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Neues Gesetz soll für mehr Inklusion in Luxemburger Schulen sorgen

Neues Gesetz soll für mehr Inklusion in Luxemburger Schulen sorgen

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Die Schulen in Luxemburg sollen in Zukunft inklusiver werden. Dazu hat das Parlament am Dienstag ein neues Gesetz zur Sonderpädagogik verabschiedet.

Vor nicht allzu langer Zeit war es in Luxemburg noch so, dass Schüler mit einer körperlicher Behinderung vom Unterricht freigestellt und Schüler mit einer geistigen Behinderung überhaupt nicht am Unterricht teilnehmen durften, erklärte am Dienstag Lex Delles, der Berichterstatter des neuen Gesetzes. 1973 wurden die Sonderschulen per Gesetz ins Leben gerufen und diese Schüler darin untergebracht. Dann, in den 90ern, erhielten die Schüler ein Recht darauf, eine Regelschule zu besuchen.

«Quelles que soient ses dispositions personnelles et quel que soit son point de départ, chaque enfant a le droit de déployer au mieux ses facultés personnelles. L’école est dans l’obligation de le soutenir dans ces aspirations», heißt es in der Begründung des neuen Gesetzes, das am Dienstag nun mit 56 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen das Parlament passierte.

Schaffung von neun Kompetenzzentren

Mit diesem Gesetz soll nun die Inklusion von Schülern mit besonderen Bedürfnissen in den regulären Unterricht vorangetrieben werden. Im Zentrum steht die Schaffung von neun Kompetenzzentren. Fünf davon gehen aus bestehenden Strukturen hervor. Die Kompetenzen dieser Zentren umfassen eine breite Palette, von der Logopädie über Motorik, Autismus bis zu Hochbegabungen. Eines der neu zu gründenden Zentren ist die «Agentur für den Übergang in ein autonomes Leben». Diese Agentur soll «den Jugendlichen rechtzeitig zu einem Sektor hin orientieren», so Bildungsminister Claude Meisch am Dienstag im Parlament. Also bereits früher als bislang und noch bevor das Arbeitsamt ADEM aktiv werden könnte.

Mit dem neuen Gesetz werde in Zukunft erhoben, wie viele Kinder mit besonderen Bedürfnissen es gibt. Darüber werde dann das Kontingent an Lehrkräften berechnet, das nötig ist, um sie zu betreuen, erklärte Claude Meisch. Bisher sei es allzu oft umgekehrt gewesen. Es sei häufig geschaut worden, wie viel Personal da ist und seine Zeit wurde auf die Kinder verteilt.

Meisch sagte, es sei nicht nur die Aufgabe der Kompetenzzentren, mit den Schülern zu arbeiten. Vielmehr sollten diese Zentren den Schulen beratend und mit Hilfe zur Seite stehen – sie coachen und Weiterbildungen anzubieten – und auch der Politik Vorschläge unterbreiten.

SePAS erhält 56 neue Mitarbeiter

In Zukunft sollen 150 spezialisierte Lehrer auf lokaler Ebene die Schulen unterstützen. Der psychologische Dienst in den Gymnasien (SePAS, früher SPOS) soll 56 neue Mitarbeiter erhalten. 127,5 Posten sollen in den Kompetenzzentren geschaffen werden. Hier sollen Spezialisten eingestellt werden, die in dem Themenfeld des jeweiligen Kompetenzzentrums ausgebildet sind. «Wir fragen uns, wo diese Leute alle herkommen sollen, wenn wir bereits wissen, dass es schon heute einen Lehrermangel gibt», sagte die CSV-Abgeordnete Martine Mergen am Dienstag im Parlament.

Bereits 1996 – also noch vor Ausarbeitung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen – habe Luxemburg sich eine Charta gegeben, um der Exklusion von behinderten Kindern aus Regelklassen ein Ende zu setzen, daran erinnerte die Grünen-Abgeordnete Josée Lorsché. Demnach sei es nicht die Aufgabe eines Kindes, sich an das System anzupassen, bis es integriert werden könne. Vielmehr sei es die Aufgabe der Schule, dafür Sorge zu tragen, dass jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten, Schwächen und Talenten am Unterricht teilnehmen kann. Das neue Gesetz habe diese Herangehensweise gewählt.

Die Abgeordnete beschrieb in ihren Ausführungen ein kompliziertes Spannungsfeld. Die Kinder würden tatsächlich, wenn auch für eine begrenzte Zeit, in die jeweiligen Kompetenzzentren orientiert, wo ihnen eine «intensive und fachgerechte Unterstützung zukommen soll (was man als Widerspruch zur Inklusion interpretieren könnte). Eine absolute Wahrheit gebe es hier nicht.

Für Vertreter der kategorischen Inklusion, wie den deutschen Wissenschaftler Andreas Hinz, erklärte Lorsché, sei bereits das Konzept des sonderpädagogischen Förderbedarfs problematisch. In einer 100 Prozent inklusiven Gesellschaft dürfe es den Beruf des Sonderpädagogen eigentlich gar nicht mehr geben, so dieser Wissenschaftler. Der
Zugang zu Regelklassen müsse in diesem Konzept für jedes Kind eine Selbstverständlichkeit sein.

J.C. KEMP
29. Juni 2018 - 16.59

En plus gin a dee Contingent dann och nach déi Kanner eragedréckt, déi frësch an d'Land kommen, déi virdrun an eng Classe d'Accueil kommen an elo hierem Alter entspriechend an eng regulär Klass kommen. Obwuel se hannen a viir keng Langue véhiculaire (Däitsch an alle Fächer, ausser am Franzéische) verstinn.
Wat do als Reform verkaaft gouf (Delvaux) oder gët (Meisch) ass näischt aneres wéi eng schlecht getarnte Spuermoossnahm.
Ech gin den Androck nët lass, dat fir de Ministär an Handicapéierten den ass, den am Rollstull sëtzt a just e Lift an eng speziell Toilett brauch, nët awer e Kand, wat esou staark intellektuell Defiziter huet, dat et nët ouni konstant Ënnerstëtzung ka fonktionnéieren. A Wierklechkeet, gët grad esou Kanner a reguläre Schoulklassen e schlechten Déngscht geleescht.

Angewiedert
28. Juni 2018 - 9.56

Inklusion funktioniert so gut dass im benachbarten Ausland teils ganze Klassen des enseignement specialise mit Kindern aus Luxusburg gefüllt sind. Fakt ist dass kaum ein Lehrer die nötige Ausbildung in Bezug auf Lernbehinderungen hat und stundenweise Förderung nix bringt. Alle Beteiligten verlieren an der Inklusion aber der Staat spart dadurch an Infrastrukturen. Demnach ist Inklusion a la luxembourgeoise nix als eine Mogelpackung.

KTG
27. Juni 2018 - 23.09

Firwat gi se déi dann net méi meeschter? Ah jo, richteg... d'Mady Delvaux huet jo gemengt, et misst e Contingent vun ëm déi 16 setzen. Dat ass vill ze héich an der Primärschoul a féiert eis riicht an eng Katastroph. Dat läit net um Léierpersonal, dat läit um Gesetzgeber. Amplaz ëmmer méi Ressourcen erauszehuelen aus de Schoulen an dann elo och nach "Centre de compétence" dropzeklatschen, solle se déi an de Schoule loossen. Dat kléngt zwar alles flott, mä déi Leit aus deene "Centres de compétence" komme jo vun iergendwou. Sief et Éducateurs, sief et Léierpersonal...

Koneczny
27. Juni 2018 - 20.58

Dat kann näischt ginn... D'Proffen ( d'Schoulmeeschteren ) ginn déi "normal" Kanner nët meeschter; wéi sollen se nach Zäit hunn fir déi méi speziell Fäll??

Wien férdert déi "normal" Schüler déi nach eppes erreeschen wëllen?

J.C. KEMP
27. Juni 2018 - 18.18

Wéi lang haelt de 'germain medlar' scho Schoul? A wouhier weess hien dat esou genau, oder ass et weider näischt ewéi eng niederträchteg Ënnerstellung? Op dat dei ueblech Neidaussoo vu 'gutt bezuelte Pai a Vakanzen' hiweist.

germain medlar
27. Juni 2018 - 9.33

„Für Vertreter der kategorischen Inklusion, wie den deutschen Wissenschaftler Andreas Hinz, erklärte Lorsché, sei bereits das Konzept des sonderpädagogischen Förderbedarfs problematisch. In einer 100 Prozent inklusiven Gesellschaft dürfe es den Beruf des Sonderpädagogen eigentlich gar nicht mehr geben, so dieser Wissenschaftler.“
Dat ass well mer generatiounelaang Schoulpersonal gefërdert hun dat just op eng „Erfolgsquote“ getrimmt war. Instituteur/Institutrice heescht leider nach laang net automatesch Pädagog. Dat meescht Schoulpersonal funktionnéiert just sou laang, woi d’Kanner engergewëssener Norm funktiounnéieren. Duerno sinn Sie selwer un hire Limiten ukomm - „behënnert“ souzesoen wëll besonneg hei a Lëtzebuerg ee just wéinst enger gutt bezuelte Pai a Vakanzen wielt déi engen erlaaben och emmer pünktlech op d‘„Paischtcroisière“ goen ze kënnen.

J.C. KEMP
27. Juni 2018 - 9.23

Wenn die Regelklasse in der Grundschule mit einem integrierten Schüler aus maximal 10 Schülern besteht, sind solche Dinge möglich. Wenn aber, wie bisher, Klassen auf über 20 anwachsen und sowieso schon Schüler verschiedenster Herkunft mit diversen Sprachproblematiken berherbergen, wird es kläglich scheitern.