Vier Erwachsene und ein Kleinkind saßen in dem Auto, als dieses auf dem Rückweg von einer Hochzeitsfeier plötzlich immer lauter auf der Fahrbahn lag und in Kurven merkwürdig reagierte. «Wir sind rechts rangefahren und haben festgestellt, dass alle fünf Schrauben an einem Rad gelockert waren», sagt Claudia Kramatschek aus Wiltingen (Kreis Trier-Saarburg). Da sie davon ausgeht, dass da jemand – vielleicht auf einem Supermarktparkplatz oder am Sportplatz – mutwillig an ihrem Auto herumgeschraubt hat, ging sie zur Polizei und erstattete Anzeige. «Ich wurde ausgelacht», sagt sie.
Der Polizei Koblenz ist das Lachen längst vergangen. Denn dort häufen sich solche Fälle. Allein von Mai bis Ende Juli wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz mehr als 130 Anzeigen wegen gelockerter Radmuttern erstattet. Die meisten davon rund um Neuwied und im Kreis Altenkirchen. Verletzte gab es bisher nicht – obwohl es zu Unfällen kam.
17 Anzeigen seit Jahresbeginnn
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Trier wurden seit Jahresbeginn 17 Anzeigen wegen gelöster Radmuttern erstattet. Die Polizei ermittelt, da es sich um einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr handelt. Wer erwischt wird, muss nach Auskunft des Trierer Polizeisprechers Karl-Peter Jochem mit bis zu fünf Jahren Haft oder einer Geldstrafe rechnen.
Bisher sei es nicht gelungen, Tatverdächtige zu ermitteln. «Die Wahrscheinlichkeit, das aufzudecken, ist recht gering», sagt die Sprecherin der Polizeidirektion Neuwied, Christina Pees. Neben Zeugenbeobachtungen könnten auch DNA-Spuren oder Fingerabdrücke die Ermittler auf die richtige Spur führen. Aber «wenn der Täter Handschuhe trägt, dann ist da schnell Ende», sagte Pees.
Jochem schließt nicht aus, dass es sich in manchen Fällen um einen technischen Defekt handeln könnte – vor allem, wenn die Reifen kurz zuvor gewechselt wurden. So oder so: Die Polizei weist darauf hin, dass bei merkwürdigen Geräuschen oder ungewöhnlichem Fahrverhalten sofort an geeigneter Stelle gehalten und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs überprüft werden sollte.
Quelle: Volksfreund.de
Wäre interessant zu wissen, ob auch Autos mit diebstahlgeschützen Radschrauben darunter sind. Wo doch an den meisten Autos solche Schrauben eingesetzt sind. Dann wäre sicher Schludderarbeit einer Werkstatt als Ursache auszumachen.
"ging zur Polizei und erstattete Anzeige. “Ich wurde ausgelacht”, sagt sie."
Tolle Einstellung der öffentlichen Macht