Die Regierung will die altehrwürdige Villa Louvigny im Luxemburger Stadtzentrum in einen „Ort der Kultur“ verwandeln. Der Umbau soll 70 Millionen Euro kosten. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Minister für öffentliche Bauten, François Bausch („déi gréng“), und Kulturministerin Sam Tanson („déi gréng“) vom Montag hervor. Das Konzept sehe „umfangreiche bauliche und technische Lösungen vor“, die das Erbe der Villa erhalten sollen. Der Gebäudekomplex soll sich „in einen kulturellen Ort verwandeln, der sich der Kreation, der Produktion und dem kulturellen Experiment widmet“.
Die 100 Jahre alte Villa Louvigny im Luxemburger Stadtpark war von jeher ein Kulturort. Einen Großteil ihrer Geschichte diente sie als Firmensitz und Funkhaus von RTL. Der Gebäudekomplex bestand nicht nur aus Verwaltungsräumen, sondern auch aus Studios und einem großen Konzertsaal. Dort wurde in den 1960er-Jahren sogar zweimal der „Grand Prix Eurovision de la chanson“ ausgetragen. Künstler wie Udo Jürgens oder die Rolling Stones machten im Auditorium Aufnahmen. Bis 2005 beheimatete die Villa auch das Luxemburger Symphonieorchester. 2018 klassifizierte die Regierung sie als nationales Denkmal. Damals residierte noch das Gesundheitsministerium in dem schmucken Bau. Das ist inzwischen an zwei andere Standorte gezogen. Freie Bahn demnach für die Umgestaltung der Villa.
Großes Auditorium soll reaktiviert werden
„Um den heutigen Standards und zukünftigen Bedürfnissen besser gerecht zu werden, wird das Gebäude renoviert und in einen Kultur-Drittort umgewandelt“, schreiben Bausch und Tanson. Dazu sollen das „Große Auditorium“ und das „Kleine Studio“ reaktiviert werden, ein Restaurant integriert werden und eine Bühne im Freien errichtet werden. Der „Große Saal“, der seit den 1950er-Jahren besteht, muss laut Bausch und Tanson vollständig restauriert werden, um ihn wieder als Konzertsaal nutzen zu können. Dann soll er wieder als „Auditorium“ dienen können, neben dem neue Räume geschaffen werden, in denen Aufnahmen gemacht werden können. Aus dem ehemaligen „Kleinen RTL-Studio“ soll ein Probenraum für die darstellenden Künste werden.
Ziel des architektonischen Konzepts ist es, das „Erbe“ zu erhalten, den Bau aber auf den Standard des 21. Jahrhunderts zu bringen. So müssten zum Beispiel Fluchttreppen und Zufahrten für Rettungskräfte errichtet werden sowie Rampen für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Laut Bausch und Tanson soll die Neugestaltung die Villa Louvigny in einen „kulturellen Ort verwandeln, der sich der Kreation, der Produktion und dem kulturellen Experiment widmet und gleichzeitig Proberäume für die darstellenden Künste (Musik, Tanz, Theater und Zirkus) bietet“. Der Standort soll in Zukunft den „lx – Arts Council Luxembourg“ beherbergen, Verwaltungs- und Coworking-Räume sollen von professionellen kulturellen Verbänden und Netzwerken belegt werden.
Eine Fotovoltaikanlage, bestehend aus etwa 260 Paneelen mit einer Leistung von 105 kWp, sowie ein neues erneuerbares Heizsystem mit Wärmepumpe sollen ebenfalls installiert werden. (sen)
@ Romain / Blödsinn!
Warum nicht abreißen und neue Wohnungen aufbauen. Es fehlen doch Bebauungsflächen. Aber nein, der kleine Mann muss sein Land hergeben und wenn nicht wird dieser extra Besteuert.