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„Aktioun Öffentlechen Transport“Rolle des öffentlichen Nahverkehrs weiter ausbauen

„Aktioun Öffentlechen Transport“ / Rolle des öffentlichen Nahverkehrs weiter ausbauen
Roland Schreiner, der Präsident der „Aktioun Öffentlechen Transport“ (AÖT) Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Kommendes Jahr feiert die „Aktioun Öffentlechen Transport“ (AÖT) ihren 40-jährigen Geburtstag. Während dieser Zeit hat sich die AÖT immer für die Rechte, aber auch den Komfort der Reisenden im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt. Das alles, um regelmäßig die nötigen Verbesserungen beim zuständigen Ministerium einzufordern.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag begrüßten die Verantwortlichen der AÖT die zahlreichen Investitionen, die seit geraumer Zeit von der Regierung für den öffentlichen Nahverkehr getätigt wurden. Vor allem, weil der öffentliche Transport jahrelang stark vernachlässigt wurde. 

Was die Anbindung des Lux-Airports an das Tramnetz anbelangt, bleibt die AÖT allerdings bei ihrer Position und würde es vorziehen, wenn der Flughafen an das richtige Zugnetz angeschlossen würde. In dem Sinne war vor längerer Zeit bereits ein unterirdischer Bahnhof am Findel vorbereitet worden – das Projekt Bahnanschluss wurde dann wieder verworfen.

Auch der Personalmangel bei den Busfahrern wurde angesprochen. Besonders die privaten Busunternehmen tun sich zurzeit schwer, geeignete Fahrer zu rekrutieren. Mittlerweile muss man sich schon bis in die Vororte von Paris vorwagen, um noch ausgebildete Busfahrer zu finden. Die angehenden Fahrer werden von ihren Unternehmen gut ausgebildet und erhalten sogar Luxemburgisch-Sprachkurse. Die nötige Streckenkenntnis wird ihnen von erfahrenen Fahrern zwei bis drei Wochen lang vermittelt, doch angesichts des akuten Fahrermangels, der durch die Covid-Pandemie noch verschärft wurde, musste die Streckenkenntnis-Ausbildung für neue Bewerber etwas verkürzt werden.

Zusätzliche Haltestellen

Um den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver für die Fahrgäste zu gestalten, müssen die Haltestellen auf die Freizeitaktivitäten der Gäste abgestimmt werden. Deshalb hält die AÖT auch weiterhin an ihrem Vorschlag fest, eine Haltestelle am sogenannten „Parkplaz Käler Poteau“ einzurichten, von wo aus zahlreiche Wanderwege in Richtung der ehemaligen Tagebaue nach Schifflingen, Esch, Rümelingen oder Kayl führen. Diese Haltestelle würde es den Wandertouristen ermöglichen, die Höhen des Plateaus zu erreichen und die Natur zu genießen, dies vor allem im Zusammenhang mit dem „Minett-Trail“, der im Rahmen des Kulturjahres Esch 2022 geschaffen wurde.

Begrüßt wird der Vorschlag der Regierung, die Bahnstrecke zwischen Ettelbrück und Diekirch doch nicht vom Netz zu nehmen. Gleiches gilt für die Zugverbindung zwischen Noertzingen und Rümelingen, die nicht nur im Rahmen des „Plan national de mobilité 2035“ erhalten bleibt, sondern auch um einen Haltepunkt in Kayl erweitert werden soll.

Die Strecke zwischen Ettelbrück und Diekirch soll doch nicht stillgelegt werden
Die Strecke zwischen Ettelbrück und Diekirch soll doch nicht stillgelegt werden Foto: Tageblatt-Archiv

Das zuständige Ministerium möchte auf dem Streckenabschnitt zwischen Clerf und Ulflingen die Bahnschneise auch für einen Fahrradweg nutzen. Ein Vorschlag, der bei der AÖT nicht gut ankommt. Sie würde es lieber sehen, wenn der Zugverkehr auf dieser Strecke wieder zweigleisig fahren könnte. Bei den Gesprächen mit der CFL und dem Ministerium versicherten die Verantwortlichen der Vereinigung, dass der Bau des Radwegs auf der Hälfte des Geländes in keiner Weise die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit gefährden würde, falls dies notwendig werden sollte. 

Auch die im „Plan national de mobilité 2035“ mittelfristig vorgesehene Aufgabe der Strecke zwischen Esch/Alzette und Audun-le-Tiche und deren Ersatz durch einen BHNS, einen sogenannten „Bus à haut niveau de service“, kann die AÖT nicht akzeptieren. Zwar wurde die Verlängerung auf französischer Seite nach Hayange durch den Bau der „Liaison Micheville“ und den Verzicht auf eine Schienenanbindung von Villerupt über das Gelände des ehemaligen Werks Micheville aus Kostengründen praktisch unmöglich gemacht, doch die „Antenne“ nach Frankreich – mit stabiler Kundenzahl – läuft Gefahr, dass sich die Fahrgäste auf ihrer ursprünglichen bzw. Endstrecke vom öffentlichen Nahverkehr abwenden.  AH

Hagar
4. August 2022 - 11.25

Der sozusagen fertige, unterirdische Airport-Bahnhof samt geplante Zugstrecke mit Abzweigung an der Haltestelle Cents entstammt noch der Federführung der Schwarz-Roten Regierung... ergo, ist nicht auf dem grünen Misthaufen eines Herrn Bausch gewachsen. Dieser wird sich wohl kaum die Stiefel seiner Vorgänger anziehen, und deshalb weiterhin stur an seiner Trambahn vom Kirchberg über die Autobahn am Golfclub festhalten. Verbrannte Erde!

Verona
30. Juli 2022 - 12.41

@Jemp

"Deshalb müsste unser grüner Blitzminister dafür sorgen, dass nicht 2 Hobbyschlecks, die nebeneinander fahren, trotz Gehupe, einen Bus 3 km weit blockieren, so dass 40 Leute ihren Zug verpassen."

Das ist halt Pech.
Wenn eine Pferdekutsche oder ein Heuwagen voran fährt, ist das das Gleiche.
Halten Sie sich einfach an das Gesetz, auch in der Pampa.

Marie-Lise Margue
29. Juli 2022 - 11.09

si hunn och proposéiert, op der Zuchstréck vu Biissen an Ettelbréck erèem Persounenzich anzesetzen. Anscheinend ass di Streck an engem ganz gudden Zoustand, esou datt dee Projet relativ einfach a séier ëmsetzbar wier

Jemp
29. Juli 2022 - 9.57

An der Wichtigkeit und Nützlichkeit des ÖT besteht kein Zweifel. Deshalb müsste unser grüner Blitzminister dafür sorgen, dass nicht 2 Hobbyschlecks, die nebeneinander fahren, trotz Gehupe, einen Bus 3 km weit blockieren, so dass 40 Leute ihren Zug verpassen.