Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat im westafrikanischen Niger auf ein hartes Vorgehen gegen Terrorgruppen im riesigen Sahelgebiet gedrungen. «Der Kampf ist heute nicht gewonnen», warnte er am Samstag nach einem Treffen mit seinem nigrischen Kollegen Mahamadou Issoufou in Niamey. In den kommenden sechs Monaten seien «deutliche Siege unserer Streitkräfte» nötig. Macron besuchte in dem bitterarmen Land auch französische Soldaten.
Frankreich und Deutschland unterstützen die sogenannten G5-Staaten dabei, in der Region eine gemeinsame Truppe mit etwa 5.000 Soldaten im Anti-Terror-Kampf aufzubauen. Dazu gehören Niger, Burkina Faso, Mali, Mauretanien und Tschad.
Geld ist da – Disziplin offenbar nicht
Macron machte deutlich, es mangele nicht am nötigen Geld für die Truppe, sondern an der «operationellen Geschwindigkeit»: Es müsse sichergestellt werden, dass Befehle des verantwortlichen Generals von den bereitgestellten Soldaten tatsächlich befolgt würden.
Issoufou sagte, sein Land gebe rund 15 Prozent seines Budgets für Sicherheit aus und könne den Bedrohungen nicht alleine standhalten. Er warb für eine Vergemeinschaftung der Anstrengungen in der Region und darüber hinaus.
300 Millionen Euro für die Soldaten
Nach Angaben aus Elysée-Kreisen sagten Geberländer bisher eine Finanzhilfe von zusammen rund 300 Millionen Euro für die neue Truppe zu. Ein großer Geber ist Saudi-Arabien; dort solle es im Januar auch ein Treffen geben. Alle Unterstützer – unter ihnen sind auch die EU und die USA – wollten sich dann in Februar in Brüssel treffen.
Frankreich hat in Niamey rund 500 Soldaten stationiert, die Teil des sogenannten Barkhane-Einsatzes sind. Rund 4.000 französische Soldaten unterstützen Länder der Sahelzone im Kampf gegen Terrorgruppen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war Mitte des Monats bei einem Treffen mit Macron und den Staatschefs der G5-Staaten in Paris gewesen.
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