Mit der neuen Direktorin Caroline von Reden hat sich die LAW (Luxembourg Art Week) wieder etwas einfallen lassen. Die auf Alex Reding folgende Leiterin der LAW fasst denn auch ihre Sichtweise in fünf Begriffen zusammen. Sie sieht die LAW als Plattform, die eine zentrale Rolle sowohl in Luxemburg als auch als Anziehungsmagnet für den Standort zu spielen hat. Diese soll Netzwerker sein und neue Brücken/Verbindungen zu Künstlern und Kunstmärkten in der ganzen Welt herstellen. Sie müsse Kreativität und Inspiration fördern und sich dazu das passende Umfeld verschaffen. Sie soll Luxemburg zum Laboratorium für Experimente, neue Ideen und Konzepte im Kunstbereich ausbauen und schlussendlich soll sie Möglichkeiten für Veranstaltungen und Treffen zur besseren Kommunikation aller Akteure der internationalen Kunstszene anbieten. Kurzum, die LAW soll sich zu einem zentralen Standortfaktor für Luxemburg im Kunstbereich entwickeln. Das klingt recht ambitioniert, warten wir ab, ob diese anspruchsvollen Ziele kurzfristig erreicht werden können.
Zur achten Auflage 2022 kamen rund 20.000 Besucher und 80 Galerien aus 14 Ländern von fünf Kontinenten, wobei 85% der Galerien aus dem Ausland stammten und 37,5% neue Aussteller waren. Das war in mehrfacher Hinsicht eine Verbesserung zu 2021, derweil für 2023 die Zahl der Galerien in etwa gleich geblieben ist, jedoch die Kooperationen mit anderen Kulturträgern ausgedehnt und systematisiert werden konnten.
Übersichtliche MAP als Wegweiser
Die LAW findet bekanntlich diesmal in einem riesigen Zelt auf dem Glacis-Platz statt. Hier präsentieren sich in der „Main Section“ international bekannte und in Luxemburg ansässige Galerien mit Hunderten von Künstlern und ihren Werken, die von der Moderne bis ins Zeitgenössische reichen und mannigfaltige Genres umfassen. Außerdem gibt es die „Take Off“, eine Abteilung für junge Galerien, und deren Fokus ist 2023 auf Wien gerichtet, eine bekanntermaßen herrliche Kunststadt, die mit sieben Galerien in Luxemburg vertreten ist.
Die Unterteilung des Zeltes ist übersichtlich: „Take Off“ mit 17 Galerien, beispielsweise Reuter Rausch oder „Empreinte atelier de gravure“, ist am oberen Ende eingerichtet, getrennt von einer „Corporate Lounge“ und einem Platz für „Art Talks“. Es folgen bei der „Main Section“ erst zwei Luxemburger Galerien, Schortgen und Mediart, sowie eine ganze Palette an Kunsthäusern: Fellner Contemporary, Victor Lope Arte oder Catherine Putman, um nur diese zu nennen. In der Mitte der Räumlichkeiten sind Galerien mit größeren Ständen angesiedelt, etwa Albert Baumgarten aus Freiburg, Nosbaum Reding aus Luxemburg, weiter Ceysson & Bénétière, Valerius Gallery, F. Hessler und Zidoun-Bossuyt, alle aus Luxemburg, sowie die Galerie Lelong & Co. aus Paris. Nennen wir von den restlichen Galerien noch La Patinoire Royale Bach und Lee-Bauwens aus Brüssel und ArtsKOCO aus Luxemburg. Neben einer VIP-Lounge gibt es noch das „Café Pauline“, ausgeschmückt mit einer Installation von Pauline-Rose Dumas, dies wohl um Besuchern eine Verschnaufpause zu erlauben.
Die Galerien-Palette reicht von A wie „ArtsKOCO“ (Luxemburg) bis Z wie „zs art galerie“ (Wien). Die kostenlos bereitgestellte „Programm-Map“ enthält nicht nur einen Lageplan und eine vollständige Liste der teilnehmenden Galerien, sie bietet zudem einen Hauptstadt-Plan mit 29 Standorten von Galerien, Museen und Einrichtungen aus dem kulturellen Sektor, wahrlich eine nützliche Initiative. Ergänzt wird dieser Plan noch von einer Aufstellung der Kunsteinrichtungen in Düdelingen und Esch/Alzette. Leider sind diese Auflistungen nicht komplett.
Da sich die LAW nicht nur im zentralen Zelt abwickelt, verweisen die Organisatoren außerdem auf den Skulpturenweg „The Rebellion by Atelier Van Lieshout“ mit seinen fünf Stationen quer durch die Stadt, einen Parcours, der bis zum 23. November begehbar ist und während der LAW dank Führungen erkundet werden kann, und zählen sogenannte „Off-Site Events“ auf. Es beginnt am 8. November mit Ereignissen im Mudam und einer Vernissage mit Fotos von Christian Aschman im Architekturzentrum Luca im Grund. Am Donnerstag folgen empfohlene Besuche von Expos im Stadtkern und am Freitag werden u.a. Abstecher in die Villa Vauban und das Casino Luxembourg organisiert, derweil es am Samstag, den 11. November gleich mehrere Touren im Mudam sowie eine offene Tür am Sitz der AAPL (Künstlervereinigung) gibt. Am Sonntag sind diverse Führungen in fast allen Museen der Hauptstadt geplant. Einige Sonderaktionen sind darüber hinaus so etwas wie das Salz in der Suppe, doch das Augenmerk von Kunstfreunden und Sammlern dürfte auf die Ausstellung an sich gerichtet sein. Liegt das handliche Faltblatt zur LAW, die vom 9. bis 12. November stattfindet, in Papierform vor, so ist der Katalog nur online zugänglich.
Neben diesen „Off-Site Events“ erwartet Interessierte ein abwechslungsreiches Diskussionsprogramm in der „Art Talk Area“, sodass die LAW sich nicht auf Anschauen und Erleben von Kunstwerken aller Art konzentriert, vielmehr wird versucht, die Kunst-Horizonte von Sammlern und Neugierigen darüber hinaus zu erweitern.
Infos
9.-12. November auf dem Glacis-Platz, www.luxembourgartweek.lu
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