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EditorialSchnell immun werden 

Editorial / Schnell immun werden 
Warten auf eine Covid-freie Normalität Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Ungeduld wächst mit der Dauer der Pandemie, die besonders in den letzten Wochen an die Nerven ging. Geschlossene Gaststätten ausgerechnet in jener Zeit, in der Gespräche und gemütliches Beisammensein mit Freunden und Kollegen im atmosphärischen Rahmen einer Kneipe guttun und aufbauend wirken würden, schlagen nicht nur den Wirten aufs Gemüt, sondern auch ihrer Klientel. 

Neben solch subjektiv wirkenden Belastungen wächst die Gefahr einer weiteren dramatischen Welle. Zwar blieb die befürchtete Zunahme von Infektionen als direkte Auswirkung der Feiertage aus – die übergangsweise strengeren Maßnahmen scheinen gewirkt zu haben –, doch es bleibt, dass Januar und Februar traditionelle Erkältungs- und Grippemonate sind, das Berufsleben und die Schule wieder hochtourig angelaufen sind und vor allem Virus-Mutationen aus England und Südafrika den europäischen Kontinent erreicht haben und sich schneller ausbreiten, als das etwas behäbigere Virus es bislang konnte. Für Entwarnung ist es also zu früh. Neben den, wie oben beschrieben, nervtötenden und wirtschaftsfeindlichen Einschränkungen bleibt die angelaufene Impfkampagne, die gern als Licht am Ende des Tunnels beschrieben wird, quasi das letzte und entscheidende Aufgebot in dem Krieg Mensch gegen Covid-19.

Nur wenige Länder haben es geschafft, schnell in die entsprechende Kampagne einzusteigen: Israel etwa konnte bereits ein Viertel seiner Bevölkerung impfen. Während Deutschland wieder durch eigentlich in den europäischen Bezugsverträgen für den Impfstoff verbotene Sonderbestellungen einzelner Staaten unangenehm auffällt (wie bereits durch die einseitig beschlossenen Grenzschließungen zu Beginn der sanitären Krise und durch wenig qualifizierte Einmischung des saarländischen Ministerpräsidenten), die Niederlande den Startschuss zur Impfphase komplett verpennt hatten, bewegt sich Luxemburg recht träge durch den Impfdschungel und nimmt erst jetzt einigermaßen an Fahrt auf. 

Ab heute Montag wird das ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) täglich vergleichende Impfdaten aller EU-Länder liefern und damit den nationalen Druck auf Nachzügler sicher massiv steigern. Will Luxemburg weiter als Musterschüler gelten, geht das nur durch eine höhere Geschwindigkeit, die selbstredend ihre Beschränkung in den Lieferungen hat. Aber zumindest diese müssten praktisch in Echtzeit in die Oberarme der Bevölkerung gejagt werden. 

Dass besonders viele Impfskeptiker verbleiben und die Kampagne bremsen, erscheint dabei angesichts der Entwicklung entsprechender Zahlen, die in anderen Ländern demoskopisch erfasst wurden, wenig wahrscheinlich. Mit der zunehmenden Möglichkeit, sich durch einen Pikser schützen zu können, nimmt offensichtlich die Ablehnung des medizinischen Schutzes ab. Sowohl Europa als auch Luxemburg haben weitaus mehr Impfdosen bestellt, als sie brauchen werden; es stellt sich bereits jetzt die Frage, ab wann der Stoff in jene Regionen dieser Erde umgeleitet werden kann, die sich die vielversprechenden Mittel kaum oder nicht leisten können …

Doch in Luxemburg stellen sich weitere Fragen. Zwar zeigt sich das Ministerium mittlerweile bereit, Zahlen zu Impfstoff und Impfungen in aller Transparenz zu liefern; eine Frage zur Impfstrategie, die wir Gesundheitsministerin Paulette Lenert bereits am 6. Januar stellten, ist allerdings immer noch unbeantwortet: Wenn alle Mitarbeiter des Gesundheits- und des Pflegesektors geimpft sind, dann sollen alte und vulnerable Menschen an die Reihe kommen. Die Geburtsdaten hat der Staat, er weiß allerdings nicht, wer durch Vorerkrankungen besonders gefährdet ist. Um diese Menschen zur Impfung einladen zu können, braucht es die Abstimmung mit der Ärzteschaft und einen Prozess von Überprüfung und detaillierter Auswahl, die bislang noch nicht angelaufen sind. Hier geht Zeit verloren und das Abwarten eines Gutachtens der Ethikkommission kann hier nicht als Ausrede gebraucht werden. 

Nur ein schnelles Impfen mit präziser Wirksamkeit kann uns weitere Einschränkungen ersparen und wieder in die Normalität zurückführen; es gilt, Fehler auf der Zielgeraden zu vermeiden.  

Joanni
24. Januar 2021 - 9.33

Wann déi Impfstrategie nëtt soll ësou founktionéieren,
virwaat hun mir dann déi vill Staats-Superjempiën déi
séch do ësou wichtég dobaussen präsentéieren ?

HTK
20. Januar 2021 - 10.21

@Blei,
gemeint war dass diese Impfungen Pflicht waren und keine Eltern sich dagegen gewehrt hätten weil sie die Auswirkungen dieser Krankheiten kannten. Verschwörungstheorien waren damals noch nicht so in aller Munde und das Internet gab es noch nicht.
Würden sie ihrem Kind die Impfungen verweigern nur weil es im Netz Idioten gibt die das Gegenteil von dem behaupten was die Medizin sagt?

tarzan
19. Januar 2021 - 13.46

tarzan redet nicht von 5 jahren, die Experten wissen nicht mal ob der Impfschutz 6 Monate andauert. auch menschen ohne arme kann man impfen. was die 50 und 60jähr. angeht meinte tarzan, dass diese Altersgruppen den Impfstoff wohl ohne grössere Nebenwirkungen vertragen könnten (wenn Gott will). "Wenn mal 5-6 Jahre keine Kinder auf die Welt kommen, ist das auch kein Drama" da kann tarzan nur auf das "abgehoben" verweisen. :-))

monopol scholer
19. Januar 2021 - 10.24

Nein @ tarzan, " alte Menschen in schlechtem Zustand" sollten wohl Ihrer Theorie nach sterben. Steigen Sie mal von Ihrem Baum runter. Sie haben eh den Überblick verloren.

Trierweiler
19. Januar 2021 - 0.28

@Tarzan

"Obwohl tarzan grösstenteils auf einem baum lebt,"

Wir haben ein Wort dafür, 'abgehoben'. ?

"Aber gehen wir das impfen mal neutral an. Die wirkungsweise/dauer des Impfschutz ist immer noch nicht klar."

Ja, wir wissen nicht, wie es in 5 Jahren aussieht weil wir keine Wahrsager sind und die Vakzine alle eine NOTFALLzulassung haben.

"Alte menschen in schlechtem zustand wird man sowieso nicht impfen können. "

Wieso nicht? Haben die keine Arme?

"Andere, die 50 oder 60jährigen, dürften wohl kein grösseres risiko eingehen. Jüngere menschen dagegen, die mit nachwuchs liebäugeln, werden sich diesem risiko nicht aussetzen, da man von Langzeitfolgen nichts wissen kann "

Bei den Langzeitfolgen von Corona-Erkrankten, auch ohne Symptome, sehen die Lungen aus wie ein Narbenaufnahme von jemandem der 50 Jahre geraucht hat.
Die Langzeitfolgen sind jetzt schon ersichtlich. 1 Viertel wird 2 Mal eingewiesen, schön wird das nicht.
Wenn mal 5-6 Jahre keine Kinder auf die Welt kommen, ist das auch kein Drama.

Till Spiggel
18. Januar 2021 - 14.58

Eine der Pandemie folgende Wirtschaftskrise wird den zur Normalität einschränken, zum Spießrutenlauf der westlichen Welt werden . Der Handel , die Wirtschaft , die jetzt so um Steuergelder bettelt , die Hilfe des Staates erfleht , wird dann an der Not der Arbeitnehmer sich eine goldene Nase verdienen. Der Kapitalismus wird in allen Facetten sein Gesicht zeigen , vergessen „nemmen den Staat am Kommunismus séng Volléks- Betriiber net am Reen stoen léisst ,an den wellen se natierlech net .“ Diese Pandemie hat die westliche Welt aus den Fugen gerissen, auch eine Impfung wird den Untergang einer Wohlstands-Epoche nicht retten.

Tarzan
18. Januar 2021 - 13.25

Obwohl tarzan grösstenteils auf einem baum lebt, hat er aber schon bemerkt, dass viele menschen Argumente die sich ausserhalb ihres weltbildes bewegen nicht zugänglich sind. Aber gehen wir das impfen mal neutral an. Die wirkungsweise/dauer des Impfschutz ist immer noch nicht klar. Alte menschen in schlechtem zustand wird man sowieso nicht impfen können. Andere, die 50 oder 60jährigen, dürften wohl kein grösseres risiko eingehen. Jüngere menschen dagegen, die mit nachwuchs liebäugeln, werden sich diesem risiko nicht aussetzen, da man von Langzeitfolgen nichts wissen kann (dabei war contargan nur ein schlafmittel). solidarität? Die CNS/CMCM ist eine Solidaritätsgemeinschaft aber schon bei erster Hilfe oder „zivilcourage“ gilt, nur helfen wenn man sich nicht selbst in Gefahr bringt.

Blei
18. Januar 2021 - 13.04

@HTK

"Wir sind alle gegen Kinderlähmung etc. geimpft weil die Eltern sich um unser Leben gesorgt haben. "

Ganz und gar nicht. Wie sind ungefragt in der Schule geimpft worden, wenn die Kinder das ihren Eltern nicht erzählt haben, haben sie nie davon erfahren, ditto mit der Pockenimpfung damals.
Ich bin pensionierter Eisenbahner und wir wurden vor der Einstellung alle gegen Tuberkulose geimpft, gefragt wurden wir auch da nicht.

viviane
18. Januar 2021 - 12.22

@max

"Alles brauch seng Zéit, ee Kand brauch och 9 Méint bis et op d’Welt könnt"

Hopphopphopp, einfach 9 Fraen op den Job ugesat, dann ass dat Kand an engem Mount fäerdeg.

HTK
18. Januar 2021 - 10.02

Wenn eine Impfbescheinigung für ziemlich alle Aktivitäten gefragt wird ,wird sich die Zahl der Impfgegner automatisch verringern.
Schipiste? -Ja aber nur mit Impfbescheinigung! Ferienflug?-Ja,aber nur mit Impfschein usw. Wir sind alle gegen Kinderlähmung etc. geimpft weil die Eltern sich um unser Leben gesorgt haben. Als Erwachsene meinen wir dann ,aus Gründen der Freiheit und Selbstbestimmung,uns querstellen zu müssen.Mit dem Risiko noch viele Mitmenschen an den Galgen zu liefern weil wir eben dagegen sind. Schande.

luc jung
18. Januar 2021 - 9.32

Die Impfstrategie klappt nicht. Zu wenig Impfdosen, zu wenig Organisation. Enttäuschend!

max
18. Januar 2021 - 7.57

Eppes wat weltwéit onbekannt ass, soll ee net mat alle Mettelen séier viirun dräiwen
Alles brauch seng Zéit, ee Kand brauch och 9 Méint bis et op d'Welt könnt
duerch dat Viirundräiwen, am Fokus, Alles géif rem NORMAL verlaafen wann..
ass de falsch Wee, et get just de Läit Hoffnung, op Eppes wat bis elo nach emmer onklor ass, an op dat och esou komme wärt.
Kuck, ech kann och Engem soen, ech hät eng Planz aus engem Labo krit, déi, wann ech se Haut an de Buedem setzen, kann ech se schon an enger Woch um Teller hun.
Dat gleeft kee mir, ok, ech weess et och net op dat esou ass
max