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EditorialStau am See: Es kann doch nicht so schwer sein, ein bisschen Selbstverantwortung zu zeigen

Editorial / Stau am See: Es kann doch nicht so schwer sein, ein bisschen Selbstverantwortung zu zeigen
 Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Müll, Stau und Lärm: Klingt nicht nach einem entspannten Tag am See, oder? So präsentierte sich am Samstag der Obersauer-Stausee. Denn der Andrang war bei den sommerlichen Temperaturen so groß, dass Wiesen und Straßen absolut überfüllt waren. Und die Abfalltonnen waren teilweise so voll – oder so weit entfernt –, dass der Müll über den kompletten Strand verteilt lag.

Doch bei wem liegt die Schuld? Vielleicht bei der Regierung und den Gemeinden, die sich um das Gebiet kümmern? Die Polizei hätte früher und mit mehr Beamten reagieren müssen, dann hätte das Verkehrschaos nämlich nicht überhandgenommen. Die Gemeinden müssten mehr Ranger einstellen, dann hätten sich die Strände nicht innerhalb von ein paar Stunden in Mülldeponien verwandelt.

Wohl eher nicht, die Schuld liegt bei den Besuchern, die nicht fähig sind, sich an die einfachsten Benimmregeln zu halten. „Verschiedenen Menschen fehlt es an Empathie beziehungsweise am Respekt vor Mitmenschen und der Natur“, sagt der Stausee-Ranger Tom Schmit am Montag im Gespräch mit dem Tageblatt. Wenn man sich die Fotos der zugemüllten Stausee-Strände anschaut, muss man der Aussage leider zustimmen. Wie kann man als Teil einer Gesellschaft glauben, es sei in Ordnung, eine grüne Wiese so zu hinterlassen? Was genau denken sich diese Menschen? Irgendjemand wird das schon aufräumen? Nicht mein Problem?

Die „nach uns die Sintflut“-Einstellung ist nicht neu. Der Unwille, auf umwelt- und gesellschaftsschädliche Gewohnheiten zu verzichten, zieht sich durch alle Alterskategorien und das schon länger. Schließlich ist es bequemer, zu essen, was man will, zu kaufen, was man will – und den Müll hinzuschmeißen, wo man will. Dabei ist es doch so einfach, als Gruppe drei Minuten gemeinsam aufzuräumen. Mit etwas Planung kann man sogar seinen eigenen Müllsack mitbringen. Vor allem reicht es, dass eine Person die Initiative ergreift und den Freundeskreis um Hilfe bittet.

Klar ist, das Verhalten am Samstag war inakzeptabel. Eine einfache Lösung, die das Problem schnell und dauerhaft beseitigt, gibt es leider nicht. Gewohnheiten kann man nicht von heute auf morgen umprogrammieren. Aufklärungsaktionen, Werbespots und Schilder können auch keine Wunder bewirken. Es kann doch nicht sein, dass man den Menschen schmeicheln muss, damit sie ihren Müll ordentlich entsorgen.

Also muss der Staat wieder eingreifen: Mehr Polizei, mehr Kontrollen, mehr Strafzettel – denn der nächste sonnige Tag kommt bestimmt. Das heißt wiederum, dass Polizisten, die sich eigentlich um wichtigere Sachen kümmern müssten, am Stausee Manieren und Müllentsorgung unterrichten müssen. Wertvolle Ressourcen werden also wegen mangelnder Selbstverantwortung in die Erziehung der Badefreunde investiert.

Ob aus dem Vorfall vom Samstag überhaupt Konsequenzen gezogen werden, bleibt abzuwarten. Am Sonntagmorgen war der Müll auf magische Art und Weise wieder verschwunden – das war wahrscheinlich die Müll-Fee. Warum also Probleme suchen, wo keine sind?

Jules
27. Juni 2022 - 11.33

Das soll Naturschutzgebiet sein,
was sich da abspielt ist schon
kriminell, wo bleibt die politische
Verantwortung, es reicht und
stinkt bis zum Himmel.
Umweltminister & Co.abtreten.

rina
26. Juni 2022 - 23.55

Das ist unser Trinkwasser-Reservoir, die Leute saufen Bier und dann pinkeln und kacken sie in den See, wie ihre Köter.
Tausende Leute mir Sonnecreme eingeölt ghen sich in unser Trinkwasser waschen.

Loll
26. Juni 2022 - 19.07

Komplett schliessen,Problem gelöst, fertig.

Engelhardt
22. Juni 2022 - 14.24

@Grober das mit dem liegenlassen ist so eine Sache . Alle schon im Müll sitzen lassen wäre Klasse , aber in dem Müll sind Essensreste was die Tiere anzieht und die um da dran zu kommen alles schön verteilen ,der Wind rut sein übriges das wahrscheinlich nachher alles in unseren Trinkwasser Reservoir liegt. Und die grossten Schweine wird der Dreck nicht stören solange das Badetuch halbwegs sauber liegen kann . Ich sehe es gut bei uns an der Schule. Sitzen neben dem leeren Mülleimer und werfen den Dreck nach hinten in die Hecke. Aber man darf die jugend ja nicht Strafen.

Leila
21. Juni 2022 - 17.18

In ihrer unsäglichen Arroganz und Dummheit "glauben" sie wahrscheinlich auch noch auf diese Weise Arbeitsplätze zu schaffen...

JJ
21. Juni 2022 - 10.27

Wir haben das Fehlverhalten des Einzelnen heuer am See in der Massenversion erlebt. Es sind jene Leute die sich nicht zu schade sind leere Flaschen oder Dosen usw. aus dem fahrenden Auto zu werfen.Unsere Straßenränder zeugen davon.Es geht doch einfach nur darum den Ort,wo auch immer,wieder so zu verlassen wie man ihn vorgefunden hat.Es hat wohl mit der Erziehung und dem kulturellen Umfeld zu tun.In der Schweiz z .B. wäre so eine Situation undenkbar. Man möchte gar nicht wissen was mit der persönlichen Notdurft in solcher Situation passiert denn WC's wird es wohl nicht geben. Und da gibt es ja schliesslich die Freiwilligen und die Gemeindearbeiter die alles wegräumen.Bis nächstes Mal.

Grober J-P.
21. Juni 2022 - 9.50

Einfach den Müll zwei Wochen liegen lassen, mal sehen welche Leute sich wieder in ihren Müll reinsetzen.