In Tschechien ist am Samstag die zweitägige Präsidentenwahl fortgesetzt worden. Der amtierende Präsident und entschiedene Zuwanderungsgegner Milos Zeman (73) trifft in der Stichwahl auf den liberalen Chemieprofessor und Politikneuling Jiri Drahos (68). Bereits am Freitag hatten schätzungsweise knapp die Hälfte der rund 8,4 Millionen Berechtigten ihre Stimme abgegeben. Umfragen sagen ein äußerst knappes Rennen voraus.
Die Wahllokale sind noch bis 14.00 Uhr geöffnet. Anschließend beginnt die Auszählung. Es gibt keine Hochrechnungen. Mit dem Ergebnis wird am späten Nachmittag gerechnet. Der Präsident repräsentiert Tschechien im Ausland, spielt eine Rolle bei der Regierungsbildung und ernennt die Verfassungsrichter.
«Kampf bis zum Ende», titelte die konservative Zeitung «Lidove noviny» in ihrer Samstagsausgabe. Die Wähler hätten zu entscheiden, ob sie einen «Moderator mit symbolischer Autorität» – wie Drahos – oder lieber einen «starken Machtspieler» – wie Zeman – wollten. Das Nachrichtenportal «Echo24» warnte vor zu hohen Erwartungen: «Nach der Euphorie kommt der Kater».
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