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Populist Babis siegt bei tschechischer Parlamentswahl

Populist Babis siegt bei tschechischer Parlamentswahl

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Der umstrittene Populist Andrej Babis ist klarer Sieger der Parlamentswahl in Tschechien. Der Multimilliardär kam mit seiner Protestbewegung ANO («Ja») nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahlbezirke auf 30,4 Prozent der Stimmen – ein uneinholbarer Vorsprung für seine Konkurrenz. Vor vier Jahren war die Partei mit 18,7 Prozent nur zweitstärkste Kraft geworden. Die Wahlbeteiligung war nun mit rund 60 Prozent etwa gleich hoch wie 2013, wie das Statistikamt CSU am Samstag in Prag mitteilte.

Der 63 Jahre alte Babis hatte sich im Wahlkampf als Euroskeptiker, Kritiker der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gegner einer tieferen EU-Integration profiliert. ANO-Vize Jaroslav Faltynek kündigte im Sender CT Sondierungsgespräche mit allen Parteien an.

Debakel für Sozialdemokraten

Der Ausgang der Wahl kommt einem politischen Erdbeben für die tschechische Parteienlandschaft gleich. Stark zulegen konnte die rechtsradikale SPD des Unternehmers Tomio Okamura – sie lag am Nachmittag bei 11,0 Prozent. «Wir wollen jegliche Islamisierung Tschechiens stoppen», sagte er in einer ersten Reaktion.

Die Sozialdemokraten (CSSD), die bisher den Regierungschef gestellt hatten, erlebten laut Zwischenergebnis ein Debakel. Sie stürzen auf 7,5 Prozent ab (2013: 20,5 Prozent). Die Partei konnte Politologen zufolge nicht von der boomenden Wirtschaft und der niedrigen Arbeitslosenquote von nur 3,8 Prozent profitieren.

Babis fordert einen schlanken Staat, den er «wie eine Firma lenken» will. Er ist Gründer eines Firmenimperiums, das bedeutende Tageszeitungen und den meistgehörten Privatradiosender umfasst. Kritiker vergleichen ihn mit US-Präsident Donald Trump oder dem Italiener Silvio Berlusconi und warnen vor einer nie dagewesenen Konzentration medialer, politischer und wirtschaftlicher Macht.

Piratenpartei im Parlament

Babis präsentierte sich erfolgreich als Gegner des Establishments, obwohl seine Partei seit 2014 mit in der Regierung war. Bei der Stimmabgabe versprach er einen Kampf gegen das «korrupte Klientelsystem». Doch die Polizei ermittelt gegen ihn selbst wegen mutmaßlichen EU-Subventionsbetrugs in Millionenhöhe. Viele Parteien lehnen daher eine Zusammenarbeit mit ihm ab. Tschechiens Präsident Milos Zeman signalisierte bereits, den Wahlsieger dennoch mit der Regierungsbildung zu beauftragen.

Für eine Überraschung sorgte die Piratenpartei: Sie wird erstmals den Einzug ins tschechische Abgeordnetenhaus schaffen. Die Newcomer-Partei trat im Wahlkampf gegen die grassierende Korruption und für die Legalisierung von Drogen wie Haschisch und Marihuana ein.

christophe cherel
22. Oktober 2017 - 16.47

aye, herr Muller , losse mir se hier arbecht maachen... ka jo da net mei laang daueren bis mir rem konzentratiounslageren an eiser noperschaft stoen hunn... ;-) vill spass. #fight fascism#

michel konrad
22. Oktober 2017 - 10.51

“Een “emstriddenen Populist” huet d’Wahlen gewonnen. “ Sogar der TV in Trier ( Eigentümer dieser Politiker) hat diese Einschätzung geschrieben. So abwegig kann sie also nicht sein.

Mischi
22. Oktober 2017 - 9.36

Haben Sie nicht die Editions Lëtzebuerger Journal vergessen Lucy? Die sind doch mit 8% der drittgrösste Aktionär nach den Kapitalgesellschaften der Gewerkschaften, vor den Einzelaktionären, der LSAP usw.

Muller Guy
21. Oktober 2017 - 22.34

Een "emstriddenen Populist" huet d'Wahlen gewonnen. Wir wat sou een Virurteel? Git dach dem Mann eng Chance.
Hien hat dann eben en besseren Programm wéi déi aner Parteien. Hien huet besser verstan wéi aner Politiker an aner Parteien wou bei den Wieler den Schong dreckt. Hier Angscht an hier Suergen. Wann en dann kuckt wéi et an Deitschland gang as wou d' Merkel & Co ' Wieler net eescht geholl huet an nach weider verarscht dann brauch een sech net ze wonneren wann eng AFD emmer méi stark get . As dat dann besser wann een weider "Merkelt " an komplett den Fuedem zur Réalitéit verluer huet. D'AFD as nemmen en Produkt vun enger falscher Merkel-Politik. Losst d'Populisten an Tchechien an an Éistereich hir Arbecht machen. Schlechter wéi d'Politik vun der "Helleger Merkel" kann et net gin.

Lucy Linburhuc
21. Oktober 2017 - 21.55

Anteilseigner der Editpress Luxembourg SA sind: Centrale du LAV asbl. (64,43 Prozent), Genossenschaftsbund FNCTL (16,91 Prozent), Eisenbahnervereinigung Luxemburg (3,68 Prozent), Parti Ouvrier Socialiste Luxembourg (2,59 Prozent), Féd. Générale des Instituteurs Luxembourgeois (1,01 Prozent), Einzelaktionäre (7,48 Prozent) und Le Monde S.A.S. (3,90 Prozent).

Jerry
21. Oktober 2017 - 19.43

Der Populist ist der Eigentümer eins Presse-Imperiums, zu dem auch zwei benachbarte Zeitungen gehören: Die Saarbrücker Zeitung und der Trierische Volksfreund. Wer hätte sowas gedacht? Wem gehört eigentlich das Tageblatt?