Person durch solche Äußerungen auffällt. Ob er nun sagt, dass Spieler Manipulationsvorwürfe erhoben hätten oder er selbst, spielt für mich keine Rolle», so Schockmel, der auch erklärte, dass man die Staatsanwaltschaft mit dem Fall beauftragen werde. «Das bedeutet nicht, dass wir gleich eine Anzeige erstatten werden. Wir werden der Staatsanwaltschaft lediglich das Dossier weitergeben. Wenn diese Person Manipulationsvorwürfe erhebt, dann muss er ja auch Beweise dafür haben. Diese würden wir ganz gerne sehen, denn sollten wirklich Spiele manipuliert werden, dann haben wir als Verband ein großes Interesse daran, gegen diese vorzugehen», sagte der FLH-Präsident. Sollten die Anschuldigungen allerdings unbegründet gewesen sein, dann werde man schauen, wie man weiter vorgehen wird.
Nicht nur im Handball kommt es regelmäßig zu Schiedsrichterdiskussionen, auch in anderen Sportarten ist dies der Fall. Quasi sämtliche Verbände haben hier mit den gleichen Problemen zu kämpfen. «Wir haben ganz einfach nicht genügend Schiedsrichter», beschrieb Schockmel die Situation im Handball. Deswegen gebe es manchmal leichte Interessenskonflikte, wenn ein Schiedsrichterduo ein Spiel pfeife, wo ein direkter Konkurrent ihres Vereins involviert sei. Allerdings hat der FLH-Präsident vollstes Vertrauen in seine Schiedsrichter.
«Auch die Vereine können mit der Situation leben. Ich will betonen, dass wir auch mit den Red Boys ein sehr gutes Verhältnis pflegen. Es ist halt immer die gleiche Person aus ihrem Vorstand, die mit solchen Äußerungen auffällt. Man muss als Vereinsverantwortlicher abwägen, was man am Tresen sagt und was in einem Zeitungsinterview», so Schockmel, der abschließend noch zu bedenken gab, dass es nicht sein könne, dass ein Schiedsrichter, nur weil er eine Uniform trage, sich Frechheiten gefallen lassen müsse, für die man sich auch schon mal vor Gericht verantworten müsse.
Also Herr Reder hat meiner Meinung nach genau 2 Möglichkeiten: Beweise, oder eine Entschuldigung. Hat er ersteres nicht, kommt er wohl kaum an einem Rücktritt vorbei. Zudem hat er dann quasi auch noch "seine" Profispieler mit verleumdet.