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Ukraine-KriegSelenskyj drängt Europäer zu Munitionslieferungen

Ukraine-Krieg / Selenskyj drängt Europäer zu Munitionslieferungen
Geste der Unterstützung?: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen traf gestern in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Foto: AFP/Sergei Supinsky

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die EU-Staaten angesichts der geplanten Gegenoffensive gegen die russischen Truppen zur Lieferung der zugesagten Munition ermahnt.

Er habe mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem Kiew-Besuch am Dienstag „das Schlüsselthema besprochen: die Geschwindigkeit der Versorgung und Lieferung“ von Munition, sagte Selenskyj. Derweil beschloss das Europaparlament in Straßburg ein Eilverfahren zu dem Thema.

Selenskyj sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit von der Leyen, die Ukraine brauche von der EU dringend die versprochenen eine Million Geschosse Artilleriemunition. Die EU-Außenminister hatten das Hilfspaket im März auf den Weg gebracht. Damit will die EU binnen zwölf Monaten eine Million Geschosse an die Ukraine liefern und zugleich die heimische Munitionsproduktion ankurbeln.

Zur Ausweitung der Produktion hatte die EU-Kommission Anfang Mai ein Gesetz vorgeschlagen, das 500 Millionen Euro aus dem EU-Budget für den Ausbau von Waffenfabriken vorsieht. Das Europaparlament stimmte nun in Straßburg dafür, die Vorlage im Eilverfahren zu behandeln. Sie steht damit auf der Tagesordnung der nächsten Plenarsitzung und könnte bis zum Jahresende besiegelt werden.

Die Ukraine bereitet derzeit eine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen vor, die offenbar kurz bevorsteht oder möglicherweise bereits läuft. Zuletzt hatte es eine Häufung mutmaßlicher Drohnenangriffe und Sabotageakte in Russland gegeben, für die Moskau Kiew verantwortlich macht.

Selenskyj drängte die EU-Staaten zudem, die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine zu beschließen. Es sei dafür „längst an der Zeit“. Die EU-Kommission will im Herbst zunächst einen Bericht über den Stand der Reformen in der Ukraine vorlegen.

Weitere Hilfe aus den USA

Die US-Regierung kündigte ihrerseits neue militärische Unterstützungen für die Ukraine an. Geliefert werden sollen unter anderem Luftabwehrsysteme und Artillerie-Munition, teilte Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre mit. Damit werde der Ukraine geholfen, die Russen über einen langen Zeitraum abzuschrecken.

Großbritanniens Außenminister James Cleverly hat unterdessen die Erwartungen an die erwartete ukrainische Frühjahrsoffensive gegen Russland gedämpft. Die Ukrainer hätten zwar gezeigt, dass sie ihr Land sehr erfolgreich verteidigen könnten, es werde aber „möglicherweise keinen einfachen, schnellen und entscheidenden Durchbruch geben“, sagte Cleverly am Dienstag bei einem Besuch der US-Denkfabrik Atlantic Council in Washington. Zudem rief der britische Chefdiplomat zu dauerhafter westlicher Unterstützung für die Ukraine auf.

Die Ukrainer hätten immer wieder die Erwartungen an sie übertroffen, sagte Cleverly mit Blick auf den russischen Angriffskrieg. Er schränkte jedoch ein: „Wir müssen realistisch sein. Das ist das wahre Leben, kein Hollywoodfilm.“ Cleverly rief die westlichen Verbündeten Kiews zur „Entschlossenheit“ auf, weiter „das Richtige“ zu tun, wie auch immer sich der Krieg entwickle und auch bei einer „verbalen Eskalation“ durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Zugleich prangerte Selenskyj „inakzeptable“ und „grausame“ europäische Beschränkungen für ukrainische Getreideexporte an. „Jede Beschränkung unserer Exporte ist jetzt absolut inakzeptabel, weil sie die Kapazitäten des russischen Aggressors stärkt“, sagte Selenskyj.

Polen, Ungarn, die Slowakei und Bulgarien hatten Mitte April die Einfuhr von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine untersagt. Sie begründeten den Schritt mit dem Schutz ihrer heimischen Produzenten. Von der Leyen hatte daraufhin Ende April ein zusätzliches millionenschweres Hilfspaket für osteuropäische Bauern zugesagt.

Hintergrund sind deren Klagen über einen Preisverfall. Infolge des russischen Angriffskriegs kann die Ukraine weniger landwirtschaftliche Produkte auf dem Seeweg etwa nach Afrika exportieren, sondern nutzt den Landweg durch die EU. In Nachbarländern wie Polen und Ungarn sorgt dies für volle Silos und deutlich sinkende Erzeugerpreise. (AFP/Reuters)

Leila
11. Mai 2023 - 17.58

Ist das Foto nicht rührend? So viel Liebe und Fürsorge...

Norb
11. Mai 2023 - 16.47

@Beobachter/ Ganz genau. Wie kann so etwas nur möglich sein?

Beobachter
11. Mai 2023 - 7.55

Millionen Ukrainer sind auf der Flucht, der wahnsinnige President bringt das Volk um in einem Krieg den er nicht gewinnen kann.Der Westen bejubelt ihn und feuert ihn an.Das Ende wird schrecklich sein.