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Marine Le Pen mit 100 Prozent weiter Front-national-Chefin

Marine Le Pen mit 100 Prozent weiter Front-national-Chefin

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Die Vorsitzende der rechtsextremen Front national (FN), Marine Le Pen, hat von der Parteibasis Rückenwind für ihren Erneuerungskurs bekommen. Die 49-Jährige wurde als Parteichefin wiedergewählt, wie am Sonntag bei einem FN-Kongress im nordfranzösischen Lille bekannt gegeben wurde. Außerdem verlor ihr Vater, der umstrittene FN-Gründer Jean-Marie Le Pen, sein Amt als Ehrenvorsitzender der Partei, wie von der Tochter gewünscht. Aus der Partei ausgeschlossen worden war der heute 89-Jährige nach verharmlosenden Äußerungen über den Holocaust schon 2015.

Marine Le Pen bekam Medienberichten zufolge 100 Prozent der gültigen, per Briefwahl abgegebenen Stimmen der Parteimitglieder und kann damit eine dritte Amtszeit als Parteichefin antreten. Sie war die einzige Kandidatin für die Spitze der FN. Die 49-Jährige führt die EU- und zuwanderungskritische Partei seit 2011 und will sie regierungsfähig machen.

Kein Ehrenvorsitz mehr

Stargast des Treffens in Lille war Steve Bannon, ultrarechter früherer Berater von US-Präsident Donald Trump. Er sagte der FN unter dem Jubel der Parteimitglieder eine glänzende Zukunft voraus. «Sie sind Teil einer weltweiten Bewegung», sagte Bannon am Samstag. «Die Geschichte ist auf unserer Seite.» Das bewiesen auch die Wahlerfolge von Rechtspopulisten in Italien, Polen und Ungarn, betonte Trumps früherer Chefstratege, der sich auf einer Europareise befindet.

Jean-Marie Le Pen verlor in Lille seinen letzten Einfluss innerhalb der FN. Die Teilnehmer des Kongresses stimmten mit einer Mehrheit von rund 80 Prozent für eine Änderung der Parteistatuten, mit der der Posten des Ehrenvorsitzenden abgeschafft wird. Für Marine Le Pen ist der Parteitag in Lille von entscheidender Bedeutung. Sie gilt nach Wahlschlappen im vergangenen Jahr als angeschlagen. In der Stichwahl um das Präsidenten unterlag sie ihrem Kontrahenten Emmanuel Macron deutlich mit 34 zu 66 Prozent der Stimmen.

Ein neuer Name, den Le Pen am Sonntag vorschlagen wollte, soll einen Neustart der Partei markieren und künftige Koalitionen mit anderen Parteien möglich machen. «Front» klinge zu militärisch, hatte sie vor Kurzem gesagt. In einer Vorabbefragung der Mitglieder sprach sich jedoch nur eine äußerst knappe Mehrheit für die Umbenennung aus.

Luss
11. März 2018 - 14.03

In Diktaturen gibt es immer nur 100-% Resultate.