Gesehen wurde Prigoschin zuletzt vor dreieinhalb Wochen im südrussischen Rostow-am-Don unweit des Donbas mit dessen blutigen Fronten. Nach dem plötzlich abgebrochenen Marsch auf Moskau ist Prigoschin untergetaucht. Zwar behauptete der belarussische Autokrat Alexander Lukaschenko bereits kurz darauf, sein „guter Kollege“ Prigoschin sei kurz in Minsk gewesen, doch Fotos gab es keine. Genauso wie es seltsamerweise keine Fotos von dem angeblichen Treffen Wladimir Putins mit dem Söldnerführer fünf Tage nach dem „Marsch der Gerechtigkeit“ gibt, der angeblich nur die Entlassung des Verteidigungsministers und einiger Generäle, nicht aber einen Machtwechsel im Kreml zum Ziel hatte. Auch am Mittwochmorgen in Belarus zeigte das Video von der Prigoschin-Rede den Redner nicht. Einzig Prigoschins Stimme ist klar erkennbar. Die mehrmalige Erwähnung von Belarus legt nahe, dass die Tonspur eher nicht von einer Zeit vor der Söldner-Meuterei herrührt. Doch muss man sich klar sein, dass sowohl der Kreml wie Lukaschenko und auch Prigoschin selbst mit solchen Aufnahmen Propaganda betreiben.
Prigoschins Stimme jedenfalls kritisiert in gewohnter Manier die russische Armeeführung: „Was an der Front (in der Ukraine, Anm.) geschieht, ist eine Schande“, bellt Prigoschin auf der Aufnahme. Deshalb sei die Entscheidung gefallen, „für einige Zeit“ nach Belarus zu gehen und dessen Heer zu schulen. „Wir können das belarussische Heer zur zweitstärksten Armee der Welt machen, das jedenfalls glaube ich“, sagt Prigoschin. „Wir wurden von den Belarussen nicht nur als Helden empfangen, sondern auch wie Brüder“, lobt Prigoschin – oder zumindest dessen Stimme – in dem Video Lukaschenko, der an jenem tragischen Quasi-Putsch-Samstag zwischen Putin und Prigoschin vermittelt und die Ausreise der Wagner-Söldner und ihres Chefs in sein Land ausgehandelt hatte.
Sodann hebt Prigoschin in seiner Frühmorgenrede zu einem Witz über die belarussischen jungen Frauen an, die bereits um die Lagerbaracken schleichen würden. Der Redner erntet herzhaftes Lachen. „Doch behandelt sie wie Brüder“, ermahnt er seine Truppe. Völlig unklar bleibt gemäß Video, wie zahlreich seine Zuhörer sind, die irgendwo unter offenem Himmel stehen.
Nach Afrika – oder doch in die Ukraine?
Aktivisten des unabhängigen belarussischen Telegram-Kanals „Belaruski Hajun“ hatten in den letzten paar Tagen vier Kolonnen mit Wagner-Söldnern unterwegs ins neu erbaute Heereszeltlager Tsel bei Assipowitschi, rund 90 Kilometer südöstlich von Minsk, gezählt. Die größte Lkw-Kolonne war dort am Dienstag eingetroffen und soll 60 Fahrzeuge umfasst haben. Laut „Belaruski Hajun“ sollen sich in dem Heereslager mittlerweile bis zu 700 Wagner-Söldner aufhalten. Das Lager selbst soll laut russischen Medienberichten bis zu 8.000 Soldaten aufnehmen können.
Laut dem nun aufgetauchten Prigoschin-Video besteht die Aufgabe seiner Söldner nun darin, Lukaschenkos veraltetes und als schwach eingestuftes Heer und auch sich selbst zu trainieren. „Sobald wir bereit sind, geht es zu einem neuen Ziel – Afrika“, verspricht Prigoschins Stimme auf dem Kurzvideo. „Wir könnten auch zurückkehren (um in der Ukraine zu kämpfen, Anm.), wenn wir sicher sind, dass wir uns und unsere Erfahrung nicht erneut erniedrigen“, droht die Stimme des Wagner-Chefs.
Lokale Beobachter haben bisher eher die Sorge geäußert, dass die Wagner-Söldner künftig an der belarussisch-ukrainischen Grenze stationiert werden und von dort aus erneut Kiew oder die Nordwest-Ukraine bedrohen könnten. Auch eine Verlegung an die Grenzen zu Litauen und Polen wird nicht ausgeschlossen.
Dat Thema fänkt un Langweileg ze ginn, well den Inhalt sech vun Artikel zu Artikel widdersprécht, a nëmmen zur Diskreditéierung déngt an net zur Informatioun un de Lieser. Komm mir schwätzen emol zu Ofwiesslung iwwert déi Westlech PMC's déi an der Ukrain aktiv sinn - Do wieren déi Amerikanesch Gruppen wéi Academi, DynCorp International, Cubic Corporation, Forward Observations Group oder déi Brittesch Prevail Partners oder déi vun onse gudde Franséischen Noperen. Fir der elo just e puer ze ernimmen