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Luxemburger Winzer: Es geht auch ohne Glyphosat

Luxemburger  Winzer: Es geht auch ohne Glyphosat

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Glyphosat, die Geißel des Erdreichs bei Winzern und Landwirten, wird in erster Linie zur Unkrautbekämpfung eingesetzt. Aus Gründen der anhaltenden Belastung der Umwelt, der immer geringer werdenden Verbraucherakzeptanz und nicht zuletzt aus gesundheitlichen Beweggründen verliert der Einsatz chemischer Herbizide, besonders im Weinbau, immer mehr an Bedeutung. Die Privatwinzer-Vereinigung OPVI hat nun einen entscheidenden Schritt in Richtung mechanische Unterstockbearbeitung getan und sich neue, innovative Gerätschaften angeschafft.

Von unserem Korrespondenten Herbert Becker

Groß war das Interesse der einheimischen Medien, die sich auf Einladung der Privatwinzer-Vereinigung OPVI («Organisation professionnelle des vignerons indépendants Luxembourg») in der vergangenen Woche im Winzerort Ehnen eingefunden hatten, um der Präsentation einer neuen Technik beizuwohnen. OPVI-Präsident Erny Schumacher konnte neben den Medienvertretern auch Weinbauminister Fernand Etgen, den Direktor des Weinbauinstituts, Roby Ley, sowie eine Delegation aus Japan begrüßen, Winzer und Mitglieder der Handelskammer, die in Begleitung von Weinkontrolleur André Mehlen (IVV) zu einem Informationsbesuch im Großherzogtum weilten.

Weinbau in Japan? Das hinterfragten wir natürlich, ehe wir zum Kern unseres Besuches kamen. André Mehlen erklärte uns, dass der Weinbau in Japan eine sehr lange Tradition habe, Wein nach westlichem Vorbild jedoch erst seit geraumer Zeit. Die in Okinawa ansässigen Weingutsbesitzer holen sich zunehmend Expertenrat in Europa, aus diesem Grund auch der momentane Besuch der Delegation. Erny Schumacher informierte über das Ansinnen der Winzervereinigung, zur Boden- und Unterstockbearbeitung in den Weinbergen auf Herbizide zu verzichten, hier künftig auf mechanische Bearbeitung zurückzugreifen, so wie dies im ökologischen Weinbau schon länger praktiziert wird. Das sei zwar mit hohen Kosten und enormem Zeitaufwand verbunden, diene aber in erster Linie einem umweltschonenden und nachhaltigen Weinbau ohne Einsatz von Herbiziden.

14 Maschinen wurden bereits angeschafft

Mähwerke wie etwa der Flachschar, ein Unterstockräumer, sind schon länger auf dem Markt erhältlich, bergen jedoch den Nachteil, nicht im Seitenhang einsetzbar zu sein und, aufgrund der schweren Böden in Luxemburg, werden nicht alle Unkräuter, wie beispielsweise die Ackerwinde, erfasst. Seit der letzten Fachmesse sind jedoch horizontal angeordnete Mähwerke, sogenannte Bürstengeräte, erhältlich.

Die OPVI-Winzer haben sich entschieden, diese Geräte einzusetzen, gleich 14 Betriebe haben sich das 12.500 Euro teure Mähwerk angeschafft. Diese Maschinen sind besonders geeignet zur Entfernung von Stockaustrieben und Ackerwinden und dämmen zudem den Bewuchs im Unterstockbereich ein. An der Außenseite der Achse sind glatte Kunststoffschnüre montiert, so wie man das auch von Rasentrimmern kennt. Diese rotieren mit hoher Drehzahl und zerschlagen so die Gräser und Unkräuter, hierbei wird jedoch nicht in den Boden eingegriffen und die Grasnarbe wird nicht beschädigt.

Weinbauminister Fernand Etgen begrüßte den Entschluss der Winzer, diesen Weg einzuschlagen, das Ministerium unterstütze die Vereinigung auch bei ihren Vorhaben. Innovative Techniken anzuwenden und zu erwerben, wenn auch kostenintensiv, sei stets begrüßenswert, zumal durch deren Einsatz primär die Umwelt geschont werde, was dem Verbraucher eine große Akzeptanz abringe. In einem Steilhang des Domaine Keyser-Kohll erhielten die Anwesenden dann eine beeindruckende Präsentation des neuen Mähwerks, das über Schlepperhydraulik oder Zapfwellenpumpe angetrieben wird. Erklärtes Ziel der Vereinigung, so Erny Schumacher abschließend, sei es, alle Kollegen vom Einsatz dieser innovativen Technik zu überzeugen. Der Umwelt und dem Verbraucher kommt es auf jeden Fall zugute.

GMD
17. Juli 2018 - 20.38

Et hëlleft wann en den ganzen Artikel liest well do steet d'Äntwert dran.

Nomi
17. Juli 2018 - 13.13

Firwaat net eischter ?