„Nach zweemol gi mer schlofen …“ und dann gibt’s für die einen verspätete Überraschungseier und für die anderen eine Rute, sprich Abstrafung für nicht geleistete oder schlechte Arbeit. Eine Besonderheit dieser Kommunalwahlen ist die große Anzahl an sogenannten Bürgerlisten. Der Spitzenkandidat von „Är Leit fir Miersch“, Marvin Caldarella Weis, brachte es in einem Tageblatt-Beitrag auf den Punkt: Immer mehr Leute wollen sich zwar einerseits für ihre Gemeinde engagieren, ohne sich andererseits aber für eine Partei entscheiden zu müssen. Weltanschauungen und Ideologien haben bei den Problemen auf Gemeindeniveau offenbar keinen oder weniger Platz.
Genau betrachtet ist dieses Phänomen die logische Fortsetzung einer luxemburgischen Wahlbesonderheit, des Panaschierens, des Verteilens seiner Stimmen über mehrere Listen hinweg. Wählt man bei den Landeswahlen oft nach ideologischen und weltanschaulichen Kriterien diese oder jene Partei, kann es einem auf Gemeindeebene eigentlich gleichgültig sein, ob die Frauen und Männer, welche die Geschicke einer Gemeinde leiten sollen, sonntags lieber in die Kirche gehen, auf die freie Hand des Marktes schwören oder an den Klassenkampf glauben. In meiner Gemeinde ist es mir wichtig, dass z.B. die Wasserversorgung funktioniert, der Müll regelmäßig abgeholt wird und die Straßen in Ordnung sind. Es kommt darauf an, die ganz praktischen Dinge des Gemeindealltags zu regeln und die Weichen für die Entwicklung einer Kommune zu stellen.
Ob Blau, Rot, Schwarz oder Grün, spielt bei solchen Kompetenzen eine untergeordnete Rolle. Ein besseres Zusammenleben und frischen Wind in der Gemeinde wollen zwar alle Parteien, doch nicht jeder Gewählte bringt die Fähigkeiten mit, die Versprechen umzusetzen. Und eine Parteifarbe schützt nicht vor Misswirtschaft, woran wir vor kurzem in einem Beitrag zu Skandalen der abgelaufenen Legislaturperiode erinnerten: Faule Äpfel gibt es in jedem Korb und eine Parteikarte, egal, welcher Couleur, ist keine Garantie für gute und ehrliche Arbeit.
Da in Luxemburg das Reservoir an kompetenten Politikern naturgemäß begrenzt ist, ist es von Vorteil, wenn man sich seine Mannschaft „à la carte“ zusammenstellen kann. Einen Schönheitsfehler birgt das Ganze allerdings: Wenn man die Kandidaten und deren Fähigkeiten nicht kennt, bringt alles Panaschieren nichts. Doch das Schöne an der Demokratie ist, „dass man die Herrschenden einfach abwählen kann“, wie es am Donnerstag an dieser Stelle hieß. Die Wechsel an der Spitze sind die Essenz der Demokratie.
Allerdings bleibt eines immer gleich, ob man nun eine Liste oder einzelne Personen wählt: „Trau, schau wem!“ Anstatt sich nachher grün und blau (und rot und schwarz) zu ärgern, „die da oben“ seien doch alle korrupt und inkompetent, schadet es nicht, sich im Vorfeld zu informieren, wer die Leute sind, denen man für die nächsten sechs Jahre sein Vertrauen schenkt.
Suche seit Wochen nach Programmen, finde nichts. Alle wollen was ändern aber wie sie das tun, keinen Schimmer.
am Fong ass panaschéieren keng Léisung, dat gët nëmmen ee Kauderwelsch ouni Richtlinn
wielt Een eng Partei, da gët d'Resultat herno méi klor, well mër wëssen jo am Viiraus, wéi, zum Beispill all Partei u sëch tickt..
ët kann Ee jo wëssen wéi de Programm bei der ADR, oder bei der DP z.B. ass.. an esou och herno, eventuel, op der "Bühn" steet..
egal wéi, Jiddereen ass am "Häis'ien" séin eegen Här, op hien elo de Rondel schwärtzt oder panaschéiert..