Seit dem 24. Februar 2022 wird in der Ukraine gekämpft. Der russische Angriff hat bislang Zehntausenden Soldaten beider Seiten das Leben gekostet. Auch unzählige zivile Opfer sind zu beklagen. Verlässliche Zahlen gibt es keine. Die Verluste des Gegners werden aufgebauscht, die eigenen minimiert. Dazu kommt das Leid von Millionen Flüchtlingen. Laut UNO-Angaben wechselten über 5,8 Millionen Ukrainer ins westliche Ausland. Dazu gibt es über 4 Millionen Flüchtlinge im eigenen Land. Sowie einige Hunderttausend Verschleppte nach Russland.
Putin hat sein Kriegsziel verfehlt. Eine schnelle Eroberung Kiews und die Ersetzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj durch einen russland-freundlichen Statthalter fand nicht statt. Die russische Armee erwies sich schlechter als ihr Ruf. Vor allem war der Widerstand der Ukrainer unerwartet erfolgreich. Wobei die Ukraine auf eine von Putin unterschätzte Solidarisierung der Amerikaner und Europäer zählen konnte.
Nach anfänglichen Raumgewinnen der Russen konnten die Ukrainer vor dem letzten Winter dank steigender Waffenhilfen aus dem Westen die russischen Truppen stellenweise zurückdrängen. Worauf diese sich im Winter an der Frontlinie einbunkerten. Die Frühjahrs-Offensive der mit immer moderneren Angriffswaffen wie Kampfdrohnen, Panzer und beweglicher Artillerie ausgestatteten ukrainischen Streitkräfte kommt dennoch nicht so recht voran.
Immer mehr militärische Beobachter sprechen von einem Frontverlauf wie bei Verdun im Ersten Weltkrieg. Wo im Grabenkampf Hunderttausende Soldaten nutzlos starben, um strategisch letztlich sinnlose Stellungen zu erobern. Die hin und her wogenden Kämpfe um Bachmut erinnern fatal an die Gemetzel um den Fort Douaumont.
„Unwinnable“
In der jüngsten Ausgabe von Foreign Affairs vertritt der Konfliktforscher Samual Charap vom Thinktank Rand Corporation, der Krieg um die Ukraine sei „unwinnable“. Weder die Russen noch die Ukrainer seien in der Lage, ihre gesteckten Ziele zu erreichen. „Wo auch immer die Front sein wird, haben Russland wie die Ukraine zwar die Kapazität, sich gegenseitig einer ständigen Bedrohung auszusetzen. Ohne jedoch in der Lage zu sein, einen entscheidenden Sieg zu erringen.“
Deshalb könne der Krieg nur enden ohne eine definitive Lösung für die umkämpften Territorien. Es werde, so Charap, einen „de facto“-Grenzverlauf geben, den keine der beiden Seiten als „internationale Grenze“ anerkennen werden.
Ohnehin ist es vermessen, zu hoffen, eine hochgerüstete Nation wie Russland, immerhin der weltweit größte Flächenstaat, gesegnet mit allen Energien und Mineralien, könnte von der bevölkerungsmäßig 3,5-mal kleineren Ukraine total besiegt werden. Atommächte wie die USA und Russland mögen zwar Kriege nicht gewinnen, werden jedoch nicht kapitulieren wie Deutschland oder Japan im Zweiten Weltkrieg.
Kann die Ukraine selbst entscheiden?
Das Mantra der USA, der EU und der NATO ist, dass die Ukraine selbst über ihre Kriegsziele und eventuelle Friedensbedingungen zu entscheiden habe. Effektiv kämpfen und sterben ihre Bürger.
Dennoch dürfen und werden verstärkt nicht direkt an den Kampfhandlungen beteiligte Staaten sich Fragen stellen. Je länger sich der ebenso blutige wie kostspielige Krieg hinzieht. Anderthalb Jahre nach Kriegsbeginn zeichnet sich jedenfalls kein befriedigendes Szenario für eine Beendigung der Kämpfe ab.
Die schwedische Universität von Uppsala, spezialisiert auf Friedensforschung, weist in einer Studie über zwischenstaatliche Konflikte nach, dass je ein Viertel aller Kriege der Neuzeit binnen eines Monats oder eines Jahres endeten. Zieht sich ein Konflikt über ein Jahr hinweg, dauert es bis zu zehn Jahre, ehe es zum Schweigen der Waffen kommt. Siehe den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Oder die amerikanische „Befriedung“ des gleichen Landes. Der Krieg zwischen Iran und Irak dauerte von 1980 bis 1988, ohne ein anderes Ergebnis als eine Million Opfer.
Präzedenzfall Korea
Ein interessanter Präzedenzfall ist der Korea-Krieg, gestartet am 25. Juni 1950 durch Nordkorea. Eine von der UNO mandatierte Koalition der Willigen unter maßgeblicher Führung der Amerikaner eilte Südkorea zu Hilfe. Die nordkoreanischen Angreifer konnten von den USA zurückgedrängt werden, bis Maos China „Freiwillige“ schickte, um den nordkoreanischen Genossen zu helfen. Nach über drei Jahren wechselhafter Kämpfe und trotz amerikanischer Lufthoheit pendelte sich die Front mehr oder weniger an der alten Grenze zwischen Nord und Süd ein.
Während über einem Jahr wurde gekämpft, gleichzeitig verhandelt. Nach 575 Verhandlungsrunden kam es am 27. Juli 1953 zur Unterzeichnung des provisorischen Waffenstillstandes. Der seit 70 Jahren anhält.
Der damalige koreanische Staatspräsident, Rhee Syng-man, weigerte sich, den von den Amerikanern ausgehandelten Waffenstillstand anzuerkennen. Der es dennoch in der Folge seinem Land erlaubte, zu einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Demokratien Asiens aufzusteigen.
Im Ukraine-Krieg werden weder die Amerikaner noch die Europäer anstelle der Regierung in Kiew verhandeln können. Doch wird der Druck auf Präsident Selenskyj zunehmen. Intern wie extern. Kriegsmüdigkeit ist eine ansteckende Krankheit.
Das ukrainische Volk hat schon zu viele Opfer zu beklagen. Doch der Krieg lastet auch auf den Alliierten der Ukrainer. Im Jahr 2022 brachten die USA militärische und wirtschaftliche Hilfen in der Höhe von 77 Milliarden Dollar zugunsten der Ukraine auf. Die EU mobilisierte einige 63 Milliarden Euro. Gelder, die an anderer Stelle fehlen.
Gewiss, jede Ausgabe bedeutet gleichzeitig eine Einnahme. Die Waffenindustrie der Amerikaner und der Europäer sowie deren Zulieferanten profitierten enorm von der militärischen Ausgabenschwemme. Dennoch gibt es nicht nur Kriegsgewinnler.
Der ökonomische Druck steigt
Die globale Wirtschaftslage wird immer angespannter. In den USA, in der Europäischen Union. Im Rest der Welt, in China, nicht zu vergessen in Russland selbst. Der Energiemarkt bleibt aufgewirbelt. Die internationalen Handelsströme sind gestört. Vor allem bei Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais, Öl. Die jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Weizeninfrastruktur werden negative Folgen für die Versorgung vieler Menschen haben.
Die Inflation ist zurück. Covid ist wirtschaftlich noch nicht verdaut. Immer mehr Betriebe, während der Pandemie am Baxter der Staaten, brechen zusammen. Die angestrebte „Dekarbonisierung“ erweist sich als immer kostspieliger und ist überambitioniert. Besonders die EU-Europäer haben sich zu viel zugemutet. Ohne dass der Rest der Welt dem europäischen „Beispiel“ folgt.
Die spanische Bank Santander errechnete, allein der Ukraine-Krieg habe 2022 der europäischen Wirtschaft mit rund 190 Milliarden Euro Kosten belastet. Immerhin nahezu 1,4 Prozent des EU-Sozialproduktes.
Wie lange wird die Solidarität der Europäer und der Amerikaner mit der Ukraine uneingeschränkt halten? Erste Regierungen, wie jetzt in Lettland, zerbrechen durch die Folgen des Krieges. Bei der US-Präsidenten-Wahl im Herbst 2024 werden die Republikaner Bidens Ukraine-Politik nicht ungeschoren lassen.
In Luxemburg mag die Ukraine kein Wahlkampf-Thema sein. In Deutschland und in vielen ost- und zentraleuropäischen Staaten immer mehr.
Sicher, es wäre „gerechter“ und „ethischer“, bekäme die Ukraine all ihre Territorien zurück. Leider sind die geopolitischen Realitäten anders. Ein schlechter Waffenstillstand, der zu einem selbst unbefriedigenden Kriegsende führt, ist besser als ein jahrelanges Gemetzel mit sehr wahrscheinlich dem gleichen Ausgang.
Es ist immer ein gewinn vernuenftige beitraege im forum von intelligenten personen wie Robert Goebbels zu lesen.
Dieser beitrag hebt sich vom katastrophalen schreiben eines gewissen RK ab...welcher unser land in diesen absurden krieg mit hinein ziehen moechte und sich dabei auf den fanatisierten russenhasser gluecksmann beruft.
So sieht man dass die LSAP in ihren raengen sowohl vernuentige denker wie das genaue gegenteil beherbergt.
Sorry Här Goebbels, et ass rar, dass ech esou eppes soen, mee ech halen Är Argumentatioun fir naiv. Well - wee garantéiert, dass Russland a 5 Joer net erëm iwwer d'Ukrain hiirfällt?
Fir den aktuelle russesche Staat si Kontrakter do, fir gebrach ze ginn.
Schliisslech huet Russland jo 1994 am Budapester Memorandum
- déi ukrainesch Grenze garantéiert (Artikel 1),
- garantéiert, dass keng Gewalt géint d’Ukrain ugewannt gëtt (Artikel 2)
- garantéiert, dass d’Land keng wirtschaftlech Erpressung ze fäerten huet (Artikel 3)
Dat ass net den éischte Vertrag, dee gebrach ginn ass. Z.B. ass et den ukrainesch-russesche Frëndschaftsvertrag vun 1999 ginn, dee garantéiere sollt, dass d’Grenze respektéiert ginn. 2014 war dee Kontrakt dem Putin och egal.
Et mécht kee Sënn, mat engem e Kontrakt ze maache, wann ee vu vir era weess, dass en nëmmen esou laang agehal gëtt, wéi et deem enge Partner passt.
Mer hunn dem Putin seng Heuchlerei 20 Jore laang fir Éierlechkeet gehalen. „Wandel durch Handel“ - et huet ausgesinn, wéi wann dat géif funktionéieren. Augenwischerei seet ee wuel op däitsch dozou.
Verloosst Iech op de Putin, da sidd Der verlooss!
ganz richteg gesin a geschriwwen
mä Kee möcht ët.. leider - op jidderfall, elo nach nët
an dach wär ët grad elo nach dee richtege Moment an ze gesin dat dat Ganzt nëmme Souë kascht, an doduerch gët dee ganze Laascht op d'Vollek oofgedroën
-d'Vollek ass d'Mëllechkou an dat könnt mol an d'Aa goën..
Här Goebbels, ët gouf Zäit dat mol Ee sëch de Courage hölt a stëppelt ë bëssi am Feier..
super Schrëtt..