Seit mehreren Wochen stoßen Besitzer von Elektroautos beim Laden ihres Wagens auf Schwierigkeiten: Wenn Sie sich mit ihrer „mkaart“ an einer Chargy-Station anmelden wollen, kann es vorkommen, dass das Gerät keine Verbindung zum Server herstellt und sie ihr Auto nicht laden können. Bereits mehrmals in den vergangenen Wochen musste ich selbst die Erfahrung machen. So auch am 25. August: „Connection to server lost“ sagt mir die Anzeige der Ladestation. Ein Anruf an der auf der Chargy-Säule angegebenen Nummer hilft in dem Fall nicht weiter, auch wenn ein freundlicher Herr Auskunft gibt und zu helfen versucht. „Ich probiere von hier aus, die Sache zu regeln“, was ihm aber nicht gelingt. „Das Problem liegt nicht an der Ladestation, sondern an der darin enthaltenen Sim-Karte“, lautet seine Feststellung. Eine geplante Fahrt in den Norden des Landes musste ich wegen „Strommangels“ verschieben.
Auf Anfrage hin erklärt Chargy: „Tatsächlich haben wir in letzter Zeit an verschiedenen Ladesäulen ein Problem mit der Verbindung über das mobile Funknetz. Es scheint bei unserem Provider der Sim-Karten zu liegen.“
Die Bitte nach Präzisierung, seit wann dies genau bekannt sei und wer der Provider sei, wird ignoriert. Stattdessen erhalten wir wieder quasi die gleiche Antwort: „Säit e puer Wochen gesi mir dës Problemer. Mir sinn awer am gaangen se ze léisen an de Reseau stabiliséiert sech.“
Bei dem Provider handelt sich um „diego“, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Encevo via Teseos Luxembourg. Diese hatte die Plattform zur Verwaltung der Ladesäulen von der Firma Powerdale nach deren Bankrott im Juni übernommen. Laut einem Bericht des Magazins Paperjam musste Encevo tief in die Tasche greifen, um „Nexxtmove“ zu übernehmen – die Plattform von Powerdale, die insgesamt 50.000 Ladestationen verwaltet, darunter auch luxemburgische Ladestationen.
Fehleinschätzung des Ministers
Kurz nach dem Konkurs von Powerdale wendete sich der Abgeordnete Max Hengel am 13. Juli in einer parlamentarischen Anfrage an Energieminister Claude Turmes und wollte wissen, ob die Stromversorgung durch das Chargy-System weiterhin gewährleistet sei.
Am 3. August antwortete der Minister, das Risiko, dass Besitzer von Elektroautos ihre Fahrzeuge nicht mehr an den Stationen laden könnten, sei „quasi unerheblich“. Die Insolvenz von Powerdale werde weder für Chargy-Nutzer noch für den Luxemburger Staat Zusatzkosten verursachen. Auch für die verschiedenen Mobilitätsdienstleister, die Kunden von Powerdale waren, gebe es keine direkten Konsequenzen.
Eine telefonische Anfrage bei der Firma „diego“ selbst verlief etwas sonderbar. Über eine Sekretärin ließ man uns zuerst ausrichten, dass, wenn es Probleme bei Chargy gäbe, wir dort nachfragen müssten. Mehrmals mussten wir der freundlichen Sekretärin den Sachverhalt erklären. Nach mehrfachem Hin und Her richtete man uns schließlich aus, wir sollten unsere Anfrage doch lieber schriftlich einsenden.
Was wir natürlich taten. Am 5. September erhielten wir die schriftliche Antwort von „diego“: „Wie Sie wissen, hat ‚diego Luxembourg‘ nach dem Konkurs von Powerdale die Verwaltung der Plattform hinter Chargy übernommen. Um die Kommunikation zwischen den Ladegeräten und der zentralen Plattform herzustellen, hatte Powerdale einen Vertrag mit einem Mobilfunkbetreiber abgeschlossen. Seit dem letzten Update einer Komponente dieser Betreiberinfrastruktur sind wir bemüht, einige Datenübertragungsfehler zu beheben. Der Betreiber arbeitet an einer Lösung, um dieses Problem zu beheben.“ (Die Antwort ist aus dem Englischen übersetzt.)
Gudd esou. Total der niewt den Här Turmes.
…kein Wort hierüber beim Grünen Volksempfänger
"Fehleinschätzung des Ministers" Der Minister ist bekannt für seine Fehleinschätzungen. Siehe dänische Windanlagen im Meer. Siehe völlig ungenügende Anzahl von Ladestationen und Differenz mit der geplanten Anzahl. Würde er noch im Turnsaal arbeiten, dann hätte er sich, mit so vielen Fehleinschätzungen, beim Turnen längst Hals und Bein gebrochen.