Im ländlichen Raum war es dann auch am Burgsamstag eine Tradition, mit Musik und einem „Burgwoon“ durchs Dorf zu ziehen, um alle Einwohner zum Burgbrennen einzuladen.

Woher der Brauch rund um das große Feuer stammt, wissen die Historiker bis heute nicht genau. So wird von manchen vermutet, dass er von den Römern stammt. Andere Quellen berufen sich auf die Kelten. Ebensowenig ist die Form der „Buerg“ nachzuvollziehen. Das Verbrennen eines Kreuzes scheint in der Mehrzahl der Dörfer eine Tradition zu sein. Andernorts wird ein einfacher Turm abgebrannt oder eine „richtige“ Burganlage aus Holz, wie etwa in Niederanven oder Befort.
Das Verbrennen eines Kreuzes hat anscheinend nichts mit dem Christentum zu tun, denn die Tradition reicht weiter zurück. Vielmehr wird vermutet, dass ursprünglich ein Rad- oder Sonnenkreuz verbrannt wurde, eine Darstellung des Zyklus der Jahreszeiten. Das Kreuz soll in dem Fall eine vereinfachte Darstellung des Sonnen- bzw. Radkreuzes sein. In einem Punkt sind sich die meisten Geschichtsforscher aber einig: Mit dem Burgbrennen soll der Winter vertrieben werden.

Fest steht auch, dass sich die Tradition noch in vielen Luxemburger Ortschaften größter Beliebtheit erfreut. In vielen Dörfern trafen sich die Einwohner bereits zu Mittag oder am späten Nachmittag, wobei überwiegend Grillspezialitäten, Suppe-Essen und gemütliches Beisammensein im Mittelpunkt standen.

Ob nun der Winter wirklich vertrieben werden konnte, das wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Am Wochenende zumindest manifestierte er sich erneut: Die Temperaturen fielen teilweise unter den Gefrierpunkt. Lediglich in der Nähe der brennenden Burgen war es wohlig warm – eine bei den Gästen höchst willkommene „Heizung“.


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