Dicht gemacht für den Sommer hat etwa die Valerius Gallery am Theaterplatz. Hier ist die nächste Expo erst für den 1. September geplant, doch „Boundless Boundaries presents the work of Alexandre Clanis and Anni Mertens“ kommt noch kurz für ein Wochenende zurück. Die Zidoun/Bossuyt Gallery wird am 29. August wieder öffnen. Ab dem 28.9. sind da die Arbeiten von Khalif Tahir Thompson unter dem Titel „Who Knows Where The Time Goes“ zu sehen. Ceysson & Bénétière unterhält bekanntlich international mehrere Galerien, doch auf Wandhaff ist die Rentrée auf den 30. September, mit der Expo „Gravité“ des bekannten französischen Bildhauers Bernar Venet, festgelegt. Venet stellt nicht zum ersten Mal in Luxemburg aus. Soweit zu den Galerien im August-Urlaub!
In der Stadt Luxemburg sind im August einige Galerien geöffnet. So sorgt beispielsweise eine Gruppenausstellung „Un été en papier“ in der Galerie Reuter-Rausch für Interesse. Auch die „Krixxi Kraxxi“-Schau mit von Christoph Meier ausgesuchten Malereien von Melanie Ebenhoch, Nicolas Jasmin, Herwig Kempinger, Maria Lassnig, Ute Müller, Titania Seidl, Lukas Thaler und Heimo Zobernig bei Nosbaum Reding ist sehenswert. Außerdem zeigt Schortgen Artworks eine Sommerauswahl mit Arbeiten von Künstlern aus der Galerie. Eine ähnliche Sommerschau mit Künstlern des Hauses präsentiert auch das Mob-Art Studio in der avenue de la Porte-Neuve.
Das „Casino Luxembourg-Forum d’art contemporain“ bleibt mit „Bodies of Identities“ und „Tills“ von Raphäel Lecoquierre am Ball, derweil das portugiesische Kulturzentrum Camões Werke von Martim Brion anbietet. Darüber hinaus empfehlen wir das bereits von uns erwähnte Angebot der Museen der Hauptstadt, u.a. mit der Präsentation von Werken Luxemburger Künstler unterschiedlicher Generationen und Richtungen (Unger, Majerus, Lang usw.).
Wer über die Stadt Luxemburg hinausgeht, der kann einen Abstecher nach Esch-Alzette in die Konschthal wagen, in der gleich drei Ausstellungen parallel laufen: Malereien von Tina Gillen, eine Einrichtung von Julia Cottin und Werke von Hsia-Fei Chang. Der „Espace Art Accueil“ des Gemeindehauses in Hesperingen zeigt bis zum 15. September unter dem Titel „La Valse des Mots“ originelle Arbeiten von Marc Herr, in denen er Referenzpunkte in Fotografien durch Buchstaben, die aus Texten mit Bezug auf das Bildthema stammen, ersetzt.
Nur noch bis zum 20. August zeigt der Luxemburger Installationskünstler und einstige Vertreter des Landes bei der Kunstbiennale in Venedig Mike Bourscheid, gemeinsam mit Vanessa Brown, unter dem Titel „The hand that topples the tower“ rezente Arbeiten im Waassertuerm+Pomhouse beim CNA. Im CNA Display 01 werden hingegen bis zum 1. Oktober Fotos von Jeff Weber präsentiert. Der Weg nach Düdelingen lohnt sich.
„Time Reflections”
Aus allen anderen Ausstellungen, an die sich Kunstinteressenten in diesen Sommertagen erfreuen können, möchten wir noch die Kollektivausstellung von ART2Cure in der Galerie Indépendance hervorheben. ART2Cure ist eine Vereinigung ohne Gewinnzweck, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Kunst und Künstler zu fördern und die durch den Verkauf erzielten Erlöse der medizinischen Forschung zugutekommen zu lassen. Vor zehn Jahren fand die erste Expo dieser Art in der Kulturfabrik in Esch-Alzette statt, darum ist man im Jubiläumsjahr mit der Schau „Back to the roots“ mit Werken von 22 Künstlern für einige Tage im Juli in die neue Konschthal der Minettemetropole gezogen. Die zweite Jubiläumsexpo wird jedoch in der Galerie Indépendance am Hauptsitz der BIL an der Escher Straße in Luxemburg-Stadt ausgerichtet. Unter dem Titel „Time Reflections“ werden hier noch bis zum 29. September Arbeiten von ausgesuchten Künstlern ausgestellt. Die Hälfte des Verkaufs geht an den „Fonds de recherche sur la maladie d‘Alzheimer“ der Luxemburger Universität.
In der geräumigen Galerie stellt der 3D-Printkünstler und Gewinner des CAL-Skulpturenpreises, Pit Molling, drei kleinere Werke aus, die seine Kunst plastisch gut widerspiegeln, während Bildhauer-Kollege Sergio Sardelli, der nicht zum ersten Mal mit von der Partie ist, vier typische „Knautsch-Objekte“ und eine Eisenskulptur ausstellt, wobei er diesmal keine knalligen Farben, sondern einen dezent weißblauen Delft-Lacküberstrich gewählt hat. Sali Muller, die gerne von der reinen Tafelmalerei abrückt und Folien und Aluminium-Unterlagen für ihre üppigen Farbkompositionen auswählt, ist mit vier unterschiedlichen Werken dabei.
Während Roland Quetsch sich mit breit angelegten, teils collagierten Malereien und vier kleineren Aquarellen im Sinne der Farbenlehre präsentiert, sticht Joachim Van der Vlught mit drei in ihrer Tiefenwirkung und kompositorischen Raffinesse außergewöhnlichen Ölmalereien hervor. Seine „Deep end“-Serie ist sicherlich ein Highlight dieser Ausstellung. Luc Doerlinger seinerseits steuert zwei großformatige Ölmalereien in dunklen Tönen sowie neun thematisch eigensinnig angelegte „Quadrat-Bilder“ bei.
Die zehn in „Time Reflections“ vereinigten Künstler (neben den bereits erwähnten sind dies Natacha Nikouline, Camille Brès, Adrien Schwirtz, Valentine Esteve, Florent Groc) setzen ihre künstlerischen Überlegungen jeder auf eine andere Art um, geben jedoch eine in sich spannende Gesamtschau ab. Diese zweite Jubiläumsausstellung von ART2Cure in der Galerie Indépendance wurde im Verbund mit den jeweiligen Galerien der teilnehmenden Künstler organisiert. Die Ausstellung ist bis zum 29. September während der Bürostunden geöffnet.
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