Der irische Billigflieger Ryanair will für den Fall eines harten Brexits den Rest der EU mit zig zusätzlichen Flugzeugen fluten. Falls es bis September 2018 keine Klarheit über ein neues Luftverkehrsabkommen mit Großbritannien gebe, werde Ryanair für Sommer 2019 viele Flüge von und nach England streichen, kündigte Ryanairs Verkaufschef David O’Brien im Gespräch mit der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag) an. Die 85 in England stationierten Maschinen würden dann auf die 72 Ryanair-Basen in Kontinentaleuropa und Irland verteilt.
Ob der Luxemburger Flughafen von der Flugzeug-Rochade profitieren würde, ist unklar. Ryanair hebt seit Oktober 2016 vom Findel ab, der Airport ist jedoch keine Basis der irischen Airline. Das heißt: Die Flieger sind auf anderen Flughäfen stationiert, fliegen Luxemburg von dort aus an.
Parkplätze sind vorhanden
«Ob ein Flieger über Nacht an einem Flughafen bleibt, hält von vielen Faktoren ab», erklärt René Steinhaus von Luxairport gegenüber dem Tageblatt. «Gibt es Parkpositionen? Wohnen in der Region Crews?» Zudem steckten viele logistische Herausforderungen hinter einer solchen Entscheidung.
Parkplätze gäbe es am Findel allerdings: «Im Moment sind wir noch nicht am Limit», sagt Steinhaus. «Aber das sind Entscheidungen, die nur die Airlines treffen können.»
Ryanair-Chef Michael O’Leary hatte bereits angekündigt, die für das laufende Geschäftsjahr erwarteten 50 neuen Boeing-Jets außerhalb Großbritanniens zu stationieren. Eine Verlagerung von zig weiteren Maschinen in den Rest der EU dürfte den harten Konkurrenzkampf in der Branche weiter verschärfen. Schon jetzt rechnen neben Ryanair auch Lufthansa und Easyjet in den kommenden Monaten mit sinkenden Ticketpreisen.
(sen/dpa)
Raynair soll seine Flugzeuge in Irland stationieren. Da ist eh das Personal am billigsten.