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Report: Verbreitet sexueller Missbrauch durch Helfer in Syrien

Report: Verbreitet sexueller Missbrauch durch Helfer in Syrien
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Vor einigen Tagen erschütterte ein Skandal um die Nichtregierungsorganisation Oxfam die Welt: In Krisengebieten wie Haiti, dem Tschad oder Süd-Sudan sollen Mitarbeiter der Hilfsorganisation die Notlage der Menschen, denen sie eigentlich vorbehaltlos helfen sollten, schamlos ausgenutzt haben. Die Vorwürfe reichen von Ausbeutung und Erpressung bis hin zu Vergewaltigungen und Sex-Partys mit Prostituierten.

Jetzt werden ähnliche Vorwürfe auch gegen Helfer in Syrien erhoben, die dort im Auftrag der Vereinten Nationen helfen – oder das eigentlich tun sollten:

Gegenüber der BBC erklärte eine Beraterin für Wohltätigkeitsorganisationen, sie habe erstmals im März 2015 von entsprechenden Vorwürfen gehört: In einem jordanischen Flüchtlingslager hätten ihr syrische Frauen erklärt, dass in Syrien etwa für die Ausgabe von Nahrung oder Körperpflegemitteln oder für Mitfahrten sexuelle Handlungen gefordert worden seien.

Hilfe annehmen? Schlecht für den «guten Ruf»

Das Ganze sei sogar derart «endemisch» gewesen, dass die Frauen bald davor zurückgeschreckt seien, überhaupt humanitäre Hilfe anzunehmen: Die Frauen mussten befürchten, dass Außenstehende davon ausgehen, «dass sie, wenn sie zu diesen Verteilungen gehen, irgendeinen sexuellen Akt als Gegenleistung ausgeführt haben», sagte Danielle Spencer zur BBC.

Einer Studie des International Rescue Committees (IRC), die dafür 190 Frauen und Mädchen befragt hat, ergab, dass 40 Prozent von ihnen sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, als sie Dienste wie humanitäre Hilfe in Anspruch nehmen wollten.

«Für kurze Zeit heiraten»

Auch ein Bericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) ist vor Kurzem zu einer ähnlichen Bewertung gekommen – nämlich, dass in verschiedenen Gouvernements in Syrien gerade die Schwächsten und am meisten Hilfsbedürftigen besonders diskriminiert werden. Und allzu oft werde humanitäre Hilfe sogar nur gegen Sex gewährt: Dem Bericht «Stimmen aus Syrien 2018» zufolge «heiraten» sogar Frauen oder Mädchen «für einen kurzen Zeitraum Beamte» – die dann etwa für die Abgabe von Mahlzeiten «sexuelle Dienste» fordern.

«Das Letzte, was man braucht, ist, dass ein Mann, dem man vertrauen soll und von dem man Hilfe bekommen soll, Sex verlangt und er ansonsten die Hilfe vorenthält», empört sich die Beraterin Spencer im BBC-Interview. Ihrer Ansicht reagiert die UN viel zu langsam auf die alarmierenden Berichte – aber sie hat auch eine Theorie, warum das so ist:

«Die UNO und das gegenwärtige System haben sich dafür entschieden, die Körper der Frauen zu opfern», sagt sie im Interview. «Irgendwo» sei beschlossen worden, zuzulassen, «dass Frauenkörper weiterhin benutzt, missbraucht und verletzt werden dürfen, damit Hilfe für eine größere Gruppe von Menschen geleistet werden kann».


LINK: Hier finden Sie den im Bericht erwähnten Report in englischer Sprache als PDF. Die im Artikel genannten Fakten finden sich ab Seite 57 im Kapitel 3.11.

 

 

Lulux
1. März 2018 - 7.12

Déi Organisatioun géhéiert opgeléist. Emmer erëm op Lëtzebuerg klappen wéint "Steierparadies" asw. awer da selwer déi schrecklechst Verbriechen géin déi ärmst op der Welt ze maachen! Et ka kee mer soen dat dovun Direktioun nët dovu wost.

Gerard
28. Februar 2018 - 19.11

(Sarkastesch...) Ëmmerhinn sinn et keng Léit aus der Kiirch....

L.S
28. Februar 2018 - 18.47

Ja, ja, meine Mutter hat mir auch davon erzählt, wie sie auf eigene Faust zu Fuss oder auf Pferdekarren aus dem Arbeitsdienst zurückgekehrt ist, weil ihr der Transport sowie Nahrungsmittel nur gegen Gefälligkeiten gewährt worden wären. Die «grossen Befreier », die allseits hochgelobt werden, waren auch vor etwas mehr als 70 Jahren nicht besser.