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KunsteckeKollektivausstellungen überall im Lande

Kunstecke / Kollektivausstellungen überall im Lande
Cueva organisiert Ausstellungen an ungewöhnlichen Orten Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Bemühen sich derzeit zahlreiche Galerien darum, mit Soloexpos nationaler wie internationaler Künstler Besucher anzulocken, so greift man selbst in elitären Kunsthäusern auch auf Gruppenpräsentationen zurück. Vier, fünf, acht oder mehr Kunstschaffende gemeinsam zu einem Thema in einer Schau vereinen ist nicht selten, da selbst derartige Einrichtungen Wert auf ein breit gefächertes Angebot legen, um attraktiv zu sein.

Immer öfter, wenn sich der Sommer auf dem Kalender ankündigt, greifen zahlreiche Künstlervereinigungen zu Kollektivausstellungen. Nein, dabei handelt es sich nicht um einen „Salon“, wie beim CAL, vielmehr geht es darum, bereits bekannten sowie manchmal weniger namhaften Malern, Fotografen oder Bildhauern zu einer Ausstellungsplattform zu verhelfen.

Die Fuelbox-Expo in einem ehemaligen schmucken Notarhaus im Zentrum in Remich verzeichnete kürzlich einen großen Publikumserfolg. L’ARC, ein seit vielen Jahren bestehender „Künstlerkreis“ mit über 40 Mitgliedern, lud vor Wochen in die Valentiny Foundation in Remerschen ein und war zuvor im „Wallis Paragon“ zu Gast. Lose Künstlerzusammenschlüsse suchen ihr Glück auch schon mal in der nahen Großregion, andere folgen seit Jahren einer Einladung in einen Privatgarten, um dort ihre unterschiedlich ausgerichteten Werke in natürlichem Ambiente anzubieten.

Fotos und Open Art in Fels

Nach einer umfangreichen Fotoschau in Fels stellen derzeit rund 25 Künstler und Künstlerinnen im Schloss ihre Arbeiten aus, dies in Verbund mit den Schülern des Lycée Ermesinde aus Mersch. Am Samstag ging es los. In der Ausstellungszeit bis zum 16. Juli finden außerdem noch Ateliers und Workshops statt, sodass der Kreativität an diesen Tagen wohl keine Grenzen gesetzt sind. Unter den Teilnehmern befinden sich auch bekannte Namen. Im hohen Norden sorgt gar ein Festival für ein statthaftes Kunstangebot.

Eine ähnliche Feststellung gilt für die seit geraumer Zeit veranstaltete „Konscht am Minett 16“-Ausstellung ab kommendem Donnerstag in der Paul-Wurth-Halle im Fond-de-Gras. Unter der Obhut der Gemeinde Differdingen, die selber zwei Galerien unterhält und neulich noch ein Skulptur-Symposium organisiert hat, werden Arbeiten von Künstlern aus der Region einem lokalen und darüber hinaus interessierten Publikum zugänglich gemacht. Es ist nicht die einzige Initiative dieser Art, wohl aber eine, die sich immer wieder sowohl durch das Angebot als auch die Besucherzahlen bestätigt fühlt.

Cueva als Beispiel

Cueva, bekannte Künstlervereinigung aus der Minett-Metropole, hat in der Vergangenheit gezeigt, wie spannend und qualitativ anspruchsvoll ein Zusammenspiel von diversen Kunstschaffenden unter ungewöhnlichen, aber spannenden Bedingungen sein kann, dies, ohne dass Preise vergeben werden und Auserwählte unserer zeitgenössischen Kunsttempel ihre Show abziehen können. Dass demnächst die Escher Kunsthalle eine Kollektivausstellung mit heimischen Künstlern organisieren wird, zeigt die Notwendigkeit, selbst in subventionierten Räumlichkeiten die Künstler-Palette breiter zu streuen, wobei uns scheint, dass die angekündigte Liste recht einseitig und unvollständig ausgelegt ist.

Mit Esch2022 hat sich das Revier der roten Erde zwar nicht allzu viele Lorbeeren außerhalb der Landesgrenzen verdient, jedoch in der Region selber wichtige Impulse gegeben. Kultur im Allgemeinen und bildende Künste im Besonderen werden jetzt wohl stärker ins kommunale Blickfeld geholt, dürften in Zukunft fester Bestandteil einer neu auszurichtenden Kommunalpolitik sein. Neue Galerien, Ateliers, Nutzung von ehemaligen Industrieanlagen oder Umwandlung von Geschäftsräumen müssten in den kommenden Jahren in diesem Sinne gezielt eingesetzt werden.

Künstlervereinigungen, lose Zusammenschlüsse von Aktiven und temporäre Sammelausstellungen drängen sich immer mehr auf, will man einerseits die Horizonte eines interessierten Publikums erweitern und andrerseits echten, noch nicht anerkannten Talenten die Möglichkeit auf Sichtbarkeit bieten, dies auch im Sinne einer qualitativen und spannenden Entwicklung unserer heimischen Kunstszene. Leider hat diese nicht ausreichend Gelegenheit, in Dialog mit Kollegen aus dem Ausland zu treten, da im Bereich der bildenden Kunst wenig für derartige Begegnungen getan wird. Nutzen wir die anstehenden Sommertage in Feiertagsstimmung, um möglichst viel authentische Kunst zu entdecken.