Marc Hansen, Minister für den öffentlichen Dienst, und Eric Thill, Bürgermeister der Gemeinde Schieren, stellten am Donnerstag den ersten Coworking-Space für Staatsbedienstete vor. Der Raum wird ab Dezember 2023 im renovierten Kulturzentrum „Al Schoul“ in Schieren allen Bediensteten des Ministeriums für Digitalisierung sowie den dazugehörigen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Das Pilotprojekt läuft zunächst für eine Dauer von zwei Jahren und kann auf andere Ministerien und Verwaltungen ausgeweitet werden.
Coworking bezeichne eine moderne Entwicklung im Bereich der Arbeitsorganisation: Ein meist etwas größerer, offener Raum wird sich von verschiedenen Arbeitnehmern geteilt. Diese müssen nicht zwangsläufig aus der gleichen Abteilung stammen. Coworking-Spaces bringen den Arbeitsplatz näher an den Wohnort des Arbeitnehmers und dieser kann wegen kürzeren Arbeitswegen seine Lebensqualität verbessern, schreibt das Ministerium. Zudem trage dies aktiv zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Obwohl das Konzept im privaten Sektor bereits weit verbreitet sei, gab es beim Staat bisher keine vergleichbaren Strukturen.
Zahlreiche Vorteile
Die Vorteile des Coworking für den Arbeitnehmer seien zahlreich: Abgesehen von den Zeitersparnissen beim Arbeitsweg fördern Coworking-Spaces den direkten Austausch, die Vernetzung, die Zusammenarbeit und die Kreativität der Mitarbeiter. Darüber hinaus ist das Konzept als Alternative zum Homeoffice anzusehen – manche Arbeitnehmer ziehen ein Gemeinschaftsbüro dem Arbeiten zu Hause vor, sagt das Ministerium. Eine Umfrage habe zudem bestätigt, dass 76 Prozent der Behördenleiter in der „dezentrale Arbeitspraxis“ einen Vorteil für die Staatsbediensteten sehen.
In Schieren werden auf einer Fläche von 200 Quadratmetern 22 Arbeitsplätze bereitstehen. Das Kulturzentrum „Al Schoul“ ist nur wenige Schritte vom Bahnhof Schieren und der RGTR-Bushaltestelle entfernt – was den Standort besonders gut geeignet macht. Auch mit dem Auto ist der Coworking-Space laut dem Ministerium gut erreichbar. Die Nähe zu zwei Zufahrten zur Nordstraße N7 machen dies möglich. Mit dem Rad sei die Gemeinde Schieren ebenfalls gut zu erreichen: Sowohl aus dem Norden wie aus dem Süden seien Radwege vorhanden.
Eine Analyse der Fahrten von Staatsbediensteten der am Projekt beteiligten Ministerien und Verwaltungen zeige, dass von 833 Mitarbeitern 170 einen kürzeren Arbeitsweg nach Schieren als nach Luxemburg-Stadt hätten. Im Durchschnitt würden sie so – unabhängig vom Verkehr – mehr als 30 Minuten am Tag sparen.
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