Im Konflikt um eine Bahnreform in Frankreich dürften bereits an diesem Donnerstag wegen Streiks viele Züge ausfallen. Der staatseigene Bahnbetreiber SNCF rechnet damit, dass nur etwa 40 Prozent der TGV-Fernzüge fahren. Im Regionalverkehr dürfte zudem jeder zweite Zug ausfallen, wie SNCF-Chef Guillaume Pepy am Mittwoch im Radiosender RTL ankündigte. Im Großraum Paris werden noch größere Probleme erwartet. Der Aktionstag ist nur das Vorgeplänkel für eine angekündigte große Streikwelle ab Anfang April. Für diesen Donnerstag hat nur ein Teil der Eisenbahner-Gewerkschaften zum Streik aufgerufen.
In wiefern der Verkehr nach Luxemburg betroffen ist und welche Züge genau ausfallen, hat die SNCF auf Nachfrage von Tageblatt noch nicht mitgeteilt. Es ist am Donnerstag aber mit Problemen im Grenzverkehr zu rechnen.
Die Auseinandersetzung ist eine wichtige Kraftprobe für Präsident Emmanuel Macron und die Pariser Regierung, die einen weitreichenden Umbau der SNCF auf den Weg gebracht hat. Unter anderem sollen neueingestellte Mitarbeiter künftig nicht mehr in den Genuss des vorteilhaften Eisenbahner-Status kommen, der etwa Sonderregelungen bei der Rente mit sich bringt. Die Gewerkschaften wollen vom 3. April an immer im Wechsel zwei Tage streiken und drei Tage arbeiten – bis Ende Juni.
Auch im öffentlichen Dienst haben Gewerkschaften für diesen Donnerstag zu Streiks aufgerufen, die sich unter anderem gegen Macrons Reformpolitik richten. Auch Fluglotsen sind zum Streik aufgerufen.
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