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Luxemburger Polizeistatistik: Drei Morde, 1.512 Einbrüche und 347 Kilogramm Kokain

Luxemburger Polizeistatistik: Drei Morde, 1.512 Einbrüche und 347 Kilogramm Kokain

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Die Luxemburger Polizei hat 2018 insgesamt 37.288 Delikte verzeichnet. Das bedeutet einen Anstieg der Kriminalität um 1,5 Prozent im Vergleich zu 2017. Insbesondere Eigentumsvergehen wie Diebstahl oder Einbrüche wurden öfter gezählt. Bei Straftaten gegen Personen konnte dagegen ein leichter Rückgang festgestellt werden.

37.288 – das ist sind laut Polizei die Zahl der Verbrechen in Luxemburg im Jahr 2018. Das bedeutet: Auf 100.000 Einwohner kommen 6.194 Delikte. Und weil diese Berechnung das Wachstum der Einwohnerzahl Luxemburgs berücksichtigt, ist die Kriminalität im Vergleich zu 2017 hier sogar etwas rückläufig. Denn 2017 gab es auf 100.000 Einwohner gesehen 23 Straftaten weniger.

Drei Morde in Luxemburg 

2018 wurden drei Morde verzeichnet. Diese Zahl bleibt seit vier Jahren konstant bei unter sechs Fällen. Die Zahl an vorsätzlichen Verletzungen wird seit 2014 stetig kleiner. Im Jahr 2018 wurde in 2.607 Fällen ermittelt – das sind 83 Fälle weniger als 2017.

Bei den Eigentumsvergehen hatten die Polizisten aber mehr zu tun. Insgesamt schlugen Einbrecher und Diebe 22.915 Mal zu – 2017 gab es «nur» 22.319 Fälle.

Mehr als 60 Prozent der Eigentumsdelikte sind Diebstähle. Aber: 2018 ist es wieder vermehrt zu Einbrüchen gekommen. 1.512 Mal schafften es Kriminelle, erfolgreich in bewohnte Häuser einzusteigen. 630 Mal knöpften sie sich unbewohnte Häuser wie Restaurants, Cafés oder Baubuden vor, wo häufig Arbeitsmaterial gestohlen wurde. Knappe 1.500 Mal wurde ein Einbruchsversuch festgestellt, d.h. ohne (kriminellen) Erfolg.

Einbrecherbanden aus dem Ausland

Der Anstieg bei den Einbrüchen sei vor allem auf die Aktivität verschiedener Banden aus dem Ausland zurückzuführen, die in Luxemburg zuschlugen, sagt Pascal Peters von der Polizei bei der Präsentation der Kriminalstatistik.

Die Polizei konnte bei den Ermittlungen gegen diese Kriminellen bereits Erfolge verzeichnen, berichtet Peters weiter. Durch die Zusammenarbeit mit Behörden in den Nachbarländern konnten 130 Verdächtige ausfindig und festgenommen werden.

Immer mehr Fahrräder werden Diebesbeute

Einen Anstieg verzeichnete die Polizei 2018 auch bei den Fahrzeugdiebstählen. Insbesondere Fahrräder wurden häufiger geklaut. Laut dem stellvertretenden Generaldirektor der Polizei, Donat Donven, stieg die Zahl der gestohlenen Bikes von 2017 auf 2018 um 84 Prozent. Waren es 2017 noch 254 entwendete Fahrräder, wurden im vergangenen Jahr 468 Raddiebstähle gemeldet.

2018 wurden in Luxemburg 1.476 Autos aufgebrochen oder Accessoires von Fahrzeugen abmontiert und mitgenommen. „Wir erinnern die Bevölkerung deshalb immer wieder daran, keine Wertgegenstände in ihren Autos liegen zu lassen“, sagt Donven.

Die Zahl der „sonstigen Diebstähle“ stieg 2018 ebenfalls leicht an. 10.422 Mal wurden in Luxemburg kleine Diebstähle begangen wie zum Beispiel Taschen- oder kleinere Ladendiebstähle. 2017 waren es 209 weniger. Donven bezeichnet die Zahl deshalb als „besorgniserregend“.

Hohe Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt sowie Vergewaltigung und körperliche Belästigung ist laut Donven ein besonders schwieriges Terrain für die Polizei. „Wir können nicht in die Häuser hinein und können nicht direkt präventive Arbeit leisten“, sagt der Polizeidirektor. Deshalb könnten auch zur Dunkelziffer keine Aussagen gemacht werden. 2018 wurde die Polizei 739 Mal im Fall von häuslicher Gewalt gerufen. 76 Vergewaltigungen und 122 körperliche Belästigungen wurden gemeldet.

Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr 3.003 Drogendelikte – das sind etwa 300 mehr als 2017. Sophie Hoffmann von der Drogenabteilung der Kriminalpolizei sagt, dass das Vorgehen gegen den Drogenhandel und den Konsum eine Priorität der Behörden sei. Die Drogenszene konzentriere sich vor allem in den Hotspots in Esch, Ettelbrück und im Bahnhofsviertel der Hauptstadt. Hier soll mit vermehrten Patrouillen Druck auf die Dealer ausgeübt werden. Bei Durchsuchungen stellten Beamte bei Dealern fest, dass diese oft mehr Drogen als in der Vergangenheit bei sich hatten. Insgesamt beschlagnahmten die Behörden im vergangenen Jahr 214 Kilogramm Cannabis, 347 Kilogramm Kokain, 2,8 Kilogramm Heroin und 1,9 Kilogramm an Amphetaminen.

Bei den veröffentlichten Statistiken handele es sich nur um die gemeldeten und festgestellten Vergehen, stellt Donven klar. „Die Zahlen spiegeln einen Trend wider“, sagt der zuständige Minister François Bausch. Die Umstände könnten sich im Laufe der Ermittlungen immer als anders herausstellen – das werde dann aber nicht von den Statistiken wiedergegeben.

 

Jemp
26. März 2019 - 21.40

Und wieder hat Herr Bausch einen Trend entdeckt. Genauso, wie bei dem Trend, dass die Radare soviele Unfälle verhindern, der sich dann ein Jahr später ins Gegenteil verkehrt hat weil viel mehr Unfälle passierten. Ist es denn nicht so, dass viele Delikte gar nicht mal mehr gemeldet werden, weil es erstens kaum eine Chance auf Aufklärung gibt und zweitens behördlicherseits alles drangesetzt wird, um eventuelle Kläger abzuwimmeln?

Hubertus
26. März 2019 - 20.15

Wenn die Damen und Herren Polizisten und Polizistinnen so stark sind im Zählen dann wäre es auch interessant wenn die Allgemeinheit mal darüber informiert würde wieviel seit Jahrzehnten ungelöste Kriminalfälle die Polizei in den letzten Jahren gelöst hat.