Auf beiden Seiten des Panamakanals haben sich zuletzt 126 Frachter gestaut, das sind knapp 40 Prozent mehr als in normalen Zeiten. Der Grund dafür ist die Beschränkung der Schiffspassagen infolge der anhaltenden Dürre. Die Wartezeit beträgt neun bis elf Tage, wie die Kanal-Behörde am Freitag mitteilte.
Der rund 80 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Pro Jahr passieren etwa 14.000 Schiffe die Wasserstraße, etwa sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. In den vergangenen Monaten ließen weniger Regen und höhere Temperaturen den Wasserstand im künstlichen Gatún-See im Panamakanal sinken, was Auswirkungen auf den Betrieb hat.
Kosten im Welthandel
Zuletzt war wegen der Trockenheit die tägliche Zahl von Schiffspassagen von 38 auf 32 gedrosselt worden. Auch der maximale Tiefgang, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen, war gesenkt worden. Diese Maßnahmen beeinträchtigen die globalen Lieferketten und erhöhen die Kosten im Welthandel. Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt.
Unter normalen Umständen warten bis zu 90 Schiffe auf die Durchfahrt durch den Kanal. Im Juni lag die Wartezeit bei rund zweieinhalb Tagen, einen Monat später bei ungefähr fünf Tagen. Nun warten Stückgutfrachter sogar bis zu 18 Tage auf die Durchfahrt, wie aus der Statistik der Kanal-Behörde hervorgeht.
Der Panamakanal beginnt in Colón im Norden von Panama und endet nahe Panama-Stadt im Süden. Nach der Eröffnung des erweiterten Kanals 2016 verfügt die Wasserstraße über drei Schleusensysteme, über die die Schiffe auf das Niveau des 28 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gatún-Sees gehoben und später wieder gesenkt werden. Seit dem Ausbau des Kanals können auch große Tanker und Frachter mit bis zu 14.000 Containern durch die Wasserstraße geschleust werden.
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