Update der Wasserwirtschaft
Am späten Samstagnachmittag hat das Wasserwirtschaftsamt die Prognosen nochmals erneuert:
„An der Alzette und ihren Nebengewässern (vor allem im Westen des Landes) wird die „Cote de préalerte“ in der Nacht auf Sonntag erreicht oder
überschritten, ein Erreichen der „Cote d’alerte ist unwahrscheinlich. An der Untersauer wird der Höchststand in Diekirch (ca. 440-460 cm) und Bollendorf (350-370 cm) am Sonntagnachmittag erwartet. Hier gilt weiterhin Wachsamkeit.“
Zudem ist die Behörde überzeugt: „Ab Sonntagmittag fallen wieder alle Wasserstände.“ Ein erneuter Wiederanstieg der Gewässer sei voraussichtlich erst ab Montag wieder zu erwarten.
Die am Freitag weitergegebene Warnung vor möglichem Hochwasser kann am Samstag nur bestätigt werden – beziehungsweise verstärkt. Der Hochwassermeldedienst teilt auf seiner Website für Alzette, Sauer, Syr und Korn mit: „Ab Samstagnachmittag werden die Wasserstände steigen. Besonders kleine Gewässer im Süden des Landes können schnell reagieren. Ein Erreichen der Vorwarnstufe in der Nacht auf Sonntag ist nach derzeitigem Stand wahrscheinlich, ein Anstieg darüber hinaus ist möglich, aber noch nicht sicher. Die Wasserstände bewegen sich unterhalb eines Hochwassers, wie es durchschnittlich alle zwei Jahre vorkommt“.
Die Prognosen der Pegel auf www.inondations.lu zeigen, dass mancherorts nicht nur die Vorwarnstufen überschritten werden könnten, sondern auch die Grenzen für die allgemeine Alarmstufe.
Dies gilt derzeit (Samstag, 14.43 Uhr) für folgende Stationen:
PEGEL HESPERANGE / ALZETTE
Hier zeigen Prognosen, dass die Vorwarnstufe (2,30 Meter Pegel) im Laufe des Sonntags überschritten werden könnte – dann würde der Pegel um mehr als das Doppelte ansteigen: Derzeit liegt er bei 99 Zentimetern.
PEGEL MERSCH / ALZETTE
Wo am Samstag um 14 Uhr 187 Zentimeter Pegel gemessen wurden, könnte dieser am Sonntag zwischen Vorwarnstufe (3,50 Meter) und „rotem Alarm“ (4 Meter) liegen. Derzeit weist die Prognose-Kurve an dieser Stelle einen Scheitel auf.

PEGEL ETTELBRÜCK / ALZETTE
Samstag, um 13 Uhr, wurde hier ein Wasserstand von 97 Zentimetern gemessen – am Sonntag könnten es rund 2,10 Meter werden, womit die Vorwarnstufe von 1,80 Metern weiter überschritten würde.
PEGEL DIEKIRCH / SAUER
Hier wurde am Samstag um 15 Uhr ein Pegel von 3,39 Meter gemessen – nicht mehr allzu weit entfernt von der Vorwarnstufe von 4,20 Metern, die am Sonntag überschritten werden könnte.
PEGEL STADTBREDIMUS / MOSEL
Während die kleineren Zuflüsse also im Auge behalten werden müssen, muss man sich um die Aufnahmefähigkeit der Mosel zumindest ganz kurzfristig keine Sorgen machen: Am Pegel Stadtbredimus steht der Fluss am Samstagmittag bei 3,76 Metern – während die Vorwarnstufe hier bei 6,20 Meter Pegelhöhe liegt.
Allerdings meldet das Hochwasserportal von Rheinland-Pfalz: „Am Pegel Trier wird eine Überschreitung der Meldehöhe in der Nacht zu Sonntag erwartet. Nach den aktuellen Vorhersagen steigt der Wasserstand am Sonntag in einen Bereich zwischen 720 und 780 cm an (kleiner als 2-jährliches Hochwasser) und verharrt auf hohem Niveau. Ein Überschreiten von 800 cm am Sonntagnachmittag kann nicht ausgeschlossen werden. Auch an der Obermosel steigen die Wasserstände wieder deutlicher an und am Sonntag werden am Pegel Perl Wasserstände zwischen 400 und 460 cm erwartet.“
MeteoLux warnt in Gelb
Ansonsten bestätigt MeteoLux, was auch beim Gang vor die Tür spürbar ist: Es ist ziemlich ungemütlich da draußen. Mit jeweils „gelben Alarmen“ warnt der staatliche Wetterdienst für das ganze Wochenende nicht nur vor starkem Regen und Hochwasser, sondern auch vor starkem Wind:
Noch bis Sonntag, 7 Uhr, können demzufolge „Regenmengen zwischen 20 und 30 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden auftreten, insbesondere im Westen und Südwesten des Landes“, heißt es.
Bis Sonntag, 4 Uhr, sei im ganzen Land „starker Wind mit Spitzenböen von 65 bis 70 Kilometern pro Stunde“ zu erwarten.
„Meteoboulaide“: Montag Schnee möglich
Der private Wetterdienst MeteoBoulaide weist am Freitag noch darauf hin, dass zum Wochenanfang noch Schneefall anstehen könnte: Der Dienst, der stets mehrere internationale Wettermodelle abgleicht, sieht große Chancen, dass es am Montag besonders zwischen 6 und 9 Uhr „für den Berufsverkehr spannend werden“ könnte. Die zu erwartenden Schneehöhe lägen bei den meisten Modellen bei wenigen Zentimetern – es gebe jedoch auch Prognosen, die im Norden des Landes punktuell bis zu 15 Zentimeter Schnee für möglich halten.
Zu Demaart
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