In Luxemburg ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen (weitere Informationen hier). Pro Jahr erkranken zirka 284 Personen, ungefähr 124 Menschen sterben an den Folgen. Bei Darmkrebs ist es besonders wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen, da eine Behandlung in einem späten Stadium deutlich weniger Erfolg versprechend ist. Insbesondere Patienten mit einem Risiko für ein Wiederauftreten der Krankheit zu erkennen, könnte für die Ärzte von großem Nutzen sein.
In dieser Hinsicht ist Forschern der Universität Luxemburg jetzt ein wichtiger Durchbruch gelungen: Sie haben einen neuen «Biomarker» für Dickdarmkrebs gefunden, der die Therapie und die Überlebenschancen von Patienten verbessern könnte. Das teilte die Universität am Donnerstag mit.
Wichtiger Schritt: Bisher nur wenige Biomarker bekannt
Biomarker sind biologische Indikatoren für eine bestimmte Krankheit. Sie deuten etwa auf Veränderungen bestimmter Proteine hin, welche bei verschiedenen Krankheiten auftreten. Das erleichtert es dem Arzt, das am besten geeignete Therapiekonzept auszuwählen. Allerdings sind bisher nur wenige prognostische Marker für Darmkrebs bekannt, sodass zu viele Patienten immer noch unter den Nebenwirkungen der Chemotherapie leiden, ohne einen tatsächlichen Nutzen zu haben.
In der von der «Fondation cancer» und dem «Fonds national de la recherche» (FNR) unterstützten Studie hat ein interdisziplinäres Team aus Experimental- und Computerwissenschaftlern des Bereichs „Molekulare Krankheitsmechanismen“ (Molecular Disease Mechanisms, MDM) der Forschungseinheit für Biowissenschaften (Life Sciences Research Unit, LSRU) der Universität Luxemburg vor Kurzem einen neuen, vielversprechenden Biomarker für Darmkrebs entdeckt. Insbesondere in frühen Stadien könnten solche Marker es ermöglichen, Patienten in Gruppen mit «hohem» und «geringem» Risiko einzuordnen. Eine solche Klassifizierung kann Onkologen helfen, die geeigneten Behandlungsverfahren für den jeweiligen Patienten auszuwählen. «Die Stärke dieser Studie liegt in der interdisziplinären Herangehensweise unter Einbeziehung der Bioinformatik und modernster experimenteller Techniken. Besonders die finanzielle Unterstützung durch die ‹Fondation cancer› war ausschlaggebend für den erfolgreichen Abschluss unserer Biomarker-Projekte», erläuterte Dr. Elisabeth Letellier, Studienleiterin der MDM-Gruppe.
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