DifferdingenNachbesserungen für mehr Lebensqualität

Differdingen / Nachbesserungen für mehr Lebensqualität
Die ehemalige Industriestadt stellt die Weichen für die Zukunft Foto: Editpress/Tania Feller

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Nachdem der allgemeine Bebauungsplan (PAG) noch einmal nachgebessert wurde, stimmten die Gemeinderäte diesen am vergangenen Dienstag zum zweiten Mal. Bewohner haben nun noch einmal 14 Tage Zeit, um ein weiteres Mal Beschwerde beim zuständigen Ministerium einzureichen, bevor der PAG endgültig angenommen wird. 

Der „Plan d’aménagement général“ (PAG) wurde im November 2019 zum zweiten Mal von den Gemeinderäten in Differdingen auf den Instanzenweg geschickt. Um allzu langen Verzögerungen beim PAG entgegenzuwirken, wurde damals die erste Abstimmung annulliert. Der ehemalige Bürgermeister Roberto Traversini hatte fälschlicherweise an der ersten Abstimmung teilgenommen, obwohl es um eine Parzelle ging, die ihm gehörte.

Insgesamt 50 Beschwerden hatte die Gemeinde gegen die zweite Auflage des PAG erhalten. Am Dienstag wurde eine Mehrzahl der Beschwerden berücksichtigt und im Sinne der Kläger verbessert. „Der PAG gibt vor, wie wir zusammenwachsen und wohnen wollen. Trotz Wachstum soll im Sinne der Lebensqualität gehandelt werden. Die ehemalige Industriestadt stellt die Weichen für die Zukunft und die Natur soll als Partner genutzt werden. Aus diesem Grund wurde der Bauperimeter nicht erweitert. Außerdem sollen bestehende Einfamilienhäuser geschützt werden“, so Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch von den Grünen, bevor Schöffin Laura Pregno auf die unterschiedlichen Reklamationen einging. 

Für mehr Gesprächsstoff sorgte eine Reklamation von den Linken, die auf die nicht vorhandenen Parkplätze für Bewohner von „chambres meublés“ aufmerksam machte. Der PAG sieht vor, dass lediglich ein Parkplatz auf zwei bewohnte Zimmer kommt. Der Gemeinde Differdingen sind momentan rund 500 solcher Zimmer bekannt. Die Mieter leben teils in prekären Verhältnissen und sind ihren Vermietern oft schutzlos ausgeliefert. Um dieses Problem zu lösen, habe man deshalb beschlossen, die vorhandenen Parkplätze für solche Zimmer zu reduzieren. „Wir sind uns bewusst, dass dies nur eine Notlösung ist. Ich hoffe jedoch, dass die Gesetzeslage, was diese Zimmer betrifft, verändert wird und die Gemeinde zukünftig andere Möglichkeiten zur Regulierung haben wird“, erklärte Pregno.

Am Ende der Sitzung wurde der PAG mit 16 Ja-, zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.