ErnährungPflanzliche Burger werden immer beliebter

Ernährung / Pflanzliche Burger werden immer beliebter
Ein komplett fleischloser Burger Foto: Beyond Meat

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Vegane Burger, die aussehen und schmecken wie Fleisch, werden immer beliebter. Mittlerweile werden sie sogar von Fast-Food-Ketten angeboten.

Ein Burger liegt im Bratfett. Saft läuft aus ihm heraus und schäumt. Es riecht nach Fleisch. Bei dem Burger handelt es sich aber nicht um Fleisch, sondern um einen Burger, der zu 100 Prozent aus Pflanzen gefertigt ist. Eingefleischte Burger-Fans behaupten, der Burger schmeckt nach Fleisch und fühlt sich auch so an.

Die fleischlosen Burger sind im Moment der Renner. Maßgeblich getragen wird der Trend von den amerikanischen Unternehmen „Beyond Meat“ und „Impossible Foods“ aus Kalifornien. Ihr Ziel ist es, Produkte anzubieten, die sich anfühlen und schmecken wie Fleisch, jedoch zu 100 Prozent pflanzlich sind.

Bei „Beyond Meat“ besteht der Burger hauptsächlich aus Erbsenextrakten. Daneben kommen rote Beete, Pflanzenöle und Stärke aus Kartoffeln zum Einsatz. Die Konkurrenz von „Impossible Foods“ benutzt für ihre Produkte Extrakte aus Kartoffeln, Weizen, der Konjakwurzel und Kokosnuss. In beiden Produkten kommt ein guter Schuss Hightech zum Tragen.

Hightech-Forschung

Im Juli 2018 hat „Beyond Meat“ in El Segundo in Kalifornien ein Forschungszentrum eröffnet mit dem Ziel, das perfekte Fleischimitat aus Pflanzen herzustellen. Das Forschungszentrum taufte die Firma auf den Namen „Manhattan Beach Project“, in Anlehnung an das Manhattan-Projekt, das während des Zweiten Weltkrieges zur Entwicklung und zum Bau der ersten amerikanischen Atombombe führte und laut dem Unternehmen „die größten Denker ihrer Zeit zusammenbrachte, um ein Ziel zu erreichen, dessen Bedeutung und Tragweite nicht überschätzt werden kann“. In dem Forschungszentrum arbeiten Firmenangaben zufolge (Stand 2018) mehr als 50 Wissenschaftler auf mehr als 2.400 Quadratmetern daran, „Fleisch direkt aus Pflanzen herzustellen“. Dabei verwendet die Firma unter anderem Maschinen, die mehr als tausend Moleküle identifizieren, die den Geruch und den Geschmack von Fleisch ausmachen.

In die Hightech-Burger fließt viel Forschung
In die Hightech-Burger fließt viel Forschung Foto: Beyond Meat

Die pflanzlichen Burger gleichen allerdings nicht in jeder Hinsicht dem Pendant aus Rinderhack. Die Nährwerte etwa unterscheiden sich deutlich. Die pflanzlichen Burger sind proteinreicher, haben weniger Fett als jene aus Rinderhackfleisch und kein Cholesterin.

Im Mainstream angekommen

Mittlerweile haben die Burger auch den Mainstream erreicht. Deutliches Zeichen dafür: Die Fast-Food-Kette Burger King hat mit dem Unternehmen „Impossible Foods“ eine Partnerschaft geschlossen und bietet nun in seinen Filialen einen pflanzlichen Burger unter dem Namen „Impossible Whopper“ an. Nicht nur Burger King ist auf den Zug aufgesprungen. Immer mehr Fast-Food-Ketten haben Fleischimitate in ihrem Sortiment. Bei einem Test in Atlanta verkaufte die Fast-Food-Kette KFC innerhalb von fünf Stunden ihren ganzen Vorrat an „veganem Hühnchen“. Die Menge übertraf den Verkauf eines vergleichbaren Produktes aus echtem Geflügel in einer Woche.

Die Burger sind daneben auch im Handel erhältlich – unter anderem in Luxemburg. Kunden können sie fertig kaufen und zu Hause je nach Geschmack zubereiten, so wie sie klassische Burger aus Hackfleisch zubereiten würden.

Die Unternehmen machen mit ihren Produkten mittlerweile eine Menge Umsatz. Forbes bezeichnete „Beyond Meat“ als „eine der am schnellsten wachsenden Nahrungsmittelfirmen der USA“. Machte das Unternehmen 2018 einen Umsatz von 87,9 Millionen Dollar, so erwarten Analysten für 2020 einen Umsatz von 358 Millionen. Das ist mehr als das Vierfache. Seit „Beyond Meat“ im Mai 2019 an die Börse ging, ist der Wert der Aktie um mehr als 40 Prozent gestiegen. Zeitweilig war die Aktie von 66,79 Dollar beim Börsengang auf 234,90 Dollar gestiegen.

Konkurrenz aus der Fleischindustrie

Laut Forbes bedienen „Beyond Meat“ und damit auch seine unmittelbaren Konkurrenten das immer stärker werdende Bedürfnis der Verbraucher nach gesunden und umweltfreundlichen Alternativen zu Fleisch. Die neuen Produkte bieten den Verbrauchern gleichzeitig die gleichen Sinneseindrücke wie Fleisch.

Forbes zufolge sieht sich „Beyond Meat“ einer starken Konkurrenz durch die milliardenschwere Fleischindustrie ausgesetzt. Große Schlachtbetriebe – oft globale Megakonzerne – bieten nicht nur Fleisch an. Einige haben inzwischen pflanzliche Fleischimitate in ihr Sortiment aufgenommen und damit die veganen Produkte kleiner rein veganer Unternehmen aus den Supermärkten verdrängt.

Der Blog Vegan-Welt sieht diese Entwicklung sehr kritisch. Es sei kein Zufall, dass diese großen Betriebe die rein veganen Unternehmen verdrängen. „Schließlich handelt es sich um große Unternehmen/Konzerne, die mit ihren Tierausbeutungsprodukten schon lange in den Supermärkten vertreten sind und über eine entsprechende ‚Marktmacht’ verfügen.“ Der Blog weist auch darauf hin, dass „Beyond Meat“ in Deutschland von der PHW-Gruppe vertrieben wird, deren Kerngeschäft die Geflügelzucht ist. In Luxemburg werden «Beyond Meat»-Produkte laut Packungsangaben vom niederländischen Fleischkonzern Zandbergen Wfm vertrieben. 2019 schlossen Zandbergen und „Beyond Meat“ eine Partnerschaft, durch die Zandbergen die pflanzlichen Burger in seinem Werk in Europa herstellen kann.

Vegan verbraucht weniger Ressourcen

Befürworter einer veganen Lebensweise weisen immer wieder darauf hin, dass eine pflanzliche Ernährung einen kleineren Impakt auf Umwelt und Klima hat als eine Ernährung, die Tierprodukte beinhaltet. Um die gleiche Menge an pflanzlichen Kalorien herzustellen, braucht es viel weniger Wasser und Landfläche als bei der Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten. Laut einem Bericht der Welternährungsorganisation (Stand 2013) ist die Tier-Landwirtschaft für 14,5 Prozent des weltweiten von Menschen verursachten Ausstoßes von CO2 und anderen Klimagasen verantwortlich. Dazu zählen zum Beispiel die Herstellung von Futtermittel und die damit einhergehende Umnutzung von Land.

Unterschiedliche Tierprodukte haben laut der Studie einen unterschiedlichen Impakt – an der Spitze stehen Rindfleisch und Milch. Der Anteil der Tierlandwirtschaft am gesamten Ausstoß klimaschädlicher Gas variiert zudem stark von Region zu Region, je nachdem, welche Tierprodukte vorwiegend produziert werden – zum Beispiel ein hoher Anteil an Rindfleischproduktion in Südamerika – und wie stark andere Quellen klimaschädlicher Gase genutzt werden, beispielsweise Kohlekraftwerke.

Lesen Sie zu diesem Thema den Kommentar unseres Autors. 

Sully
17. Januar 2020 - 13.27

@Nomi "Ass et dann wierklech mei’ gesond, matt all den Colorants , Conservateuren an Geschmacksvertaerker Chimie fir datt et no Fleesch ausgeseit an no Fleesch schmart ?" Äert Fleesch ass mat genmanipuléiertem Fudder opgezillt ginn.

florent
15. Januar 2020 - 23.18

@rfrank Wéi haalt der et da mat 'Baum-Wolle' a 'Kokos-Milch'?

rfrank
15. Januar 2020 - 15.40

Et ass schon een Hohn daat gemesch aus Chemie Burger ze nennen. Et misst verbueden gin dass dei Produkter dierften, Burger oder Schnitzel, oder Wurst dierften droen, dei Nimm bezeihen sech op Flesch an net op daat Pflanzlecht.

Leila
15. Januar 2020 - 13.45

Überhaupt keine industriell hergestellte Nahrung essen, es gibt da nichts Gesundes! Dazu zählen auch Fertiggerichte MIT Fleisch! Ich verstehe sowieso nicht, wie man sich solche Panschereien einverleiben kann, eklig, wenn man nicht weiß, was drin ist.

Jek Hyde
15. Januar 2020 - 11.35

"Pflanzliche Burger werden immer beliebter" Bei weeeeeem?? Hekstens bei deenen déi net oder nach net wësse wéi gudd en anstännegt Steck Fleesch schmart.

Jean Henry
15. Januar 2020 - 8.37

D'Kéi soe MERCI!

J.C.Kemp
14. Januar 2020 - 19.49

Gesäit aus wéi e Burger, richt a schmaacht wéi e Burger mais et ass e Beurker.

Theo
14. Januar 2020 - 16.41

Und er hat mehr gesättigte Fette und Salz als ein 'richtiger' Burger. Deshalb schmeckt er ja so gut.

Nomi
14. Januar 2020 - 15.48

Ass et dann wierklech mei' gesond, matt all den Colorants , Conservateuren an Geschmacksvertaerker Chimie fir datt et no Fleesch ausgeseit an no Fleesch schmart ? Fir mech, NEE MERCI !