Der südkoreanische Geheimdienst NIS habe herausgefunden, dass „mehr als eine Million Artilleriegeschosse übergeben wurden“, sagte der Abgeordnete Yoo Sang Bum nach einer nicht-öffentlichen Parlamentssitzung am Mittwoch in Seoul. Demnach hat Nordkorea im Austausch technische Ratschläge von Moskau für den Start eines militärischen Aufklärungssatelliten erhalten.
Die von Pjöngjang zur Verfügung gestellte Munition könne die russische Artillerie im Krieg gegen die Ukraine zwei Monate lang mit ausreichend Geschossen versorgen, erläuterte Yoo.
Russland und Nordkorea sind historische Verbündete, die beide von der internationalen Gemeinschaft mit Sanktionen belegt wurden – Moskau für die Invasion der Ukraine und Pjöngjang für seine Atomwaffentests.
Nach zwei vergeblichen Versuchen, einen Satelliten ins All zu schießen, hatte Nordkorea für Oktober einen dritten Versuch angekündigt, der aber nicht stattfand. Der südkoreanische Parlamentarier Yoo sagte, ungeachtet des abgesagten Starts im Oktober seien die Vorbereitungen in Nordkorea für einen weiteren Start „in vollem Gange“. Aufgrund der russischen Hilfe „erwarten wir eine höhere Erfolgsquote“.
Waffenlieferungen laufen
Die USA hatten im vergangenen Monat erklärt, Waffenlieferungen von Pjöngjang nach Moskau seien im Gange. Laut Washington erhofft sich Pjöngjang im Gegenzug militärische Hilfe, wie etwa bei der Satellitentechnologie und bei der Modernisierung ihres militärischen Geräts aus der Sowjetzeit.
Wie das südkoreanische Außenministerium am Mittwoch ankündigte, wird US-Außenminister Antony Blinken in der kommenden Woche zu einem Besuch in Südkorea erwartet. In Gesprächen mit seinem südkoreanischen Kollegen Park Jin soll es demnach „umfassende Diskussionen über die Zusammenarbeit, Nordkorea, wirtschaftliche Sicherheit und Spitzentechnologie sowie über die regionale und globale Lage“ geben. (AFP)
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