Schauspieler Sidney Poitier (20.2.1927-6.1.2022)
In ärmsten Verhältnissen auf den Bahamas aufgewachsen, schrieb der Schauspieler als Wegbereiter für Schwarze Hollywood-Geschichte. Als erster Afroamerikaner bekam er 1964 einen Oscar für seine Hauptrolle in „Lilien auf dem Felde“. Der Star aus Filmen wie „Flucht in Ketten“ (1958), „Porgy and Bess“ (1959) und „Ein Fleck in der Sonne“ (1961) drehte 1997 mit dem Thriller „Der Schakal“ seinen letzten Film. 1974 zum Ritter geschlagen, erhielt er 2002 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk und 2009 die höchste zivile Auszeichnung der USA, die „Presidential Medal of Freedom“.
EU-Parlamentspräsident David Sassoli (30.5.1956-11.1.2022)
Er galt als progressiver Katholik und Kämpfer für die Rechte von Migranten. Der Präsident des EU-Parlaments David Sassoli starb im Alter von 65 Jahren. Ein Sprecher des EU-Parlaments in Brüssel hatte erklärt, der Italiener sei in einer Klinik in seinem Heimatland untergebracht und werde dort behandelt. Der Aufenthalt sei „wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems“ erforderlich geworden.
Designer Nino Cerruti (15.9.1930-15.1.2022)
Der italienische Modeschöpfer stand mit seiner Marke und seinem Stil für Eleganz. Bekannt war er für seinen gelben Pullover. Nachdem er 1967 in Paris die erste Boutique eröffnet hatte, baute Cerruti sein Mode-Imperium bis nach Fernost aus. Für seine Kreationen erhielt er weltweit Auszeichnungen. 1994 wurde er offizieller Designer für das Formel-1-Team der italienischen Traditionsmarke Ferrari.
Sänger Meat Loaf (27.9.1947-20.1.2022)
Die Karriere des US-Rocksängers, dessen Künstlername auf Deutsch „Hackbraten“ lautet, erstreckte sich über sechs Jahrzehnte. Er soll über 100 Millionen Alben verkauft haben und wirkte in über 65 Filmen, darunter „Rocky Horror Picture Show“ (1975), „Wayne’s World“ (1992) und „Fight Club“ (1999), mit. Nach seinem internationalen Durchbruch mit „Bat Out Of Hell“ 1977 kam für Meat Loaf erst mal der Absturz. Mit „Bat Out of Hell II: Back into Hell“ (1993) und „Bat Out of Hell III: The Monster is Loose“ (2006) schaffte er Comebacks.
Ehrencolonel Germain Frantz (8.5.1921-2.2.2022)
Fast 60 Jahre lang stand Germain Frantz an der Seite von Großherzog Jean. 35 Jahre lang diente er dem Großherzog beruflich in seinem Amt als Flügeladjutant, im Anschluss daran war er sein Kammerherr. Der Ehrencolonel überlebte seinen gleichaltrigen Dienstherrn um knapp zwei Jahre und wurde 100 Jahre alt.
HIV-Entdecker und Impfgegner Luc Montagnier (18.8.1932-8.2.2022)
Luc Montagnier erhielt den Nobelpreis 2008 zusammen mit seiner Kollegin Françoise Barré-Sinoussi. Beide hatten Anfang der 1980er Jahre am Institut Pasteur in Paris das Immunschwächevirus HIV in Proben von schwer kranken Patienten isoliert. Die Entdeckung schuf auch die Voraussetzungen für moderne Aidsmedikamente. In den letzten Jahren machte Montagnier mit in der Wissenschaft umstrittenen Thesen von sich reden, die seinen früheren Ruf schwinden ließen. Während der Corona-Krise gab er seine Meinung unter anderem am 12. Januar während einer Petitionsdebatte in der Luxemburger Chamber preis.
Politiker Jacques F. Poos (3.6.1935-19.2.2022)
Mehr als 30 Jahre lang prägte seine elegante Gestalt die luxemburgische, später auch die europäische Politik. Vier Legislaturperioden lang vertrat Jacques F. Poos als Außenminister den luxemburgischen Standpunkt in Europa. Für das Tageblatt hat Poos eine ganz besondere Bedeutung: 1964 wurde er Direktor der Zeitung, ein Amt, das er bis zu seiner Berufung 1976 zum Finanzminister der Regierung Thorn innehatte. Zwischen 1970 und 1976 war er auch Präsident der Vereinigung der Luxemburger Verleger.
Musiker Mark Lanegan (25.11.1964-22.2.2022)
Mark Lanegans Markenzeichen war seine tiefe, kratzige Stimme. Doch der US-Amerikaner war nicht nur Sänger, sondern auch Songwriter und Autor. Der Tod des US-amerikanischen Sängers Mark Lanegan hat eine Lücke in der Welt der Musik hinterlassen. Stars wie Iggy Pop und Joy-Division-Bassist Peter Hook zeigten sich bestürzt.
US-Politikerin Madeleine Albright (15.5.1937-23.3.2022)
In Prag als Tochter einer jüdischen Diplomatenfamilie geboren und als Flüchtling in die USA gekommen, wurde die Demokratin Madeleine Albright 1993 unter Präsident Bill Clinton US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. 1997 rückte sie als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums und steuerte bis 2001 den Kurs der US-Regierung nach dem Zerfall des Ostblocks. Bis zuletzt meldete sie sich zu Wort, etwa mit Kritik an Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Drummer-Legende Taylor Hawkins (17.2.1972-25.3.2022)
Gerade erst trat er mit seiner populären Rockband Foo Fighters in einer Horrorkomödie auf – da schockt die Nachricht von Taylor Hawkins’ Tod während einer Tournee die Musikwelt. Mit dem 50-Jährigen starb ein Schlagzeuger, der großes Können und Charisma vereinte. Er hatte einen Job, um den ihn viele beneidet haben dürften – oder auch nicht, denn seine Aufgabe war durchaus delikat. Taylor Hawkins saß seit 1997 am Schlagzeug der Foo Fighters. Und deren Frontmann Dave Grohl, einst Drummer bei den Grungerock-Ikonen Nirvana, kannte sich mit Trommeln, Becken und Hi-Hats so gut aus wie kaum ein anderer, er setzte sich immer noch gern selbst ans Drumkit.
Fotograf Edouard Kutter (5.11.1934-17.5.2022)
Mit dem Namen Kutter wird meistens der Maler Joseph in Verbindung gebracht. Doch was dieser für die Liebhaber der Malerei darstellte, war Edouard Kutter für die Freunde der Fotografie. Sowohl das kunstvolle Porträt als auch das einfache Lichtbild und vor allem das Foto als Dokumentation der Zeitgeschichte, etwa des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens, beschäftigten ihn zeit seines aktiven Lebens.
Komponist Vangelis (29.3.1943-17.5.2022)
Unter dem Namen Evangelos Papathanassiou geboren, prägte der Grieche Vangelis die Filmmusik der 1980er-Jahre. Mit der Band Aphrodite’s Child gelang ihm zwischen 1968 und 1970 eine Reihe von Hits. 1973 startete Vangelis seine Solokarriere und experimentierte mit elektronischer Musik. Er wurde weltberühmt mit Kompositionen für Filme wie „Die Stunde des Siegers“ (Originaltitel: Chariots of Fire, Oscar-prämiert), „Blade Runner“ oder auch „1492 – Die Eroberung des Paradieses“.
Magier Jerry Darnelle (1935-20.5.2022)
Seine internationale Karriere war kurz, sie hat ihn jedoch in etwas mehr als fünf Jahren um die Welt gebracht. Seine nationale Laufbahn hat etwas länger gedauert, gehörte Jerry Darnelle doch zur Stammbesetzung der „Loterie nationale“, die ihre Auslosungen quer durchs Land organisierte. Am 20. Mai 2022 ist Jerry Darnelle 86-jährig gestorben.
Tausendsassa Ad Deville (13.11.1935-28.5.2022)
Nicht nur in Esch war Adolphe Deville bekannt, doch die „Minettemetropole“ prägte er ganz besonders. Einerseits als Kunstlehrer im „Jongelycée“, andererseits als Künstler und engagierter Bürger. So ist es seiner Hartnäckigkeit zu verdanken, dass der Berwart-Turm am „Schlassgoart“ noch steht und somit einziger noch existierender Zeuge der Geschichte der ehemaligen Festungsstadt Esch ist.
Luis Mestre, Bruder von Maria Teresa
Maria Teresa, die Frau von Großherzog Henri, hat in diesem Jahr ihren jüngeren Bruder Luis Mestre verloren. Mestre starb laut einer Mitteilung des Hofs am 1. Juni 2022 in Genf. Er wurde 64 Jahre alt. Genauere Angaben zu den Umständen seines Todes lagen nicht vor.
Schauspieler Jean-Louis Trintignant (11.12.1930-17.6.2022)
Die französische Filmlegende zählte zu den gefragtesten Charakterschauspielern Europas und drehte mit Regiegrößen wie Costa-Gavras, Roger Vadim, Eric Rohmer und Michael Haneke. Der Südfranzose wirkte als Frauenverführer, Richter, Faschist und Gauner in mehr als 140 Film- und Fernsehrollen mit. Neben der Arbeit am Theater schaffte Trintignant seinen Durchbruch beim Film 1956 mit „Und immer lockt das Weib“ als schüchterner Ehemann an der Seite von Brigitte Bardot. Mit Hauptrollen in „Ein Mann und eine Frau“ (1966), „Meine Nacht bei Maud“ (1969) und „Drei Farben: Rot“ (1994) wurde er zum preisgekrönten internationalen Star.
Japans Ex-Ministerpräsident Shinzo Abe (21.9.1954-8.7.2022)
Der frühere Ministerpräsident Japans Shinzo Abe (2006-2007; 2012-2020) war in seiner Heimat umstritten, doch niemand regierte das Land länger als er. Den einen galt der Rechtskonservative als Patriot, der Japan „zurückholen“ wollte zu alter Stärke. Den anderen als skandalumwitterter Populist und außenpolitischer Hardliner, der Japans pazifistische Nachkriegsordnung revidieren wollte. Bei einem Wahlauftritt in der japanischen Stadt Nara wurde er von einem Gegner der umstrittenen Mun-Sekte erschossen, mit der Abe Kontakt hatte.
Schauspielerin Olivia Newton-John (26.9.1948-8.8.2022)
Mit ihrem Auftritt in dem Filmmusical „Grease“ als Sandy an der Seite von John Travolta sorgte die britisch-australische Sängerin und Schauspielerin Olivia Newton-John 1978 für Furore. Die vierfache Grammy-Preisträgerin zählte zu den größten Stars der 1970er- und frühen 1980er-Jahre. Mit „Grease“ wurde sie weltberühmt. Newton-John setzte sich seit ihrer Krebsdiagnose 1992 für Brustkrebs-Überlebende ein und sammelte Gelder für Forschung und Behandlung.
Karikaturist Jean-Jacques Sempé (17.8.1932-11.8.2022)
Der Zeichner und Cartoonist Jean-Jacques Sempé zog Generationen in seinen Bann. Der Erfinder der berühmten Kindergeschichten um den „kleinen Nick“ („Le petit Nicolas“) hinterlässt über 40 Bildbände, in denen er mit liebevoll-ironischem Strich die Welt analysiert. Die ersten Abenteuer wurden 1956 in Comic-Form in einer belgischen Zeitschrift veröffentlicht. Seitdem haben sich die Geschichten millionenfach verkauft, wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und kamen 2009 erstmals auf die Leinwand.
Regisseur Wolfgang Petersen (14.3.1941-12.8.2022)
Der gebürtige Ostfriese Wolfgang Petersen wurde mit Filmen wie „Das Boot“ (1981), „Outbreak“ (1995), „Air Force One“ (1997) und „Der Sturm“ (2000) zum Star-Regisseur. Größen wie Clint Eastwood, Dustin Hoffman, Harrison Ford, George Clooney, Brad Pitt und Glenn Close standen vor seiner Kamera. Der „Tatort“-Krimi „Reifezeugnis“ mit Nastassja Kinski machten ihn und die junge Darstellerin 1977 über Nacht berühmt. Das Kino-Epos „Das Boot“ über die Besatzung eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg mit Jürgen Prochnow bahnte Petersen den Weg nach Hollywood. Seit 1987 lebte er in Los Angeles.
Schauspieler Jean-François Wolff (3.5.1936-21.8.2022)
Er gehörte zu den ganz großen der luxemburgischen Schauspielszene: Jean-François Wolff war sowohl auf den Theaterbühnen des Landes als auch im Kino zu sehen, zum Beispiel im „Club des Chômeurs“ und „Back in Trouble“. Er spielte aber auch international, etwa an der Seite von Jean-Claude Van Damme und Jaco Van Dormael.
Politiker Hans-Christian Ströbele (7.6.1939-29.8.2022)
Das Markenzeichen des langjährigen Grünen-Abgeordneten waren ein roter Schal, leuchtend weiße Haare und sein Fahrrad. Der Jurist hatte die Partei mitgegründet, für die er von 1998 bis 2017 im Bundestag saß. Die Symbolfigur vor allem deren linken Flügels scheute Auseinandersetzungen auch mit eigenen Parteifreunden nicht, etwa mit Ex-Außenminister Joschka Fischer. Davor war Ströbele in der damaligen Außerparlamentarischen Opposition aktiv. Mit dem späteren Bundesinnenminister Otto Schily und dem späteren Rechtsextremisten Horst Mahler verteidigte er von 1970 bis 1975 Terroristen der Roten Armee Fraktion.
UdSSR-Politiker Michail Gorbatschow (2.3.1931-30.8.2022)
Der ehemalige sowjetische Staatschef und russische Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow galt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges zwischen Ost und West. Mit seiner Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) schaffte er die Voraussetzung für den Fall der Berliner Mauer 1989 sowie für die Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Paktes 1991. Ende der 1980er-Jahre brachte er mit US-Präsident Ronald Reagan eine historische atomare Abrüstung auf den Weg. Für seine Reformen erhielt „Gorbi“ 1990 den Friedensnobelpreis.
Schauspieler Conny Scheel (5.7.1955-3.9.2022)
Schauspieler, Regisseur und Fotograf Conny Scheel starb im Alter von 67 Jahren nach langer Krankheit. Scheel spielte im Kasemattentheater und führte beim Cabarenert sowie bei den Makadammen Regie. Weil er trotz dieser relativen Vielseitigkeit von seiner Leidenschaft nicht leben konnte, war er auch Fotograf. Es sei nicht immer einfach gewesen, von einer Rolle in die andere zu schlüpfen, definierte er diese Bipolarität.
Königin Elizabeth II. (21.4.1926-8.9.2022)
„Mein ganzes Leben, sollte es kurz oder lang werden“ wolle sie ihren Untertanen widmen, versprach Königin Elizabeth II. an ihrem 21. Geburtstag. Kein Monarch und keine Monarchin saß länger auf dem britischen Thron als sie, die 1952 nach dem Tod ihres Vaters König Georg VI. mit 26 Jahren Königin wurde. Nach sieben Jahrzehnten Regentschaft endete mit ihrem Tod eine Epoche, in der sich Großbritanniens Rolle in der Welt massiv verändert hat. Die vierfache Mutter war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Ihre Ehe mit Prinz Philipp währte bis zu seinem Tod 2021 insgesamt 73 Jahre. Ihr ältester Sohn Charles folgte ihr als König Charles III.
Regisseur Jean-Luc Godard (3.12.1930-13.9.2022)
Der französisch-schweizerische Filmregisseur Jean-Luc Godard galt als einer der Erneuerer des Kinos. Neben François Truffaut war er Mitgründer der Nouvelle Vague (Neue Welle), einer Stilrichtung, die mit technischen und inhaltlichen Konventionen brach. Vielfach preisgekrönt hinterlässt er mehr als 60 Filme, darunter „Außer Atem“ (1960) mit Jean-Paul Belmondo, „Die Verachtung“ (1963) und „Eine verheiratete Frau“ (1964). Godard erhielt 2010 den Ehrenoscar für sein Lebenswerk, nahm ihn aber wegen seiner Skepsis gegenüber dem Hollywoodkino nicht persönlich entgegen.
US-Rapper Coolio
„Gangsta’s Paradise“ war der größte Erfolg des US-Rappers Coolio, mit bürgerlichem Namen Artis Leon Ivey Jr. Der Hit hat für viele Hip-Hop-Fans der 1990er-Jahre Kultstatus. Der Song, der im Soundtrack des Films „Dangerous Minds“ (1995) mit Michelle Pfeiffer vertreten ist, brachte Coolio einen Grammy ein. Wegen Drogen- und Waffenbesitzes wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt, wirkte der erfolgreiche Rapper auch in TV-Serien und Filmen wie „Batman & Robin“ und „Dracula 3000“ mit.
Disney-Legende Angela Lansbury (16.10.1925-11.10.2022)
Die Rolle der Detektivin Jessica Fletcher in der TV-Serie „Mord ist ihr Hobby“ (1984-1996) machte die britisch-amerikanische Schauspielerin weltberühmt. Bereits mit ihrem ersten Film „Das Haus der Lady Alquist“ gelang der 20-Jährigen 1944 der Durchbruch. Hollywoodfilme wie der preisgekrönte „Botschafter der Angst“ und „Tod auf dem Nil“ folgten sowie Broadway-Produktionen wie „Mame“, „Sweeney Todd“ und „Gypsy“. In ihrer 75 Jahre währenden Karriere erhielt die „Disney-Legende“ viele Preise, darunter 2013 einen Ehren-Oscar. 2014 wurde Lansbury in den britischen Adelsstand aufgenommen.
Hagrid-Schauspieler Robbie Coltrane (30.3.1950-14.10.2022)
Seine Rolle als riesenhafter Wildhüter und etwas trotteliger Mentor des Zauberschülers Harry Potter verschaffte dem gebürtigen Schotten eine weltweite Fangemeinde. Er spielte in den Harry-Potter-Filmen den Halbriesen Rubeus Hagrid. Älteren Zuschauern war er vor allem durch seine Rolle als Kriminalpsychologe Dr. Eddie Fitzgerald „Fitz“ in der Krimiserie „Für alle Fälle Fitz“ bekannt. Der gelernte Stand-up-Comedian wirkte auch in den James-Bond-Filmen „GoldenEye“ und „Die Welt ist nicht genug“ mit.
Unternehmer Joseph Kinsch (2.5.1933-20.10.2022)
Nach Emile Mayrisch war Joseph Kinsch der entscheidende Stahlmanager und Stahl-Stratege im Großherzogtum. Er war Krisenmanager und Gestalter. Ohne ihn gäbe es in Luxemburg wohl keine Stahlindustrie mehr. Kinsch hat Wirtschaftsgeschichte in Luxemburg gestaltet. Die wirkliche Ära Kinsch bei Arcelor beginnt ab 1992. Er wird Vorsitzender des Vorstands. Im Jahr darauf zieht er die erste Konsequenz aus der Krise. Die Hochöfen in Esch-Belval werden ausgeblasen. In Schifflingen, in Differdingen, in Belval werden Elektro-Öfen gebaut. Joseph Kinsch macht aus dem luxemburgischen Stahlunternehmen Arbed den wichtigsten europäischen Konzern. Und dann kommt Lakshmi Mittal.
Pierre Soulages (24.12.1919-26.10.2022)
Mal sind sie matt, mal glänzend – und fast immer sind die breiten Streifen auf den ungegenständlichen Werken schwarz. Mehr als 60 Jahre lang hat sich der französische Maler Pierre Soulages mit der Farbe Schwarz auseinandergesetzt. Der Künstler, der zu den einflussreichsten abstrakten Malern des 20. Jahrhunderts zählt, starb im Alter von 102 Jahren.
Musiker Jerry Lee Lewis (29.9.1935-28.10.2022)
Der US-Amerikaner zählte mit den bereits verstorbenen Musikern Elvis Presley, Chuck Berry und Little Richard zu den Königen des Rock ’n’ Roll. Der Rocker mit dem strohblonden Haar gelangte in den 1950er-Jahren mit Songs wie „Whole Lotta Shaking’ Goin’ On“ und „Great Balls of Fire“ zu Weltruhm. Der Künstler mit dem Spitznamen „The Killer“ war eine wilde Mischung aus Jazz, Country, R&B und Boogie und berüchtigt für sein aggressives Klavierspiel. Als einer der Ersten erhielt er einen Platz in der Ruhmeshalle des Rock. Sein bewegtes Leben wurde 1986 in „Great Balls of Fire“ verfilmt.
Musikerin Mimi Parker (15.9.1967-5.11.2022)
Mimi Parker und ihr Ehemann Alan Sparhawk gründeten die US-amerikanische Indierock-Band Low im Jahr 1993 in Duluth im US-Bundesstaat Minnesota. Wegen ihres langsamen und minimalistischen Stils wird die Gruppe dem Subgenre „Slowcore“ zugerechnet. Seit 2005 veröffentlichten Low ihre Alben auf dem Grunge-Label „Sub Pop“, auf dem auch das Debütalbum von Nirvana erschien. Parker ist im Alter von 55 Jahren gestorben, fast zwei Jahre, nachdem bei ihr Eierstockkrebs diagnostiziert wurde.
Ex-Staatschef Jiang Zemin (17.8.1926-30.11.2022)
Der frühere Staatschef Chinas (1993-2003) und Vorsitzende der Kommunistischen Partei (1989-2002) prägte die Theorie der „Drei Vertretungen“. Danach sollte die Partei nicht nur Arbeiter, Bauern und Soldaten vertreten, sondern auch die Privatwirtschaft sowie die „fortschrittliche Kultur“ und die „breite Masse des Volkes“. Unter Jiang Zemin entwickelte sich Chinas Wirtschaft schnell. Auch nach seinem Abgang übte er im Hintergrund Einfluss aus.
Fleetwood-Mac-Sängerin Christine McVie (12.7.1943-30.11.2022)
Sie stieg als Keyboarderin bei Fleetwood Mac ein, bevor aus der Bluesband eine der erfolgreichsten Pop- und Rockgruppen der Musikgeschichte wurde. Als Sängerin und Songwriterin von Hits wie „Don’t Stop“ prägte Christine McVie den Sound der Band maßgeblich. Für ihre Bandkollegen bei Fleetwood Mac kam der Tod von Sängerin, Songwriterin und Keyboarderin Christine McVie völlig überraschend.
Architekt Meinhard von Gerkan (3.1.1935-30.11.2022)
Er war einer der bekanntesten Architekten Deutschlands. Zusammen mit seinem Partner Volkwin Marg schuf er Bauwerke in aller Welt, darunter das Pekinger Nationalmuseum, Fußballstadien in Südafrika und Brasilien und eine Millionenstadt nahe Schanghai. Gleich mit seinem ersten Bauprojekt landete er einen Erfolg, dem Berliner Flughafen Tegel. Sein zweiter Berliner Flughafen, der BER, sorgte dagegen für Negativschlagzeilen. Von Gerkan war auch verantwortlich für das Design des neuen nationalen Fußballstadions in Luxemburg.
Faithless-Sänger Maxi Jazz (14.6.1957-23.12.2022)
Es gibt wohl wenige Lieder, zu denen so viele Menschen auf der ganzen Welt getanzt, gefeiert und geschwitzt haben: Faithless-Sänger Maxi Jazz hat sich mit seiner Stimme in „Insomnia“, der Zeile „I can’t get no sleep“ und dem folgenden Techno-Sample in der Musikgeschichte verewigt. Davon konnte man sich 2010 auch in der Rockhal überzeugen. Maxi Jazz starb im Alter von 65 Jahren. Seine früheren Bandkollegen teilten an Heiligabend über die offiziellen Social-Media-Kanäle der Gruppe mit: „Wir sind untröstlich darüber, dass Maxi Jazz vergangene Nacht friedlich in seinem Haus in Süd-London gestorben ist.“
Italiens Ex-Außenminister Franco Frattini (14.3.1957-24.12.2022)
Franco Frattini hatte unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi zweimal als Außenminister gedient – erstmals von 2002 bis 2004, dann von 2008 bis 2011. Dazwischen war der studierte Jurist von 2004 bis 2008 EU-Justiz-Kommissar. Zuletzt war Frattini seit 2022 Präsident des italienischen Staatsrates. Italienischen Medienberichten zufolge war der Politiker seit längerem krank.
Fußballer Pelé (23.10.1940-29.12.2022)
Am 29. Dezember 2022 stand das Herz von Edson Arantes do Nascimento für immer still, als Mythos aus einer nostalgischen Fußball-Epoche lebt Pele „eterno“ jedoch ewig weiter. Der Brasilianer starb im Alter von 82 Jahren, wie seine Familie mitteilte. „Alles, was wir sind, sind wir dank dir. Wir lieben dich auf ewig. Ruhe in Frieden“, schrieb seine Tochter Kely Nascimento auf Instagram. Pelé war vor Weihnachten ins Krankenhaus eingeliefert worden, um, wie seine Ärzte sagten, eine „Neubewertung“ der Chemotherapie vorzunehmen, welcher er sich seit der Entfernung eines Darmtumors im September vergangenen Jahres unterzogen hatte.
Vivienne Westwood (8.4.1941-29.12.2022)
„Punk’s not dead“ – Vivienne Westwood bewies es immer wieder. Mit ihren gewagten Modeschöpfungen und ihren von Aktivismus geprägten Schauen hat die britische Designerin kein Blatt vor den Mund genommen. Das politische Statement gehörte fest zur Mode von Vivienne Westwood – gelegentlich zum Leidwesen von Ehemann und Co-Designer Andreas Kronthaler. „Sie mag es, wenn die Kleidung eine Botschaft hat“, sagte der Österreicher im 2018 erschienenen Dokumentarfilm „Westwood: Punk, Ikone, Aktivistin“ von Regisseurin Lorna Tucker.
Escher Fußballer Daniel „Dan“ Theis (11.9.1967 – 29.12.2022)
Dan Theis lebte den Fußball mit Leib und Seele. Als Spieler, als Rekordtorschütze und später als Trainer oder Zuschauer auf den Rängen: Die Liebe zur Jeunesse zog sich wie ein Roter Faden durch die Karriere des gebürtigen Eschers. Ende 2022 trauert die Luxemburger Fußballwelt nun um einen ehemaligen Nationalspieler und den wohl energiegeladensten Coach der vergangenen Jahre.
Starjournalistin Barbara Walters (25.9.1929 – 30.12.2022)
Die für ihre Talkshow-Moderationen und Interviews mit schillernden Persönlichkeiten bekannte TV-Ikone Barbara Walters starb im Alter von 93 Jahren, wie US-Medien am Freitagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ihre Sprecherin Cindi Berger berichteten. Nach über einem halben Jahrhundert im Fernsehgeschäft hatte die langjährige Gastgeberin der von ABC News ausgestrahlten Talkshow „The View“ 2014 ihre Karriere beendet. Begonnen hatte ihre TV-Laufbahn 1961 in der „Tonight Show“, 1976 avancierte Walters dann zur ersten Nachrichtenmoderatorin im Abendprogramm des US-Fernsehens. Mit ihren Erfolgen ebnete sie den Weg für nachfolgende Fernsehreporterinnen und Nachrichtensprecherinnen weltweit.
Emeritierter Papst Benedikt (16.4.1927 – 31.12.2022)
Fast zehn Jahre ist der spektakuläre Rücktritt von Papst Benedikt XVI. her, den er mit nachlassenden Kräften begründete. Am Ende wurde es ein langer Lebensabend für den gebürtigen Bayer – zurückgezogen hinter den Vatikanmauern. Er stemmte sich gegen eine Modernisierung der Kirche, was ihm viel Kritik einbrachte. Die anfängliche Begeisterung der Deutschen, die bei seiner Wahl noch stolz verkündeten „Wir sind Papst“, schwand. Seine Amtszeit wurde vor allem von Missbrauchsskandalen überschattet, die die katholische Kirche in eine tiefe Krise stürzten.
„Wir sind Papst“
Was für ein lächerliches Deutsch...