Rasta-Duo beschert den Luxemburgern den bestmöglichen Start in die EM-Qualifikation

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Am Freitagabend besiegte die Luxemburger Fußballnationalmannschaft den Weltranglisten-132. Litauen zum Auftakt ihrer EM-Qualifikationskampagne mit 2:1. Die FLF-Treffer erzielten Leandro Barreiro und Gerson Rodrigues. Mit diesem wichtigen Erfolg in der Gruppe B hat die Elf von Luc Holtz einen riesigen Schritt in Richtung Hauptziel gemacht: die mit drei weiteren Hochkarätern –  Portugal, Serbien und Ukraine – besetzte Gruppe nicht auf dem allerletzten Platz abzuschließen.

Die Roten Löwen legten einen sehr bissigen Start hin und setzten ihren Gegner sofort unter Druck. Bereits in der Anfangsphase hatten die Gäste aus Litauen bange Minuten zu überstehen. Erst Olivier (5.) und dann Bruder Vincent Thill (9.) gaben Schüsse auf das gegnerische Tor ab. Es war zunächst ganz das von Nationaltrainer Luc Holtz geforderte freche Spiel nach vorne.

Die Gäste in Gelb dagegen waren unbarmherziger und verprassten ihre Torgelegenheiten nicht: Ihre erste Offensivaktion schlossen sie mit dem Führungstreffer ab. Es war der Profi von Dinamo Moskau, Fiodor Chernyk, der seinem neuen Nationaltrainer Valdas Urbonas bei dessen Premiere einen Einstand nach Maß bescherte (14., 0:1).

Nicht geschockt

Kaum von diesem Gegentreffer geschockt, blieben die Luxemburger angriffslustig, monopolisierten den Ball und pressten ihre Gegenspieler tief in deren Hälfte. Nach einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff (Handspiel im Strafraum der Litauer) erkämpfte sich Barreiro den Ball an der Eckfahne und bediente V. Thill, der für seinen älteren Bruder auflegte. Der Profi aus Russland donnerte das Leder über das Gehäuse (23.).

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste kurz gefährlicher. Nach einer Ecke köpfte Klimavicius über das Tor von Moris (30.). Die FLF-Auswahl reagierte u.a. durch einen Kopfball von Barreiro (35.), der Ball von Kapitän Jans schrammte in der 40. am Pfosten vorbei. Verwunderlich war die Tatsache, dass auch das zweite Handspiel der Litauer nicht geahndet wurde (42.). Kurz vor der Pause machte der Blick auf das UEFA-Statistikmaterial deutlich: Die Heimmannschaft hatte sich nicht für ihren Offensivdrang belohnt. 67 Prozent Ballbesitz, eine Passgenauigkeit von 87 Prozent sowie acht Torschüsse standen dem einzig platzierten Schuss der Gäste gegenüber. Daran änderte auch der Weitschuss von O. Thill nichts (44.).

Die Erleichterung

Gerechtigkeit für die vielen Anstrengungen, so könnte man dann die allerletzte Aktion der ersten Hälfte beschreiben: Rodrigues kämpfte sich das Leder nach einem Ballverlust zurück, leitete auf V. Thill weiter, der Barreiro schickte. Der Mainzer Nachwuchsspieler behielt die Nerven und traf zum 1:1. Er hatte den Ball zwischen den Beinen des litauischen Schlussmanns Setkus hindurchgeschoben.

Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild. Die Mannschaft von Luc Holtz kombinierte, was das Zeug hielt. Als V. Thill den Blick für Rodrigues hatte, konnte sich der Japan-Export das Leder seelenruhig zurechtlegen, um die Führung zu erzielen (2:1, 55.). Ein traumhaftes Tor!

Ein Hin und Her

Im Gegenzug bügelte Moris einen Patzer von Martins aus, als Mikoliunas abzog (58.). Glück hatte Luxemburg, als Chernyks Schuss über das Gehäuse flog (60.). Die FLF-Auswahl spielte mit dem Feuer. O. Thill (65.) war bei seinem nächsten Versuch zu unpräzise, vom Keeper abgeblockt wurde später der eingewechselte Fola-Angreifer Bensi (76.). Sinani probierte es per Weitschuss, sein gerade eben eingewechselter F91-Vereinskollege Turpel aus kurzer Distanz (78.), doch Litauens Torwart Setkus bewahrte sein Team in dieser Phase gleich mehrfach vor einem dritten Gegentor.

Es waren noch regulär drei Minuten zu spielen, als Bensi den Schlussmann ein weiteres Mal zu einer Parade zwang. Doch für die Luxemburger war der Sieg keineswegs in trockenen Tüchern. Erst half der Unparteiische aus Israel dem von Krämpfen geplagten Rodrigues, ehe vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden. Auch der Schuss von Marazas reihte sich in diese hektische Phase ein. Bei der anschließenden Standardsituation warfen sich die Luxemburger erfolgreich dazwischen und hatten nach einem schnellen Umschaltspiel durch Rodrigues das 3:1 schon vor Augen. Dieser blieb dann aber erneut an Setkus hängen.

Beim anschließenden Pfiff brachen dann die Dämme und die Mannschaft wurde bei ihrer Ehrenrunde über die Tartanbahn von ihren Fans gebührend gefeiert.

Bereits am Montag ist dann die Ukraine im Stade Josy Barthel zu Gast (20.45 Uhr). Der kommende Gegner trennte sich am Freitag torlos von Portugal. Damit ist die FLF-Auswahl nach dem ersten Spieltag Gruppenerster.

Statistik: 

Luxemburg: Moris – Jans, Chanot, Gerson, Carlson – O. Thill, Martins, Barreiro (66. Sinani) – V. Thill (78. Turpel), Da Mota (59. Bensi), Rodrigues

Litauen: Setkus – Baravytkas, Klimavicius, Jankauskas, Slavickas – Slivka, Kuklys – Petravicius (61. Valskis), Novikovas (57. Zulpa), Mikoliunas (75. Marazas) – Chernyk

Schiedsrichter: Reinshreiber – Biton, Yakobov (alle ISR)

Gelbe Karten: Martins, Sinani – Mikoliunas, Valskis

Torfolge: 0:1 Chernyk (14.), 1:1 Barreiro (45.), 2:1 Rodrigues (55.)

Beste Spieler: V. Thill, Barreiro, Rodrigues – Setkus

Zuschauer: 3.353 zahlende

Robert Vorderhuber
23. März 2019 - 3.31

Guter Auftakt von Luxemburg. Kann nur so weiter gehen.