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RäumungLützerather Aktivisten werfen Polizei Gewalt-Exzesse vor

Räumung / Lützerather Aktivisten werfen Polizei Gewalt-Exzesse vor
Polizisten drängen am 14. Januar Demonstranten am Rande des Braunkohletagebaus bei Lützerath zurück Foto: Oliver Berg/dpa

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Die Veranstalter der Proteste gegen den Abriss des Dorfes Lützerath werfen der Polizei Gewalt-Exzesse vor. Es sei eine „hohe zweistellige bis dreistellige Zahl“ von Teilnehmern verletzt worden. Darunter seien viele schwerverletzte und einige lebensgefährlich verletzte Personen.

Berittene Polizisten am 14. Januar 2023 während der Großdemonstration gegen den Abriss des Dorfes Lützerath
Berittene Polizisten am 14. Januar 2023 während der Großdemonstration gegen den Abriss des Dorfes Lützerath Foto: AFP

Die Veranstalter der Proteste gegen den Abriss des Dorfes Lützerath am Samstag haben der Polizei Gewalt-Exzesse vorgeworfen. Es sei eine „hohe zweistellige bis dreistellige Zahl“ von Teilnehmern verletzt worden, sagte am Sonntag eine Sprecherin des Sanitäterdienstes der Demonstranten. Darunter seien viele schwerverletzte und einige lebensgefährlich verletzte Personen gewesen.

Die Verletzungen seien teils durch Pfeffersprays, Schlagstock- und Faustangriffe der Polizisten zustande gekommen. Dabei habe es besonders viele Kopfverletzungen gegeben. „Die Polizei hat also nicht nur in Einzelfällen, sondern systematisch auf den Kopf von Aktivistinnen und Aktivisten geschlagen“, sagte die Sprecherin.

Unterschiedliche Angaben

An der Demonstration gegen den Abriss des Dorfes Lützerath zur Kohle-Gewinnung hatten sich am Samstag viele Tausend Menschen beteiligt. Nach Schätzungen der Polizei waren es 15.000, nach Angaben der Veranstalter mindestens 35.000.

Am Rande der Großdemonstration kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei, als einige hundert Menschen Polizeiketten durchbrachen und im strömenden Regen zur Abbruchkante des Tagebaus liefen. Sicherheitskräfte wurden mit Steinen beworfen, die Polizei setzte nach Angaben eines Sprechers Wasserwerfer ein. Bei Einbruch der Dunkelheit beruhigte sich die Lage, die meisten Demonstrierenden reisten ab.

„Wir müssen die Zerstörung dieses Planeten stoppen“, rief Thunberg auf der Kundgebung zum Handeln gegen die Klimakrise auf. „Die Menschen an der Macht handeln jedoch nicht“, kritisierte sie. Dies sei „Verrat an den künftigen und gegenwärtigen Generationen“.

Einer der letzten verbliebenen Klimaaktivisten sitzt am 15.1. auf einem Haus auf Stelzen im sogenannten Fantasialand
Einer der letzten verbliebenen Klimaaktivisten sitzt am 15.1. auf einem Haus auf Stelzen im sogenannten Fantasialand Foto: Federico Gambarini/dpa

70 Polizisten verletzt – meistens „weiter dienstfähig“

Im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Räumung des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen sind nach Polizeiangaben seit Mittwoch mehr als 70 Beamte verletzt worden. Ein Teil davon sei auf den Einsatz bei einer Großdemonstration am Samstag zurückzuführen, sagte ein Sprecher der Polizei Aachen am Sonntag. Die Verletzungen gehen demnach sowohl auf Auseinandersetzungen mit Klimaaktivisten als auch auf Fehltritte wegen der Bodenbeschaffenheit oder andere Umstände zurück. Die meisten Beamten seien weiterhin dienstfähig. 

Räumung „schneller als gedacht“

Die Räumung des verlassenen Dorfs hatte am Mittwoch begonnen und schritt rasch fort. „Wir sind viel besser vorangekommen, als wir dachten“, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag dem Sender Phoenix. Der Einsatz könne möglicherweise schneller abgeschlossen werden als erwartet.

„Die Polizei ist leider schneller im Dorf als gedacht“, räumte eine Sprecherin der Initiative Lützerath in einem auf Twitter veröffentlichten Video ein. Sie kündigte eine Verlagerung der Proteste auf das Gebiet des Tagebaus an.

Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer (l.) und Greta Thunberg nehmen am 14. Januar in Erkelenz an der Demonstration von Klimaaktivisten bei Lützerath unter dem Motto „Räumung verhindern! Für Klimagerechtigkeit“ teil
Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer (l.) und Greta Thunberg nehmen am 14. Januar in Erkelenz an der Demonstration von Klimaaktivisten bei Lützerath unter dem Motto „Räumung verhindern! Für Klimagerechtigkeit“ teil Foto: Oliver Berg/dpa

Aus dem nahegelegenen Keyenberg liefen laut Polizei am Freitagnachmittag mehrere hundert Aktivisten über Felder und Wirtschaftswege in Richtung Tagebaukante. Diese Gruppe sei von der Polizei unter anderem mit Reiterstaffeln „auch unter Anwendung unmittelbaren Zwangs, vor dem Erreichen des Gefahrenbereiches aufgehalten“ worden. Eine kleinere Protestgruppe blockierte laut Polizei einen Wirtschaftsweg an der L12, entfernte sich nach einer Stunde aber wieder.

Nach Angaben der Aachener Polizei vom Freitagabend wurden seit Beginn der Räumung gegen 124 Menschen Strafanzeigen gestellt, insbesondere wegen Widerstands gegen Polizeibeamte und wegen Landfriedensbruchs. Der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach betonte, die Einsatzkräfte gingen bei der Räumung von Lützerath „sehr behutsam“ mit den Besetzern um. (dpa)

MeToo
16. Januar 2023 - 9.33

".. legitimieren die Verantwortlichen ganz offen Polizeigewalt." Tja, Polizeigewalt ist die Staatsgewalt.Die einzig legale Gewalt um Recht und Ordnung zu bewahren. Wer sich vermummt und gewaltbereit den Ordnungskräften entgegenstellt muss damit rechnen eine Ohrfeige zu bekommen. Demonstrieren ist ein Recht und kein Freibrief mit Steinen oder Feuerwerkskörpern auf Polizisten zu schießen.Der Staat ist die einzige Institution die Gewalt anwenden darf. Angriffe auf Ordnungskräfte,wie heuer in Berlin, ist Anarchie. Wer sich vermummt hat etwas vor was vielleicht nicht so legal ist. Ob bei verletzten Polizisten/Innen auch so ein Gedöhns gemacht wird? Aber Polizei- das sind ja die Bösen. Und die preisgekrönte Greta sollte nicht auch noch durch ihre Präsens Benzin ins Feuer gießen.

Phil
16. Januar 2023 - 4.51

Einer gewissen Portion an Dummheit kann man noch mit Argumenten und guten Worten beikommen. Irgendwann geht's dann nicht mehr und man muss die "Nürnberger Trichter" Methode anwenden. Bei manchem grünen Unkraut scheint auch das nicht zu fruchten, sodass man eben auf Glyphosat zurückgreifen muss.

jojo
15. Januar 2023 - 18.50

Die grüne Politik hat auf der ganzen Linie versagt. Es war auch nicht anders zu erwarten Sie ist nicht zukunftsfähig!