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MedienLuxair-Mitarbeiterin über Arbeitsbedingungen: „Es gibt keine Menschlichkeit mehr“

Medien / Luxair-Mitarbeiterin über Arbeitsbedingungen: „Es gibt keine Menschlichkeit mehr“
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Eine erschöpfte Luxair-Mitarbeiterin berichtet der Tageszeitung „Le Quotidien“ über die Arbeitsbedingungen bei der Luxemburger Fluggesellschaft. Das Management zerstöre die Gesellschaft und es gebe „keine Menschlichkeit mehr“ im Betrieb.

Arbeitskräftemangel, viele Ausfälle, enorme geforderte Flexibilität und ein Einfrieren der Gehälter: Bei Luxair hängt der Haussegen schief. Die Gewerkschaften OGBL, LCGB und NGL-SNEP prangern die derzeitigen Arbeitsbedingungen bei der Luxemburger Airline an. „Dieses Management zerstört die Gesellschaft: Es gibt keine Menschlichkeit mehr, wir verhalten uns wie Roboter“, sagt eine Luxair-Mitarbeiterin gegenüber der Tageszeitung Le Quotidien.

Es gebe keinen Dialog mehr und zur Arbeit zu gehen, sei ein täglicher Kampf. Die Frau arbeite seit mehr als 20 Jahren bei der Fluggesellschaft. Sie habe bereits vier Managements miterlebt – doch dieses sei das schlimmste. „Eine einfache Frage zu stellen, ist heikel, aus Angst, eine schroffe Antwort zu erhalten“, sagt die Mitarbeiterin. „Ich habe das Gefühl, überfordert zu sein, wie in einem Zeitrennen, das nie aufhört.“

Mangel an Arbeitskräften

Derzeit herrsche ein „schrecklicher Arbeitsdruck“ beim Luxair-Personal, meinte auch Marc Spautz (CSV) Ende August im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Anzahl der Passagiere im Tourismusbereich habe praktisch wieder die Ausmaße von vor der Pandemie erreicht. Das Personal, das sich dieser Fluggäste annehmen soll, jedoch nicht. Der Mangel an Arbeitskräften sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Personal, das während der Pandemie nicht gebraucht wurde und zeitweilig an andere Verwaltungen und Betriebe „verliehen“ wurde oder sich im „Chômage partiel“ befand, noch nicht zurückgekehrt ist.

Am 26. September wird eine Tripartite für den Luftfahrtsektor einberufen. Das kündigte Transportminister François Bausch („déi gréng“) Ende August an. Allerdings soll das Treffen dazu dienen, eine allgemeine Bilanz der aktuellen Situation beim Unternehmen zu ziehen. „Es wird nicht um die Arbeitsbedingungen, Mikromanagement oder Organisation des Personals bei Luxair gehen“, betonte das Transportministerium gegenüber dem Tageblatt. Am Rande dieser Debatten rufen die Gewerkschaften laut Le Quotidien das Personal zu einer großen Demonstration auf – eine Premiere in der Geschichte der Luxair.

Der Luxemburger Staat als Mehrheitsaktionär von Luxair

Der Staat ist mit einem Anteil von 39 Prozent größter Aktionär bei dem Luftfahrtunternehmen, die Sparkasse hält Anteile in Höhe von 21,81 Prozent. Weiterer Anteilseigner ist die Beteiligungsgesellschaft Dolfin (Familie Del Vecchio aus Italien, Unternehmen Luxottica) mit 13 Prozent. In der Pandemie erhielt das Unternehmen unter anderem dadurch Unterstützung, dass Luxair-Personal beim Contact Tracing eingesetzt wurde.

LXABCD-ETC
14. September 2022 - 11.10

Wie schnell kann doch ein kompetenter Alleskönner, einer der sich selber "en harden Hond" nennt, die Motivation und die Personalpolitik einer Firma ruinieren. Vom Transportminister himself inthronisiert und von Wet und Weed untertstützt. Bravo!

Luc
14. September 2022 - 1.56

Arbeitskräftemangel, viele Krankschreibungen, Flexibilität gefordert durch Elternurlaub, Kuren in Mondorf, nicht produktives Homeoffice... Einfrieren der Löhne, schlechte Stimmung?! Irgendwie kommt mir das bekannt vor! Ist doch der ganz normale Wahnsinn, in der Arbeitswelt? Dh, diese Arbeitsumstände sind jetzt erst bei der Luxair angekommen?
Hat sich übrigens durch Corona noch verschlimmert.

Kosti
13. September 2022 - 19.32

Schons sehr lange gibts die moderne Sklaverei,
auch bei Luxair.

schmitmike35
13. September 2022 - 14.18

Liebes Tageblatt,
Die Beteiligungsgesellschaft um den führenden Brillenvermarkter Essilor Luxottica heisst Delfin, und nicht Dolfin, wie seit Monaten falsch angegeben in ihren Artikeln.

schmitmike35
13. September 2022 - 14.14

D'Regierung iwwerhëllt hier Verantwortung nët. An der Pandemie gouf et keen Euro Staatshëllef fiir Luxair, am Géigesaz zu de meeschten aanere Länner. Daat wëll hei am Land awer kee Steierzueler héieren. Waat fiir eng jämmerlech egoistesch Astellung. Et hëlleft wéineg datt d'Presse elo dauernd d'Personal géint de Management opbréngt, well den Här Feith ass nëmmen de verlängerten Aarm vum Transportminister. Den Haaptschëllegen un der Situatioun ass d'Regierung déi nët zur Luxair steet. Den Här Bausch hätt et nët méi däitlech kënne soën, wéi e soot d'Personal an d'Direktioun misste selwer kucken eens ze gin. Waat fiir e jämmerlecht Zeugnis fiir Lëtzebuerg!

Yvette
13. September 2022 - 11.20

Die Klitsche macht über 20 Millionen Miese jedes Jahr, seit vielen, vielen Jahren, mit dem Flugbetrieb, während die sogenannten Billigairlines Milliarden verdienen.
Und die alten Leutchen finanzieren das mit überteuerten Hotels, irgendwo muss es ja herkommen.

Sie sollten das Fliegen aufgeben und denen überlassen, die es hinkriegen, Geld damit zu verdienen.